Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Es ist jetzt fast drei Jahre her seit ich zuerst lernte, daß Christian Science...

Aus der November 1904-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist jetzt fast drei Jahre her seit ich zuerst lernte, daß Christian Science nur ein anderer Ausdruck ist für „Die Wissenschaft des Christentums” oder „Das Christentum angewandt.” Ich hatte gewußt, daß eine Sekte des Namens existiere, welche eine so hervorragende Stellung errungen, um ziemlich viel Kritik hervorzurufen, und ich muß zu meiner Beschämung gestehen, daß ich die Kritik als wahr ansah, obwohl ich nicht aufgefordert worden war, mich einzumischen.

Eine Freundin, die Interesse für Christian Science gewonnen hatte, lieh mir das Lehrbuch, doch nachdem ich es flüchtig durchgeblättert hatte, gab ich es ihr zurück mit der schnippischen Bemerkung, daß ich jetzt noch viel weniger als vorher wisse, was es alles zu bedeuten habe, und meine Freundin ließ das Thema fallen. Jahrelang nachher kam Christian Science unerwartet zu mir, nicht durch Heilung physischer Leiden an mir selber, sondern durch die Heilung meiner Tochter von verschiedenen Krankheiten, wovon die Ärzte sie nicht befreien gekonnt hatten. Diese Leiden verursachten ihr immer mehr Beschwerden und gewannen immer mehr die Oberhand. Als ich zuerst hörte, daß sie sich an Christian Science gewandt und gesunden, was ich für einen phantastischen Glauben hielt, verbrachte ich einen traurigen Tag. Unser Heim war in Kanada, doch hatte sie den Sohn von der vorerwähnten Freundin geheiratet und sie hatten sich in einem westlichen Territorium niedergelassen. Auch war er nicht von Christian Science angesteckt, sondern blieb der orthodoxen Kirche treu. Er fand für seines Vaters und seiner Mutter Glauben kein Verständnis. Das war so weit gut, dachten wir und hatten keine Furcht als seine Eltern hinreisten um das junge Paar zu besuchen. Auch erwarteten diese nicht, daß Christian Science von ihnen angenommen würde, besonders meine Tochter hatte sie früher schnippisch zurückgewiesen. Doch die Wahrheit ist mächtig und muß schließlich herrschen. Die Nachricht, daß sie sich zu Christian Science bekannt hatte, versetzte mich tagelang in eine schwermütige Stimmung, doch als ich häufig Briefe erhielt, in denen sie von ihrem veränderten Begriff von Gott als Liebe und Leben sprach, und wie ihre früheren unharmonischen und unverständlichen Begriffe von Religion allmählich geistig und körperlich dem Frieden und der Harmonie wichen, was blieb mir zu tun übrig als mich mit ihr zu freuen? Bald begann sie mir Exemplare des Christian Science Sentinel zu senden, in denen sie Artikel besonders bezeichnet hatte und nachdem ich nur einige gelesen, wurde es mir allmählich klar, daß dies die Wahrheit sei nach der sich mein Herz schon so lange gesehnt. Jetzt wußte ich, weshalb ich nie im stande gewesen, viele alte Theorien mit meinem Sinn von Recht und Gerechtigkeit zu vereinbaren, — sie waren unvereinbar. Langsam, aber sicher verschwand die letzte Spur von Vorurteil und damit verschwand auch die Furcht, daß Christian Science eine irreleitende und gefährliche Glaubenslehre sei; und noch mehr, ich hatte keine Opposition zu bekämpfen, denn mein Mann erkannte sofort, daß sie gut und nicht schlecht sei. Oft schienen die Heilberichte und Lehren seltsam und wunderbar, doch bezweifelten oder erörterten wir nie was wir nicht ganz begriffen.

Da ich zufällig hörte, daß eine frühere Freundin, in der ich viel Vertrauen hatte, Anhänger dieser Lehre sei, schrieb ich sogleich an sie und bat um Auskunft und Ermutigung und erhielt beides. Im September 1902 wurde ein physisches Leiden, von dem ich niemals Heilung erwartet hatte, gänzlich beseitigt durch die positive Erkenntnis der alten Wahrheit auf welche der Psalmist Bezug nahm, und welche die Christen in allen Zeitaltern erfreute, nämlich „Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen.” Wenn dies nicht nur leere Worte sind, sondern wenn es die Wahrheit ist, weshalb trägt man denn ein Bruchband? Wenn Gott den, der sich auf ihn verläßt, stets in Frieden hält, weshalb Ihm denn nicht ganz vertrauen? Und doch zögerte ich, die materielle Unterstützung beiseite zu legen; es kam mir sogar vor wie eine Herausforderung gegen Gott, den ich soeben anfing zu verstehen. Doch dienen uns alle Dinge zum besten, wenn wir bereit sind gehorsam zu sein, und als ich das Bruchband eines Morgens aus Versehen abließ und erst daran dachte, als die üblichen Empfindungen von Schmerz und Schwäche mich vor Gefahr zu warnen begannen, glaubte ich, daß es für mich an der Zeit sei, die Macht der Wahrheit über den Irrtum zu beweisen, und furchtlos ging ich an meine Hausarbeit. Ich verließ mich buchstäblich auf die Verheißung und lebte wochenlang in vollkommenem Frieden und Sicherheit. Dann wurde das Licht durch etwas getrübt und ich wurde unschlüssig und fürchtete, daß ich mich unnötigen Anfechtungen ausgesetzt und Mißlingen verdient hätte. Die gefürchteten Symptome, welche durch meine Zweifel und Furcht verursacht wurden, schienen mich zu umkreisen und ich schrieb an einen Scientisten in Montreal um ihn zu fragen, ob er meine Handlung für recht oder unrecht hielt. Seine Antwort enthielt so viel von dem heilenden Christusgeist, daß ich nicht länger zweifelte; und meine neugefundene Freiheit kehrte zu mir zurück und blieb bei mir.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / November 1904

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.