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Bedarf die Welt der Christian Science?

Aus der Januar 1904-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christian Science (die Christliche Wissenschaft), welche vor einigen Jahren so still erschien, daß sie kaum bemerkt wurde, hat nun so unaufhaltsam Fortschritte gemacht, und bringt sich nach allen Richtungen hin so tatkräftig zur Geltung, daß der sterbliche Geist aufgeschreckt ist, um dieser neuen Gestaltung der christlichen Religion oder vielmehr dieser Wiederherstellung der ältesten christlichen Religion durch sorgfältigere Untersuchung mehr Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Mit all dem „für und wider” der Presse und der Kanzel ist die Tatsache angenommen, daß Christian Science nicht nur hier ist, sondern daß sie ausdrücklich hier ist und bleiben wird. Die alte Frage: Was sollen wir mit Christian Science anfangen? ist verdrängt und zwar durch die Frage: Was wird Christian Science mit uns — mit der Welt, mit den Problemen des Menschengeschlechts anfangen? Und hierzu gesellt sich die Frage: Bedarf die Welt eigentlich der Christian Science? Wir wollen einmal sehen.

Hat die Menschheit ein physisches Bedürfnis nach Christian Science?

Der sterbliche Mensch ist ein Sklave seines Glaubens an physisches Dasein geworden. Sein Körper tyrannisiert ihn mit seiner eigenen Einwilligung. Gleich einem Heiden mit seinem hölzernen Götzen fällt er furchtsam und hilflos vor diesem tyrannischen Erdenkloß nieder. Er nährt ihn, kleidet ihn, versorgt ihn, widmet ihm seine ganze Habe, und nimmt dessen dürftige Gabe von Gesundheit und Glück an, als enthalte sie alles, was ihm rechtmäßig zukommt, und sogar dieses mag ganz unvorhergesehen abnehmen oder ihm entzogen werden. In seinem Eifer, „im Leibe zu wohnen,” hat er sich unwissentlich die Ketten seiner eigenen Sklaverei geschmiedet und die Pforte zu seiner Befreiung aus den Leiden des Fleisches geschlossen.

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