Ein eifriger junger Astronom machte angeblich vor nicht langer Zeit eine Entdeckung, welche ihn eine Zeitlang sehr glücklich machte. Ein mächtiges neues Teleskop war soeben fertig gestellt worden, und er war der erste, die Himmel durch seine Linsen zu betrachten. Kaum hatte er sein Auge dem Rohre nahe gebracht, als ein wundervoller Gegenstand, ein blauer Stern, seinen Blick gefesselt hielt. Es war unglaublich. Er wandte sein Auge ab, um einen Augenblick nachzudenken. Dann blickte er wieder hinein, und Wunder über Wunder, der blaue Planet schien noch in weiter Ferne in dem ungeheuren Raume. Als er fortfuhr auf dieses glänzende Phänomen zu blicken, wogte eine Welle der Freude und des Stolzes durch seine Adern. Er hatte etwas entdeckt, was alle gelehrten Astronomen der Vergangenheit und der Gegenwart ganz übersehen hatten. Er konnte auf nichts anderes blicken; er konnte an nichts anderes denken. Er mochte seine Augen für einige Sekunden abwenden, um noch ein wenig wissenschaftlichen Skepticismus zu bewahren, aber bald hegte er keinerlei Zweifel mehr, und sah im voraus seinen Namen unsterblich mit Keplers, Galileos, Newtons und Herschels eingegraben. Aber der junge Astronom war verurteilt, durch ein rauhes Erwachen seiner schönen Phantasien beraubt zu werden. Es stellte sich heraus, daß der blaue Stern, welcher ihm zu unsterblichem Ruhme leuchten sollte, nach allem doch nur ein gewöhnlicher Stern war, denn man fand heraus, daß ein Fehler in der achromatischen Linse die ungewöhnliche Farbe hervorgerufen hatte.
Dieses illustriert in passender Weise die Ungewißheiten, welche die induktive Folgerung begleiten und die Behauptungen, welche daraus zu entstehen scheinen, welche manchmal, besonders seit den Tagen Francis Bacons, in allzuprahlerischer Weise in der physikalischen Wissenschaft gebraucht worden sind. Die Physiker behaupten, daß sie nichts als wahr annehmen, bis eine unzweifelhafte Tatsache der Entdeckung, die Behauptung rechtfertigt. Das ist eine sehr verführerische Behauptung und viele sind dadurch zu der oberflächlichen Vorstellung verleitet worden, daß die induktive Methode des Denkens die einzig sichere Methode ist, die Wahrheit festzustellen.
Während mehrerer Jahre ist der Schreiber dieses Artikels ein Leser der Literatur über physische Wissenschaft oder über das, was als Physik bekannt ist, gewesen, und er wurde dahingeführt, die Idee anzunehmen, daß physische Tatsachen und induktive Folgerung, welche auf solchen Tatsachen begründet sind, die einzigen verläßlichen Mittel darbieten, die Wahrheit zu erlangen, und daß die deduktive Methode des Denkens für solchen Zweck unbrauchbar wäre, und hauptsächlich in die dunkle Region metaphysischer Spitzfindigkeiten gehörte.
Viele mögen niemals Gelegenheit gehabt haben, in ihren Gedanken die zwei Methoden der Folgerung zu definieren; aber alle sind mehr oder weniger, so unbewußt es auch sein mag, von dem in der modernen Literatur der physikalischen Wissenschaften vorherrschenden Ton beeinflußt worden und sind so von den landläufigen Vorurteilen zu Gunsten sogenannter Tatsachen als Basis der Folgerung eingenommen worden; und mit solchem festen Vorurteil begann der Schreiber dieses Artikels das Studium des Lehrbuches der Christian Science. Er fand augenblicklich heraus, daß die Methode der Verfasserin desselben, um die Wahrheit festzustellen, das deduktive System der Folgerung war und daß sie das, was man uns in der physikalischen Wissenschaft als Tatsachen des materiellen Weltalls anzusehen lehrte, nicht vom Standpunkt unserer physischen Sinne aus behandelte und definierte, sondern vom Standpunkte der reinen Vernunft, wie sie in ihrem System deduktiver Philosophie gebraucht wird. Zunehmende Beobachtungen und Erfahrungen des Schreibers hatten ihn belehrt, daß es irgendwo eine große Wahrheit geben müsse, die ihm bis dahin unbekannt war, und welche in Christian Science gefunden werden kann; aber zuerst stieß ihn die deduktive Methode, welche in „Science and Health“ gebraucht wird, zurück und verblüffte ihn, und häufig legte er das Buch verwirrt und entmutigt nieder. Wahrscheinlich haben eine große Anzahl der Leser eine ähnliche Erfahrung gehabt; und diese Erfahrung hat mehr oder weniger ihren Fortschritt in der Feststellung der Wahrheit gehemmt, bis ihre materialistische Gewohnheit zu denken, überwunden worden war. Diese Gewohnheit des Denkens ist in allen Klassen verbreitet und ist der richtige Auswuchs der sogenannten wissenschaftlichen Lehre, daß wir zuerst Tatsachen haben müssen (das heißt: physische Tatsachen), und daß wir unsere Schlüsse aus diesen Tatsachen ziehen müssen (das ist in induktiver Weise folgern), um die Wahrheit festzustellen. Nun, alle diese sogenannten physischen Tatsachen, welche wir angeblich mit unsern physischen Sinnen wahrnehmen, sind induktiv erforscht und nur mit materialistischen Methoden ergründet, und sie können zu nichts als materialistischen Resultaten oder Auffassungen führen, deshalb führt die sogenannte moderne wissenschaftliche Methode unvermeidlicher Weise zum Materialismus. Der Schreiber glaubt, daß das die wahre Erklärung des weitverbreiteten Materialismus ist, welcher in so verhängnisvoller Weise auf Gedanken und Betragen eingewirkt hat, und welcher die nichts ahnenden Inhaber von Kirchenstühlen und Kanzeln erreichte und beeinflußte, ebenso wie diejenigen außerhalb der Kirchen, und so das Vertrauen vieler in jene geistigen Wahrheiten zerstörte, ohne deren belebenden Einfluß auf unser Leben wir sicherlich als Individuen und Nationen zurückgehen.
