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Lehren aus dem Garten.

Aus der August 1904-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Liebe zur Natur hilft uns die vielen und einfachen Lehren zu verstehen, die sich in unser tagliches Leben drängen. Sie öffnet ein Tor, wodurch Kraft und Trost einziehen können und bringt, durch Bild und Gleichnis, vieles wirklich Wertvolle, in unser Bewußtsein. Wie die Erfahrung das individuelle Leben bereichert, so Prägen sich die einfachen Dinge der täglichen Umgebung tief ein, denn sie bringen uns die Gewißheit, daß ein Tag, dem Gesetz Gottes in geduldigem Gehorsam gelebt, die Stufe zu einem anderen Tage ist, der durch den Glauben und die Ausdauer des vorhergegangenen notwendigerweise gesegnet und erhellt werden muß.

Zwei Lehren, die mir kürzlich der Garten gab, haben mich gestärkt und ermutigt: „Mit Geduld in guten Werken, zu trachten nach dem ewigen Leben.” Die erste war die Wahrnehmung, daß das Sprossen und Blühen des Frühlings und die Früchte des Sommers das Resultat eines Gesetzes sind, das in seiner Tätigkeit und Wirkung unumstößlich und unvermeidlich ist. Mitten im Winter möchten uns die Sinne durch den Augenschein zu der Überzeugung bringen, daß das Blühen und die Schönheit dieser Welt für immer vergangen sei. Wäre unser Vertrauen nur auf dieses Zeugnis angewiesen, so gäbe es scheinbar keine Möglichkeit für das Herannahen der Wärme und der Fröhlichkeit. Die gefrorene Erde kündet nicht das zukünftige Wachstum der Saat, der Gräser und Knospen vorher an. Die erstarrten Zweige versprechen uns keine zarten Blättchen und köstlichen Blüten. Die Hügel und Wiesen deuten durch nichts an, daß sie einst von den Jubelliedern der Vögel widerhallen werden, und doch bezweifeln wir keinen Augenblick, daß das Herannahen der kommenden Jahreszeit die Welt in einen Garten der Lieblichkeit und des Gesanges verwandeln wird.

Der erste schwache Regen der Natur schwellt die rauhe Rinde und macht mit solch sanfter Hand ihren Widerstand unschädlich, daß die zartesten Blüten ungehindert dem Sonnenschein und der Schönheit entgegen wachsen können. Der erste warme Hauch des Frühlings erschließt die starre Erde. Unberührt durch Frost und Sturm drängt er vorwärts und streut seinen Reichtum von Laub und Früchten aus. Diese Offenbarung des Wachstums und der Schönheit im Weltall entspringt nicht aus äußeren Ursachen, noch macht sie ihre Entwickelung von der äußeren Umgebung abhängig. Sie ist der Ausdruck des göttlichen Geistes, dessen Tätigkeit nicht zurückgehalten oder abgewendet werden kann, und dessen Fortschreiten im direkten Gegensatz zu dem Augenschein der Sinne steht.

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