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Der Wahrheit getreu.

Aus der Oktober 1903-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Die Wahrheit ihrer eigenen Lebenskraft überlassen, pflanzt sich fort; das Unkraut kann sie nicht hindern.” (Miscellaneous Writings, Seite 3.)

„Es ist nichts weniger als christlich-wissenschaftlich, zu denken, daß man dem heiligen Prinzip der Heilkunst Beistand leisten kann., Semper paratus‘ ist der Wahrheit Wahlspruch.” (Science and Health, Seite 458.)

Als Jesus seinen Jüngern gebot, sie sollten ihr Licht leuchten lassen, betonte er nicht allein die Wichtigkeit geistiger Tätigkeit, sondern er zeigte auch die wahre Natur dieser Tätigkeit. Ihre Stellung sollte eher erkenntlich erlaubend als tätig behauptend sein. Sie sollte Demut ausdrücken, nicht hochmütige Verstandeskraft.

Wir können der Wahrheit so getreu sein, daß deren Gegenwart uns begeistert, und wir hierdurch ihr Licht und ihre Macht ausstrahlen, ... daß wir Glühepunkte des ewigen Lebens und der endlosen Liebe werden können. Manchmal sind wir jedoch der Versuchung ausgesetzt, uns eine ganz andere Stellung anzumaßen. Anstatt sich der Wahrheit zu überlassen, hat sich der Mensch gar zu oft als Verteidiger der Wahrheit aufgestellt, und das sogar mehr oder weniger dogmatischer-, wenn nicht gar streitsüchtigerweise. Zu eifrig und aggressiv ist seine Propaganda gewesen; Persönlichkeit hat ihre Gelegenheit erhascht, und dadurch sind die verschiedenen Formen religiöser Streitigkeiten entstanden.

Wirken für die Wahrheit hat keineswegs immer geheißen: die Wahrheit wirken lassen; denn ein unzeitiger und unwissenschaftlicher Eifer kann nur den Geist und die Begeisterung des Idealen verfehlen, und total geistlos werden in seiner Bemühung, ein heiliges Ziel zu erlangen. Menschliches Verfahren verursacht immer Reibung, und am Ende totale Entkräftung. Es drückt einen falschen Begriff der Treue aus. Es versteht nicht, daß alles „vollbracht” ist — alle heiligen Werke vollendet sind. Unsere einzige Ausflucht aus dem Schlamm des Eigendünkels gelingt uns nur dadurch, daß wir uns der Wahrheit widmen und in ihr aufgehen.

Schlimm ist es für uns, wenn wir es verfehlt haben, einzusehen, daß der Wahrheit Modus in Verrichtung aller Endzwecke denen des Menschen ganz unähnlich ist. Jesus’ Verfahren in der „Speisung des Volkes” war nach menschlichen Begriffen keineswegs „geschäftsmäßig.” Das Ackern, Ernten, Mahlen, Backen, deren sich die menschliche Vorsorge bedient, ignorierte er ganz und gar. Seine Verordnung war viel höher, schneller und zulänglicher.

Paulus schreibt den Römern, daß durch Verführung und Beherrschung aller unserer „Glieder” die Sünde den völlig beherrscht, der sich ihrer Lockung hingibt; und in einer sehr interessanten Schriftstelle illustriert er durch diese Tatsache unsere echte Verwandtschaft mit Gott. „Gleichwie ihr eure Glieder begeben habet zu Dienste der Unreinigkeit und von einer Ungerechtigkeit zu der andern, also begebet auch nun eure Glieder zu Dienste der Gerechtigkeit, daß sie selig werden.”

Das Böse verlangt von seiten seines Opfers keinen beabsichtigten Beitritt, um Macht zu erlangen; im Gegenteil, man mag es sogar in Worten mißbilligen, wenn man nur sündhafter Versuchung das Ohr leiht, wird man dessen Knecht und Verbreiter. Schlau und sicher benutzt es jede, sogar die kleinste Zusage, bis es vollkommen die Oberherrschaft gewonnen. In „Retrospection and Introspection,“ Seite 77, heißt es: „Die Sünde kommt im Sünder zum Ausdruck und in diesem Sinn sind sie eins.” So sagt Paulus, sollen wir uns Gott ergeben, und dieses ist die echte Treue. Die Treue entspringt aus liebreicher Anerkennung der Wahrheit, und der festen Überzeugung von deren Vollkommenheit und Nutzanwendung. des Menschen ganz unähnlich ist. Jesus’ Verfahren in der „Speisung des Volkes” war nach menschlichen Begriffen keineswegs „geschäftsmäßig.” Das Ackern, Ernten, Mahlen, Backen, deren sich die menschliche Vorsorge bedient, ignorierte er ganz und gar. Seine Verordnung war viel höher, schneller und zulänglicher.