Nichtsdestoweniger ist die weit verbreitete Lehre der Physiker, daß physische Tatsachen und die daraus hervorgehende induktive Folgerung die einzig wahre Methode bieten, die Wahrheit zu finden, wirklich ebenso falsch in der Logik, als sie verhängnisvoll in ihren Folgen ist. Christian Science ist ein mächtiger Faktor, diese falsche Lehre aufzuklären und zu korrigieren; und wenn sie nichts anderes vollbrächte, als den Menschen zu lehren, wie sie in Betreff religiöser Wahrheit richtig und wissenschaftlich nachdenken, würde sie dennoch eine unschätzbare Wohltat gewähren.
Der Trugschluß in der sogenannten wissenschaftlichen Methode der physikalischen Wissenschaften ist der: daß die Tatsachen, auf welche man sich verläßt, nach allem in ihrem induktiven Prozeß doch keine Tatsachen sein mögen, sondern reine uns einleuchtende Täuschungen, und daß sie so, wie der Fehler der achromatischen Linse des jungen Astronomen, zu Schlüssen führen mögen, welche mehr oder weniger unwahr sind; und ein sorgfältiges Studium von Mrs. Eddys deduktivem System der Folgerung wird zeigen, daß es die einzige Methode ist, bei welcher der wahre Charakter der sogenannten physischen Tatsachen des materiellen Weltalls wahrgenommen werden kann, und daß der induktive Prozeß, während er in seiner Sphäre nützlich sein kann, zur Feststellung der Wahrheit, selbst physischer Phänomene gänzlich unbrauchbar ist.
Es sollte wohl bekannt sein, daß die angeblichen Tatsachen in der Physik und die Behauptungen, welche daraus abgeleitet sind, beständig revidiert und verändert werden. Wenn irgend ein Leser das bezweifelt, wird eine Anfrage bei den Lehrern der höheren Stufen unserer Schulen diesen Zweifel zerstreuen. Chemie ist immer als die unverletzbarste Wissenschaft erschienen, aber die vor kurzem erfolgte Entdeckung in Betreff des Radiums hat sich als eine Bombe unter Chemikern erwiesen. Es tagt jetzt schnell bei den Physikern; es ist in der Tat schon in dem Bewußtsein vieler klar geworden, daß ihre vermeintlichen unzweifelhaften physischen Tatsachen nichts anderes als Erscheinungen oder Phänomene sind. Mehrere der Aufrichtigeren unter ihnen haben schon schriftlich zugegeben, daß sie zu dem Schluß getrieben worden sind, daß nach allem die Wirklichkeit nicht „physisch” ist, obgleich sie niemals Mrs. Eddys wissenschaftliche Erklärung des Seins gelesen haben mögen, welche die absolute Allheit Gottes erklärt, und daß deshalb der unendliche Geist und die unendliche Offenbarung des unendlichen Geistes allein die Wirklichkeit sind.
Manchmal werden die Bezeichnungen induktiv und deduktiv und deren abgeleitete Worte abwechselnd gebraucht; aber solch ein Gebrauch führt irre. Die Bezeichnung „induktive Folgerung” wird richtig gebraucht, um den Prozeß zu bezeichnen, Schlüsse aus Tatsachen zu ziehen, um eine als Grundlage dienende Wahrheit festzustellen; und die Bezeichnung „deduktive Folgerung” wird gebraucht, den Prozeß zu bezeichnen, durch welchen wir zu den notwendigen Folgen oder Tatsachen gelangen, indem wir logisch von einer zugegebenen Voraussetzung ausgehen.
