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Die geistige Ernte.

Aus der November 1904-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die jährliche Erntezeit, wenn die materiellen Dinge mit Danksagung gesammelt und geborgen werden, veranlaßt jeden ernsten Christen, die Frage an sich zu stellen: Wie steht es mit meinem geistigen Gewinn? Welches sind die Schätze, die in diesem Jahr in die Kammern des Charakters „zum ewigen Leben” gesammelt worden sind? Ein ruhiges Nachdenken muß zu der Einsicht führen, daß, während die Menschen einen jährlichen Zuwachs des materiellen Reichtums als Resultat ihrer Geschäftstätigkeit geplant und erwartet haben und sehr beschäftigt gewesen sind, wenn diese rechtmäßigen Erwartungen nicht verwirklicht wurden, die Mehrzahl derselben seltsamerweise zufrieden gewesen ist, die Jahre vergehen zu sehen, ohne ihnen einen schätzenswerten Gewinn geistigen Verständnisses und geistiger Stärke zu bringen.

Eine beruhigende Vertröstung ist in der Versicherung gefunden worden, daß zu einer späteren, unbestimmten Zeit der hohe Standpunkt Christi erreicht werden könne, und unter dem Einfluß dieser fern liegenden Hoffnung haben sie jahraus, jahrein, weiter gelebt, ohne sich eines geistigen Wachstums bewußt zu werden. Durchschnittlich hat der religiöse Mensch das Leben so verbracht und nach Vollendung seiner sechzig Jahre ist er nicht Christus-ähnlicher geworden in der Auffassung der Wahrheit und seiner Übermacht über das Böse als er in den zwanziger Jahren war. Wahrlich, man hört oft gereifte Männer die Tatsache beklagen, daß ihre Speicher leer seien, daß ihre religiösen Erfahrungen an Eifer, Ernst und täglichen Werken während der vierzig Jahre, wo sie vielleicht mit der Kirche verbunden gewesen sind, eher verloren als gewonnen haben, und mit Cowper stimmen sie in die Klage ein —

Where is the blessedness I knew
When first I saw the Lord?
Where is the soul-refreshing view
Of Jesus and his word?

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