Paulus schreibt den Römern, daß durch Verführung und Beherrschung aller unserer „Glieder” die Sünde den völlig beherrscht, der sich ihrer Lockung hingibt; und in einer sehr interessanten Schriftstelle illustriert er durch diese Tatsache unsere echte Verwandtschaft mit Gott. „Gleichwie ihr eure Glieder begeben habet zu Dienste der Unreinigkeit und von einer Ungerechtigkeit zu der andern, also begebet auch nun eure Glieder zu Dienste der Gerechtigkeit, daß sie selig werden.”

Das Böse verlangt von seiten seines Opfers keinen beabsichtigten Beitritt, um Macht zu erlangen; im Gegenteil, man mag es sogar in Worten mißbilligen, wenn man nur sündhafter Versuchung das Ohr leiht, wird man dessen Knecht und Verbreiter. Schlau und sicher benutzt es jede, sogar die kleinste Zusage, bis es vollkommen die Oberherrschaft gewonnen. In „Retrospection and Introspection,“ Seite 77, heißt es: „Die Sünde kommt im Sünder zum Ausdruck und in diesem Sinn sind sie eins.” So sagt Paulus, sollen wir uns Gott ergeben, und dieses ist die echte Treue. Die Treue entspringt aus liebreicher Anerkennung der Wahrheit, und der festen Überzeugung von deren Vollkommenheit und Nutzanwendung. Formel (Vorschrift) wird ein Teil seines Bewußtseins, gestaltet seine Gedanken, ja, wird der Mann selbst, und herrscht absolut, alle entgegengesetzten Irrtümer ausschließend. Er wirkt nicht für das neue Gesetz, er ergibt sich demselben nur und eignet es sich an; und von nun an wirkt es in ihm und für ihn. Menschliche Unwissenheit und der Irrtum haben einfach der Offenbarung des mathematischen Gesetzes Platz gemacht, nichts weiter; und er ist beglückt, insofern Erkenntnis zum Vertrauen führt und Vertrauen zur Anwendung.

Weiter — die Wahrheit allein vollbringt aller Wahrheit Werk. Weder Zweifel noch übertriebene Dienstfertigkeit werden geduldet; und auch dieses muß der bereitwillige treue Nachfolger lernen. Es ist nur unsere eigene Schwäche, die ängstlich zweifelt, ob die Wahrheit im stande sei, für die ihrigen zu sorgen. Mit Uzza’s unerlaubter Vermessenheit unterstehen wir uns, die Arche leiten zu wollen und lernen durch Züchtigung, daß die Wahrheit keinen Einspruch duldet. Keine leiden mehr, keine sind so bemitleidenswert als die guten und falsch-urteilenden Menschen, die die Offenbarung der Wahrheit mit irgend einer menschlichen Formel oder einem Konzept identifizieren, wodurch dieselbe schon lange gefesselt worden ist; und welche in einem schwankenden Glaubensbekenntnis vielleicht die Zerstörung von allem, was sie für heilig halten, voraussehen. Der vergebliche Versuch, unvermeidliche Veränderungen, — welche nur die Vorboten eines geistigen Fortschrittes, die Hoffnungen der Welt sind — aufzuschieben, hat schon oft den größten Heldenmut hervorgebracht; und doch kann die Welt nur Fortschritte machen, wenn wir willens sind, die Schale für den Kern aufzugeben; die vergehende Formel für die unvergängliche Tatsache.

Eine gleiche mißverstandene Treue führt uns fortwährend in Versuchung, den Bericht, wodurch mir uns bemühen, unsern Begriff der Wahrheit eindrücklicher und überzeugender zu machen, entweder zu vergrößern oder zu verkleinern. Geschriebene oder wörtliche Bekenntnisse bezeugen gar zu oft einen gewissen unmäßigen Nachdruck, wenn nicht sogar Übertreibung dessen, was wir als Hauptumstände ansehen, sobald wir vergessen, daß keine Verbindung zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen Wahrheit und Irrtum existiert, und daß die Wahrheit weder Beifügung noch Stütze fordert. Wir wissen es alle besser; aber aus unbewußter gewohnter Nachlässigkeit im kleinen, oder aus Lob-Begierde, lassen wir uns gar zu oft verführen, Zusätze zu machen, und um von diesem Ärgernis befreit zu werden, brauchen wir wohl täglich zu beten: „Lieber Gott, erlöse uns,” daß es nicht geschehe, daß „unsere volle Wahrheit nicht ganz wahr ist.”

Unvergleichlich, unbestechlich und selbstvollkommen segnet die Wahrheit mit Weisheit, Macht und ihrer Leitung, alle, die vertrauensvoll und offenherzig ihr Alles der Wahrheit überlassen, und sich begeben, Werkzeuge ihrer gerechten und unveränderlichen Gesetze zu werden. Denn mit der Kraft und Stärke ewiger Jugend zerteilt die Wahrheit das Heer des Irrtums, welches vom menschlichen Sinn geleitet ist. Sie begehrt weder gefahrvollen noch mühseligen Dienst unsererseits, sondern nur Bereitwilligkeit und Gelegenheit, in uns und durch uns zu wirken, und jedem wirklich treuen Herzen bringt die Wahrheit grenzenlose Freude und Gewinn.

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