Deduktives Denken wird manchmal als Folgerung von Ursache zu Wirkungen bezeichnet und induktive Folgerung von Wirkungen zur Ursache. Wenn wir logisch von einer unbestreitbaren Wahrheit als Voraussetzung oder Ursache ausgehen, können wir die Folgen oder Wirkungen absolut richtig definieren, und wenn diese von unsrer Definition abzuweichen scheinen, beweist es nur, daß der Augenschein falsch ist. Die Anhänger der induktiven Folgerung, welche behaupten, daß wir zu keiner Kenntnis gelangen können, wenn wir nicht von Tatsachen ausgehen, immer physische Tatsachen meinend, mögen vielleicht gegen diese Darstellung protestieren. Aber laßt sie bedenken, daß sie keine absolute Gewähr haben, irgend eine physische Tatsache zu erklären, ausgenommen, daß es den leicht getäuschten Sinnen so zu sein scheint. Zum Beispiel laß den Physiker seine induktive Folgerung mit der Annahme beginnen, daß Holz ein undurchsichtiger Körper ist. Er wird bald gezwungen sein einzugestehen, daß die Undurchsichtigkeit eine beigelegte Eigenschaft ist und nicht eine dem Gegenstand innewohnende Eigenschaft. Denn man findet, daß seine Undurchsichtigkeit gänzlich von der Stärke oder der Schwäche des Gesichtssinnes abhängt. Mit Augen von der Stärke der X-Strahlen, würde er Holz für durchsichtig erklären. Mit schwächeren Augen mag er erklären, daß Wasser immer undurchsichtig ist. Nehmen wir an, daß ein Mathematiker sagt, daß er als unbestreitbare Wahrheit annimmt, daß eins und eins zwei sind, und daß er deduktiv folgert, daß deshalb einhundert und einhundert zweihundert geben müssen, und daß er dieses in radikalen und absoluten Bezeichnungen als deduktiver Denker erklärt. Nehmen wir darauf an, daß jemand, der nicht versucht deduktiv zu folgern, sondern sein ganzes Vertrauen auf das, was er Tatsachen nennt, setzt und auf die Schlüsse, welche er aus solchen Tatsachen zieht, durch Induktion festzustellen sucht, ob einhundert und einhundert zweihundert geben werden. Zu diesem Zwecke geht er auf ein Landgut zu einer großen Herde Schafe und fängt an, hundert von den Schafen abzuzählen und sie beiseite zu bringen, und dann zählt er nochmals hundert ab und bringt sie beiseite, dann fängt er an, beide Herden zusammen zu zählen, um festzustellen, wieviele es im ganzen sind. Nehmen wir an, daß er, nachdem er es getan hat, erklärt, daß er aus den Tatsachen ersehen hat, daß einhundert zu einhundert addiert einhundertneunundneunzig geben. Würde nicht der Mathematiker berechtigt sein, ihm zu sagen, daß er entweder nicht korrekt gezählt, oder auch eines seiner Schafe übersehen hat? Gibt es irgend einen induktiven Denker, welcher wagt, seine Folgerung aus einer großen Anzahl physischer Phänomene bekannt zu machen und ganz sicher ist, daß er nicht eine oder mehrere seiner Tatsachen übersehen hat, oder solche Tatsache oder Tatsachen unrichtig in Berechnung gezogen, oder sich sogar gänzlich in seiner Ansicht in Betreff einer oder mehrerer Tatsachen geirrt hat?
Brauchen wir eine andere Illustration. In einer Zeitung vom Februar 1904 wird folgender Paragraph veröffentlicht: „Dr. Chauvel, der medizinische Inspekteur der französischen Armee, berichtet, daß von hundertachtundachtzig Fällen von Appendicitis, welche in den Lazaretten durch operativen Eingriff behandelt wurden, dreiundzwanzig einen tödlichen Ausgang hatten; während in vierhundertundachtzig Fällen, die nicht operativ behandelt wurden, nur fünf Todesfälle waren. Dr. Chauvel konstatiert ebenfalls, daß Appendicitis selten bei Leuten gefunden wird, die kein Fleisch essen.”
Nun, dieser Bericht Dr. Chauvels ist eigentlich ein starker Beweis gegen den Gebrauch des Messers in Fällen von Appendicitis, und daß es sicherer ist, Vegetarier zu sein. Dieser Beweis entsteht aus seiner induktiven Folgerung von seinem Bericht der Tatsachen. Geben wir zu, daß diese Behauptungen wahrscheinlich für praktische Zwecke richtig sein mögen; um jedoch einen genauen Schluß aus diesem Gegenstand zu ziehen, ist es augenscheinlich, daß es andere Gründe gegeben haben mag, daß das Messer in jenen Lazaretten so mordete, möglicherweise lag es an der Verschiedenheit der Patienten, die operiert wurden und derjenigen, die nicht operiert wurden, oder möglicherweise an dem Mangel rechter Geschicklichkeit oder Sorgfalt auf seiten der Chirurgen usw. Und wer kann sicher sein, daß es nicht noch andere wichtige Vorteile zu Gunsten derjenigen gegeben hat, die kein Fleisch essen, über die, welche Fleisch essen; Vorteile, welche von Dr. Chauvel übersehen wurden, als er seinen Bericht schrieb?
