Indem ich mir die Erfahrungen einiger meiner frühesten Bestrebungen, die in Christian Science (d. h. in der Christlichen Wissenschaft) gelehrte Wahrheit zu demonstrieren, in das Gedächtnis zurückrufe, werde ich an meine ersten Versuche erinnert, den Einflüsterungen des tierischen Magnetismus zu begegnen. Ich erinnere mich, daß zu einer Zeit der bloße Name „tierischer Magnetismus” die Macht zu haben schien, eine solche Furcht in mir hervorzurufen, daß mein ernstestes Bestreben oft kaum genügte, das Gefühl von Harmonie wieder herzustellen; und selbst wenn der Sieg errungen war, brachte er kein Sicherheitsgefühl mit sich, daß ich imstande sein würde, im nächsten Treffen wieder zu siegen. Ich konnte bloß darauf vertrauen, daß die göttliche Liebe mir in irgend einer Weise durchhelfen würde, wenn die Not an mich herankommen sollte. Meine Schwierigkeit rührte einzig davon her, daß ich den Sinn des Ausdruckes nicht völlig faßte und folglich nicht verstand, meine Arbeit richtig zu tun. Mein Begriff von tierischem Magnetismus war der einer unbestimmten, geheimnißvollen Macht, der bloß mit einem höheren Verständnis, als ich es damals besaß, vernünftigerweise die Spitze geboten werden konnte; und nur allmählich kam ich zuletzt dazu, die Unrichtigkeit meines Glaubens einzusehen, und demselben mit der gleichen Autorität zu begegnen, die den Sieg ermöglicht über die scheinbar greifbareren Formen des Irrtums.
In meinem Verkehr mit anderen, die das „Büchlein” studierten, entdeckte ich, daß viele Anfänger durch ein ähnliches Stadium von Verwirrung gehen in bezug auf diesen Gegenstand, und gewöhnlich derselben Schwierigkeit halber, — eines falschen Glaubens an die Verwickelung des Problemes, — und da fällt mir ein, daß alles was nötig ist, um uns in stand zu setzen, dieser Phase des Irrtums mit vollkommener Sicherheit zu begegnen, eine klare Wahrnehmung ist, dessen was sie zu sein behauptet und eine ebenso klare Realisation dessen, was sie in Wirklichkeit nicht ist.
In der Behandlung von Krankheit in deren verschiedenen Gestalten, hegt der Christian Scientist (Christliche Wissenschafter) Zuversicht in den schließlichen Sieg, nicht deshalb, weil er an einen materiellen Zustand glaubt, der überwunden werden muß, sondern weil er weiß, daß kein materieller Zustand zu überwinden da ist; und sein Werk ist getan, sobald er ein klares Bewußtsein dieses Faktums erreicht, denn vor diesem Bewußtsein zerschmilzt der scheinbare Zustand in nichts. In gleicher Weise sollten wir in unseren Bestrebungen, den Ansprüchen, dem tierischen Magnetismus zu begegnen, des Erfolges gewiß sein, nicht weil es eine geheimnisvolle Macht gibt, mit der wir zu ringen haben und die wir überwinden müssen, sondern weil es deren keine gibt. Wir brauchen bloß diese Wahrheit zu verwirklichen, so existiert der scheinbare Mißklang nicht mehr für uns, und wir wissen mit einem freudigen Gefühl der Freiheit, daß unser Werk nicht einem ungreifbaren Etwas galt, sondern bloß dem gehegten Gefühl dieses Etwas, daß wir schließlich als Nichts erwiesen haben.
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