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„Science and Health“ als Literatur.

Aus der Oktober 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Macht und Schönheit der literarischen Sprache und Konstruktion im Lehrbuch der Christian Science „Science and Health with Key to the Scriptures“ von Mary Baker G. Eddy kann nur richtig geschätzt werden durch das Verständnis seiner geistigen Bedeutung. Der Leser, der das Buch mit der Absicht öffnet, es einzig als ein literarisches Produkt zu kritisieren, fängt sicherlich am falschen Ende an und nimmt eine falsche Stellung ein. Er wird bald finden, daß er nicht im stande ist die literarische Schönheit des Werkes zu beurteilen, weil seine falsche materialistische Gedankenrichtung die geistige Bedeutung der gelesenen Sätze so dreht und wendet, daß das, was die Schriftstellerin wirklich zu geben beabsichtigte, für ihn unkenntlich geworden ist. Es ist eine allgemeine Erfahrung unter den ernsten Schülern des Buches „Science and Health,“ daß Stellen, welche anfangs dunkel in ihrer Ausdrucksweise zu sein schienen, klar und bedeutungsvoll werden, sobald sie lernen, vom Sinnlichen zur Seele überzugehen und durch tatsächliche Erfahrung im Kampfe gegen das Böse mehr von der Wahrheit überzeugt werden. Die sprachliche Ausdrucksweise ist nicht verändert, aber die Begriffsfähigkeit des Lesers ist durch Demonstration vermehrt worden. Wenn daher den aufrichtigen Schülern, die schon im gewissen Maße die Wahrheit von Mrs. Eddys Angaben bewiesen haben, Schwierigkeiten mit den Lehren aus „Science and Health“ entgegentreten, so kann man natürlich erwarten, daß gleichgültige, womöglich feindlich gesinnte Kritiker dieselbe Erfahrung haben. Die Autorin des Buches hat natürlich im Ausdruck ihrer Ideen eine gewisse literarische Ordnung im Arrangement befolgt, wenn jedoch ihre Ideen nicht im geringsten verstanden sind, so mag es dem Leser mehr als das Gegenteil erscheinen und die erreichten Beschlüsse mögen an Logik und wahrer Vernunft mangeln, — daher so oft die mißverstandene Kritik.

In praktischer Erfahrung wird meistens gefunden werden, daß die größere Mehrzahl der Leser in „Science and Health“ mehr nach dem geistigen Wert forschen und anfangs nicht sehr bemüht sind, die Schönheit des literarischen Stils zu entdecken. Sie hoffen, moralische, geistige oder physische Hilfe zu empfangen oder das Verfahren zu erlernen, wie sie das Christentum praktisch anwenden können in Stunden der Versuchung. Trauer, Krankheit und Sorgen aller Art. Fast alle diese Leser sind vornehmlich Forscher nach dem Guten und als solche empfangen sie die Versprechungen und Segnungen der heiligen Schrift, die da lautet: „So werdet ihr finden.” Nichtsdestoweniger mag es aufrichtige Leser des Lehrbuches der Christian Science geben, die in Augenblicken versucht werden auszurufen, daß seine Ausdrucksweise nicht deutlich sei und sein Satzbau an Zusammenhang mangelt. Diesen wird es helfen, daran erinnert zu werden, daß der Grund eines solchen Kritisierens in der Tatsache liegt, daß ihre von Alters her festgehaltenen Anschauungen umgestoßen werden durch die Wirkung der richtigen Ideen in ihrem Bewußtsein. Die Zeit wird für alle wahren Schüler kommen, wenn das Lehrbuch der Christian Science dem menschlichen Begriffsvermögen nicht nur ihre erhabenen Feststellungen mit der Genauigkeit und Gewißheit tatsächlicher Wissenschaft entfaltet, sondern auch die sich in Sprache und Satzbau widerspiegelnde Schönheit und Heiligkeit.

Es ist eine ausgesprochene Originalität im literarischen Stil des Buches, eine Originalität, die mit derjenigen der geistigen Botschaft übereinstimmt, die Mrs. Eddy einem materialistischen Zeitalter bringt. Sie hat nicht nur wie keine andere Schriftstellerin die großen Anfangsbuchstaben für die Gott sinnverwandten Worte angewandt, sondern man wird oft bemerken, daß viele Worte in ihrer ursprünglichen oder originalen Bedeutung gebraucht worden sind ohne Rücksicht auf davon abgeleitete, zweideutige Abzweigungen. Sollte des Lesers Aufmerksamkeit auf ein von der Schriftstellerin besonders angewandtes Wort gerichtet werden, so wäre es gut, sich an eins der besten Wörterbücher zu wenden, wo er ohne Zweifel diese Anwendung von Schriftstellern im klassischen Englisch bestätigt und unterstützt finden wird. Auch sind überflüssige Worte in deutlicher Weise vermieden; diese literarische Angewohnheit verleiht ihren Auseinandersetzungen Einsicht und Bestimmtheit und verringert die Gefahr des Mißverstehens; auch gibt es den Worten Dauerhaftigkeit und macht sie dadurch für die verschiedenen Bildungsgrade verständlicher und praktisch anwendbarer. Es ist häufig von Scientisten, die hauptsächlich mit nicht Englisch sprechenden zu tun haben, beobachtet worden, daß ihre Patienten das Lehrbuch der Christian Science schneller lesen lernen als irgend ein anderes englisches Buch. Dies kommt größtenteils von dem sehnsüchtigen Verlangen dieser Leser, die im Buche enthaltene gute Botschaft des Heilens zu erreichen, doch ist es auch vermutet worden und zwar nicht ohne Grund, daß gerade die Wahl der Worte und eine gewisse Bestimmtheit in ihrer Anwendung den Lesern, die die englische Sprache nicht verstehen, von großem Nutzen sind.

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