Nun dieser Bericht Dr. Chauvels ist wahrscheinlich wirksamer, die Menschen von der großen Gefahr zu überzeugen, welche in dem Gebrauch des Messers in Fällen von Appendicitis liegt, als irgend eine deduktive Folgerung sein würde. Der Grund dazu liegt darin, daß die Menschen leichter durch etwas Konkretes als durch etwas Abstraktes überzeugt werden. Diese praktische Überlegenheit der induktiven Folgerung (so fraglich sie auch vom Standpunkte der genauen und reinen Vernunft sein mag), über die deduktive Folgerung (oder reine Vernunft, welche sich mit dem Abstrakten und nicht mit dem Konkreten befaßt), ist die Rechtfertigung und Erklärung dafür, warum der Nazarener vor neunzehnhundert Jahren und Christian Scientisten jetzt, die induktive Folgerung und ihre physischen Phänomene zur besseren Überzeugung der Menschen brauchen. An dieser Stelle wünscht der Schreiber von der wohlbekannten Anekdote von dem alten Manne und seinen Söhnen und dem Bündel Stöcken Gebrauch zu machen. Der alte Mann zeigte seinen Söhnen, wie leicht es sei, einen Stock, oder selbst zwei oder drei über sein Knie, zu zerbrechen aber daß, als ein großes Bündel Stöcke zusammengebunden wurde, es schließlich unmöglich wurde, sie zu zerbrechen. Wenige Beispiele mögen nicht überzeugen, aber eine große Menge Beispiele derselben Art haben, wenn sie zusammengefaßt werden, eine große überzeugende Macht.
Aber es gibt noch einen anderen und wichtigeren Grund, warum eine große Menge Beispiele erfolgreicher „Werke” in dem Amte Jesu und in dem Amte der Christian Science dem nachdenkenden Erforscher von so überzeugender Bedeutung sind. Man kann diesen wichtigeren Grund in dem wesentlichen Unterschied zwischen den experimentalen Arbeiten Krankheit und Sünde zu heilen und den demonstrativen Werken finden. Der Schreiber braucht das Wort Experiment für eine Handlung, Operation oder einen Prozeß, welcher bestimmt ist, irgend eine unbekannte Wahrheit, ein Gesetz, oder eine Wirkung zu entdecken, oder um eine erhaltene, oder angenommene Wahrheit oder ein Grundgesetz zu prüfen; und das Wort Demonstration für eine Handlung, Operation oder einen Prozeß, durch welchen man zu den logischen Wirkungen einer Wahrheit gelangt, um einen genügenden Beweis der Wahrheit zu bringen. Ein Experiment ist ein Prozeß, durch welchen man etwas entdecken will; eine Demonstration ist ein Prozeß, um etwas zu vollbringen und dadurch etwas zu beweisen. Wenn wir experimentieren, suchen wir nur etwas herauszufinden, was uns unbekannt ist, aber wenn wir demonstrieren, vollbringen wir etwas und beweisen es dadurch.
Das Verschreiben von Medikamenten ist eingestandenermaßen ein System von Experimenten. Diese Experimente sind wenigstens viertausend Jahre betrieben worden, und die Tatsache, daß Menschen und Tiere noch durch die fortwährenden Feldzüge dieser Experimente leiden, welche mit einer beständig zunehmenden Regsamkeit fortgeführt werden, beweist, daß es diesen Experimenten noch nicht gelungen ist (wie es in der Tat ihnen niemals gelingen wird), die Medikamente, welche man für notwendig hält, zu entdecken. Ein Heilmittel wird für einige Zeit von der medizinischen Profession angepriesen und dann als schädlich aufgegeben und irgend ein anderes Heilmittel wird versucht. Die Apotheker versuchen immer noch, wie Sisyphus, ihre weitgehenden Erfahrungen mit Medikamenten den Hügel der induktiven Folgerung hinaufzurollen, aber kaum scheint die Induktion in Sicht zu sein, dann müssen sie von neuem mit ihrer Bürde anfangen und sich wieder den Aufstieg hinaufarbeiten. Christian Scientisten ergehen sich nicht in Experimenten um zu entdecken, wie Krankheit und Sünde zu heilen sind. Jesus erging sich nicht in derartigen Experimenten. Im Gegenteil, Jesus wandte in deduktiver Weise sein Verständnis von Gott und des Menschen Beziehung zu Gott an, als er den Blinden das Augenlicht zurückzugeben suchte und die Mengen heilte, welche ihn aufsuchten; und seine „Werke” bewiesen, oder demonstrierten, daß er richtig verfuhr. Christian Science tut jetzt dasselbe; ihre Heiler versuchen nicht zu lernen, wie man die Kranken heilt, in dem Sinne, in welchem ein Mediziner experimentiert, um ein besseres Heilmittel zu finden; sie wenden in praktischer Weise und zu praktischen Zwecken an, was ihnen in Christian Science durch ein System genauer deduktiver Folgerung gelehrt worden ist. Es mag Jesus einmal, bei einer Gelegenheit, teilweise mißlungen sein, wie die Schrift berichtet, aber solch ein Fehlschlag ist höchstens ein unerheblicher negativer Beweis, während er durch die Heilung der gelähmten Hand, durch diese einzige Kur als positives Beispiel, bewies, selbst wenn er kein anderes seiner Werke vollbracht hätte, daß er die Wahrheit anwandte und eine richtige Methode hatte.
Die Mißerfolge, welche in der Christian Science Behandlung vorkommen, gehören zu derselben Kategorie wie die Mißerfolge der Apostel. Es gelingt den Christian Scientisten nicht immer, gerade wie Mathematiker nicht immer korrekt rechnen; aber eine einzige Kur in Christian Science ist eine Demonstration der Wahrheit der Christian Science, da es sonst keine genügende Erklärung für solch eine Kur gäbe. Solch eine einzige Kur beweist, daß die Regel wahr ist, gerade wie eine einzige Auflösung, welche in Übereinstimmung mit einer mathematischen Regel ausgeführt worden ist, solche Regel als richtig beweist. Wie die reine Mathematik, so ist Christian Science ein System deduktiver Folgerung, und wenn sie ein einziges Problem korrekt löst, so ist solche Lösung, wie die Lösung eines mathematischen Problems, eine Demonstration und nicht nur ein bloßes Experiment. Die physischen Wissenschaften sind induktive Wissenschaften genannt worden, und manchmal sind sie von ihren Anhängern in prahlerischer Weise so genannt worden; aber gerade die Tatsache, daß sie induktiv sind, zeigt, warum sie den Maßstab der Christian Science, wenn man das Wort in seiner wahren Bedeutung annimmt, nicht erreichen können.
Als Jesus fragte: „Kann man auch Trauben lesen von den Dornen, oder Feigen von den Disteln?” und erklärte: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen,” lud er seine Hörer ein, die induktive Folgerung zu gebrauchen, damit sie sich überzeugen sollten. Wenn Christian Scientisten auf ihre unzähligen Kuren von Krankheiten aller Art weisen, laden sie die Welt ein, die induktive Folgerung zu gebrauchen, um sich zu überzeugen. Wenn Jesus sagte: „Habt Glauben an Gott,” so stützte sich seine Mahnung auf deduktive Folgerung, „Science and Health“ ist in großem Maße auf deduktive Folgerung gegründet. Die Voraussetzung ist, daß Gott Alles in allem ist, und von dieser Voraussetzung ist der Schluß abgeleitet, daß alles unendlicher Geist ist und seine unendliche Offenbarung. Alle geben zu, daß Gott Alles in allem ist und von dieser zugegebenen Voraussetzung oder von dieser Forderung geht Mrs. Eddy aus ohne zurückzuschrecken, um zu der notwendigen Folge zu gelangen, daß alles unendlicher Geist ist und seine unendliche Offenbarung, obgleich jene Folgerung das gerade Gegenteil der sogenannten Tatsachen der Physiker zu sein schien und dadurch viel Spott hervorgerufen hat, welcher, wie man nun gefunden hat, durch Unwissenheit verursacht worden ist.
Viele fanden an „Science and Health“ etwas auszusetzen, weil es hauptsächlich ein Buch deduktiver Folgerung ist; nichtsdestoweniger ist der deduktive Prozeß der Folgerung der einzige, welcher mit Erfolg zur Feststellung ewiger Wahrheiten gebraucht werden kann. Es ist wahr, daß, nachdem man durch den deduktiven Prozeß zu diesen Wahrheiten gelangt ist, oder nachdem Werke gemäß der deduktiven Folgerung von diesen Wahrheiten vollbracht worden sind, der induktive Prozeß gebraucht werden kann, um die Menschheit von der Wahrheit zu überzeugen. Wir brauchen die „Werke,” welche im Dienste der Christian Science getan werden, um der Welt die Wahrheit ihrer Lehre darzutun, gerade wie es Jesus mit seinen Werken tat, um die Wahrheit seiner Mission zu beweisen. Aber die Entdeckung der Wahrheiten, das Wesen des Menschen betreffend, war eine Deduktion, nicht eine Induktion. Wenn es nur die letztere wäre, könnten wir uns wohl einen Zweifel erlauben, weil die Erfahrung uns immer wieder gelehrt hat, daß die angeblichen universalen Wahrheiten, welche durch induktive Folgerung von physischen Tatsachen gefunden worden sind, als Unwahrheiten beiseite gelegt werden mußten. Aber Christian Science macht guten Gebrauch von beiden Prozessen der Folgerung. Durch Mrs. Eddys wunderbare Schriften wird uns durch einen deduktiven Folgerungsprozeß, welcher nichts umgeht, niemals schwankt, niemals Ausflüchte braucht und niemals verdunkelt, gelehrt, was der Mensch wirklich ist, was Gott ist, und welches die Beziehungen zwischen Gott und Mensch sind, zusammen, mit den Regeln, welche wir anwenden, die Phänomene von Sünde und Krankheit zu heilen. Dann beweisen uns unsere persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen durch induktive Folgerung, daß wir gehorsam diesen Wahrheiten, wie sie uns durch Christian Science gelehrt worden sind, handeln und denken, denn es gibt keinen andern Weg, welcher den Grund dieser Erfahrungen und Beobachtungen angibt.
Zur weiteren Erklärung der hauptsächlichsten Verschiedenheit zwischen deduktiver und induktiver Folgerung nehmen wir die wohlbekannte Behauptung, daß zwei parallele gerade Linien sich niemals treffen können, wie weit sie auch verlängert werden. Die Andeutung oder Vermutung der Wahrheit dieser Behauptung kann leicht durch induktive Folgerung gekommen sein; wenn man z. B. zwei kurze parallele gerade Linien zeichnet und durch Messen feststellt, daß sie an allen genau gegenüberliegenden Punkten gleich weit von einander entfernt sind. Jedoch der induktive Denker würde gleich im Anfang Schwierigkeiten gegenüberstehen. Er könnte die Parallelen nur um eine kurze Strecke verlängern, nicht bis ins Unendliche; und je mehr seine Parallelen verlängert würden, desto schwieriger würde es werden, seine Messungen genau an den gegenüberliegenden Punkten zu machen, bis es ganz unausführbar würde. Und er würde niemals sicher sein, ob die Instrumente, welche er brauchte, um die Linien zu zeichnen, absolut richtig waren; in der Tat, er würde bei ihrer Prüfung durch ein Mikroskop finden, daß ihre angeblich geraden Kanten ausgezackt sind, wie die Zähne einer Säge. Wenn er es dann unternehmen würde, seinen induktiven Prozeß durch seinen Gesichtssinn zu unterstützen, was würde er finden? Wenn er auf die gerade Linie eines Eisenbahngeleises oder eines ebenen Weges blicken würde, so würde er entdecken, daß die Geleise, oder die Zäune an den Seiten des Weges enger zusammenzukommen scheinen je weiter er blickt und daß so augenscheinlich die versuchte Induktion widerlegt wird. Reine Mathematik ist ein System absoluter Wahrheit und Zuverlässigkeit, und deshalb ist sie ein System der Deduktion oder deduktiver Folgerung; und wenn er diese deduktive Folgerung bei diesem Problem anwendet, kann er zu keiner anderen Behauptung gelangen, als daß zwei parallele gerade Linien sich niemals treffen. Weiter wird er zu der Behauptung gelangen, daß solche Linien selbst im kleinsten Maße sich niemals in der Entfernung zu einander verändern. Denn die Resultate der deduktiven Folgerung sind absolut und lassen niemals irgend einen Ausgleich zu.
Es mag gut sein an dieser Stelle zu bemerken, daß man Einwendungen gemacht hat, daß die Behauptungen im Lehrbuch der Christian Science zu absolut, zu radikal sind und keinen Ausgleich gestatten. Manchmal kommen diese Einwendungen von freundlichen Kritikern, ebenso wie von Gegnern; aber eine kurze Betrachtung der Natur der Resultate der deduktiven Folgerung wird genügen, alle derartigen Einwände zu beseitigen. Ist eine mathematische Behauptung zu absolut, zu radikal, oder zu unversöhnlich? Sie ist von einer wahren Voraussetzung abgeleitet, deshalb würde sie nicht richtig dargestellt werden, wenn sie nicht in absoluten, radikalen Bezeichnungen gemacht wäre, die keinen Ausgleich gestatten. Mrs. Eddy nimmt die anerkannte Wahrheit als Voraussetzung, daß Gott Alles in allem ist und daraus folgert sie ihre Behauptungen der Christian Science durch unvermeidliche Logik.
Aber kehren wir zu der Illustration der beiden geraden parallelen Linien zurück. Nachdem man durch die deduktive Folgerung zu der Behauptung gelangt ist, daß sie sich niemals treffen können, kann man durch induktive Folgerung einen annähernd befriedigenden Beweis der Behauptung beibringen, das heißt, durch Experimentieren mit konkreten Linien. Aber dieser Beweis wird immer in seiner Unumschränktheit zu kurz kommen, weil das Experiment mit konkreten Linien handelt; das heißt, mit physischen Phänomenen. Die Logik der Christian Science, welche zu der Lehre führt, daß physische Leiden durch die Anwendung der Christian Science geheilt werden können, ist durch deduktive Folgerung erlangt worden, und die Behauptung ist deshalb absolut und erlaubt keinen Vergleich. „Warum,” fragt manchmal ein Heiler der Christian Science, „sind dann unsere Heilungen nicht immer augenblicklich, und warum mißlingt es uns in manchen Füllen gänzlich?” Natürlich alle Christian Scientisten lernen bald, daß der Fehler in ihrem eigenen Mangel an genügend klarem und festem Verständnis liegen kann, aber außerdem möge man sich daran erinnern, daß Jesus erkannte, daß er in seiner eigenen engeren Heimat weit weniger Erfolg in seinen Werken hatte, die Kranken zu heilen. Warum war dies der Fall? Jesus verließ sich sehr auf seine Heilungswerke, um der Menschheit die Wahrheit seiner Lehren und seines Amtes zu beweisen; mit anderen Worten, er war von induktiver Folgerung aus den Tatsachen seiner Heilungen abhängig, um seine Lehren in dem Volke zu befestigen. Er wußte, er konnte das Volk in keiner anderen Weise so erfolgreich belehren. Die heilige Schrift zeigt, daß er sich in großem Maße auf Konkretes verließ, um das Volk zu überzeugen, indem er Parabeln und Darstellungen der heilenden Macht der Wahrheit brauchte und so dem Volke das Material gab, von dem es induktiv folgern sollte. Er erkannte, daß die Menschen leichter zur induktiven als zur deduktiven Folgerung neigen, weil erstere sich mit physischen Phänomenen abgibt, während die letztere hauptsächlich metaphysisch ist und sich mit abstrakten Bezeichnungen abgibt. Aber indem er physische Phänomene brauchte, stand er notwendiger Weise ihren Beschränkungen gegenüber, gerade wie heutzutage jemand, der versucht durch physische Gegenstände zu beweisen, daß zwei gerade parallele Linien sich niemals treffen können. Und der Heiler der Christian Science kann in seiner Arbeit die Kranken zu heilen ähnliche Beschränkungen nicht vermeiden. Als Jesus mit physischer Krankheit zu tun hatte, hatte er es nicht mit der Wahrheit, sondern mit Lüge zu tun; und jedwede Abweichung von dem wunderbaren Resultat muß dieser Tatsache zugeschrieben werden. Jesus lehrte, daß Gott es ist, der die Kranken heilt, und er sagte zu seinen Hörern, daß er von sich selber nichts tun könnte. Diese Lehre war eine Deduktion von der Wahrheit, daß Gott Alles in allem ist. Diese deduktive Lehre war absolut, radikal und unversöhnlich. Aber als Jesus selbst versuchte, seine Lehre, daß Gott es ist, der die Kranken heilt, zu beweisen, dadurch, daß er sich auf physische Tatsachen oder Phänomene berief, damit die Leute induktiv folgern sollten, kann eine Schwankung der Erscheinungen beobachtet werden. Selbst Jesus, um unsere Illustration weiter zu benutzen, hätte vermittelst physischer Gegenstände den Beweis nicht absolut vollkommen bringen können, daß zwei Parallelen sich niemals treffen können.
Das ist die Kraftlosigkeit, die Beschränkung, der Mangel an Unumschränktheit in dem induktiven Prozeß, daß er erst physische Tatsachen annehmen muß, um wahr zu sein, da diese doch nur Erscheinungen sind, oder nur in phänomenaler Weise wahr sind. Ist es nicht beinahe Zeit für diejenigen, welche mit der Überlegenheit der induktiven über deduktive Folgerung zur Feststellung der Wahrheit geprahlt haben, mit der Erkenntnis zu beginnen, daß ihre Prahlerei nicht wohl begründet ist? Der induktive Denker erklärt, daß wir zuerst Tatsachen haben müßten und meint immer physische Tatsachen, und daß wir dann und nur dann die Basis haben, auf welcher wir das Gebäude der Wahrheit aufrichten können. Das ist eine sehr plausible Behauptung. Ihre Behauptung begann mit Francis Bacon vor einigen hundert Jahren; und sie hat von jenen Tagen an bis heute an Volkstümlichkeit zugenommen, und wie schon bemerkt worden ist, hat sie die Menschheit unvermeidlich zum Materialismus geführt; denn wenn den Menschen gelehrt wird, daß physische Tatsachen die einzige Basis sind, um die Wahrheit zu erforschen und festzustellen, so folgt sicherlich, daß all ihre Erforschungsprozesse materialistisch sein werden, und deshalb können sie zu nichts gelangen, was nicht materialistisch ist. Physische Phänomene können uns garnichts von Gott, der Wahrheit, oder geistigen Dingen lehren. Die fünf sogenannten physischen Sinne des Menschen können Gott, oder den Menschen als ein geistiges Wesen im Bilde Gottes und Ihm ähnlich, nicht wahrnehmen. Unsere Ideen in Betreff einer göttlichen Intelligenz, welche der Mensch widerspiegelt, können ihren Ursprung nicht in unseren physischen Wahrnehmungen haben. Der sterbliche Mensch kann geistige Dinge weder sehen, riechen, hören, schmecken noch berühren, deshalb muß der Ursprung all unsrer Ideen, geistige Dinge betreffend, von einer anderen Quelle kommen; das führt uns durch deduktive Folgerung zu der Wahrheit, daß der Mensch etwas, was wir eine geistige Eigenschaft oder einen geistigen Sinn nennen mögen, besitzt, welcher gänzlich getrennt und verschieden von seinem physischen Organismus ist. Es ist ganz gleichgültig für die Begründung dieser Folgerung, daß der geistige Sinn oder die geistige Eigenschaft nur sehr schwach oder unvollkommen zu wirken scheint. Keiner würde daran denken, dem Menschen den Gesichtssinn abzuleugnen, weil er unvollkommen sein mag. Der Besitz eines solchen geistigen Sinnes, oder solcher Eigenschaft, obgleich sie noch nicht völlig verwirklicht sein mag, beweist durch Deduktion, daß Dinge geistig existieren und daß der Mensch geistig ist.
Induktive Folgerung mit ihrer Basis in sogenannten physischen Tatsachen kann gebraucht werden, wenn es sich um physische Phänomene handelt, aber sie kann niemals zur Feststellung genauer Wahrheit führen. Diese Behauptung mag verblüffend erscheinen, weil die ganze Richtung der sogenannten modernen wissenschaftlichen Gedanken dem widersprechen; aber prüfen wir kurz diese Behauptung. Nehmen wir als Beispiel die zahlreichen Entdeckungen und Erfindungen in betreff der Elektrizität. In den letzten wenigen Jahrzehnten hat der Mensch auf diesem Gebiete in einer wunderbaren, erfolgreichen Weise experimentiert und erfunden; aber seine ganze induktive Folgerung, welche auf sogenannte physische Phänomene gegründet ist, hat nur dazu geführt und zu nichts anderem: daß er durch Beobachtung gefunden hat, daß die Elektrizität in gewisser Weise und unter gewissen Umständen und Bedingungen wirkt, und daß, wenn er seine Maschine demgemäß einrichtet, er vernünftiger Weise erwarten kann, daß gewisse physische Phänomene folgen. Er weiß jetzt nicht mehr als seine Ahnen von der wahren Natur der Elektrizität, oder von irgend einem ursprünglichen Grund wußten, warum sie so wirkt, wie sie zu wirken scheint. Durch seine Induktion hat er gelernt, wie er sie besser als sein Werkzeug brauchen kann und nichts mehr. Er hat vermutet, daß Elektrizität eine Flüssigkeit ist, daß sie eine Bewegung von Atomen ist, usw., aber er ist unfähig, irgend eine seiner Mutmaßungen zu beweisen. Mit anderen Worten: seine sogenannte wissenschaftliche Kenntnis der Elektrizität ist wirklich durchaus nicht wissenschaftlich, sondern nur experimentierend. Seine ganze gerühmte induktive Folgerung kam nur darauf hinaus und auf nichts anderes: daß es ihn gelehrt hat, wie er besser experimentieren kann. Es bleibt jedoch noch ein undurchdringlicher Schleier zwischen ihm und der Wahrheit, was Elektrizität wirklich ist, und was sie nicht ist. Nimm dir die Zeit, all die sogenannten physischen Wissenschaften zu prüfen, und du wirst finden, daß die berühmte induktive Folgerung, welche auf physische Phänomene gegründet ist, welche, wie man allgemein annimmt, diese Wissenschaften als solche begründet haben soll, das wirklich nicht getan hat; sie hat den Menschen nur experimentierender Weise und nicht wissenschaftlich belehrt und läßt die Bezeichnung physische Wissenschaft dort, wo deduktive Folgerung „falsche Bezeichnung” setzt.
Deduktive Folgerung von der Voraussetzung, daß Gott Alles in allem ist, führt zu der Behauptung, daß alles Geist ist und die unendliche Offenbarung des Geistes, gerade wie Mrs. Eddy es gelehrt hat; und induktive Folgerung, auf sogenannte physische Tatsachen basiert, hat niemals das Gegenteil bewiesen, noch kann sie das tun; und das ist der Grund, daß ihre Beschränkungen als eine Methode der Folgerung verhindern, einen absoluten Beweis von Gott und geistigen Dingen zu geben, obwohl es zugegeben werden muß, daß sie häufig nützliche Winke oder Andeutungen über Gott und geistige Dinge bietet, gerade wie sie Winke über die Behauptung gegeben hat, daß zwei parallele gerade Linien sich niemals treffen.
Die Autorin von „Science and Health with Key to the Scriptures“ zeigt deutlich in ihrem Werke, daß die metaphysischen Systeme, welche gang und gäbe waren, überhaupt nicht rein metaphysisch gewesen sind, weil sie teilweise auf Physik basiert waren, und deshalb wenig, wenn überhaupt eine Hilfe zur reinen Metahpysik waren, da Physik auf dem Zeugnis der materiellen Sinne basiert und unbeträchtlich zur Metaphysik ist, welche von den Tatsachen des Geistes handelt, daß die verfälschte Metaphysik, welche aus einer gemischten Prämisse von Metaphysik und Physik entsteht, notwendiger Weise eine Philosophie formuliert, die Gott bezeichnet, als gleiche er dem materiellen Menschen; hingegen lehrt die reine Metaphysik der Christian Science, daß der wirkliche Mensch gottgleich ist.
Kein vergifteter Pfeil kann uns treffen, wenn wir im Bewußtsein des Guten weilen. Dies ist unser sicherer Schutz und es gibt keinen andern. —
Copyright, 1905, Mary Baker G. Eddy.
Verlagsrecht im Jahre 1905, Mary Baker G. Eddy.
