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Methoden der Folgerung, wie sie in Christian Science gebraucht werden.

Aus der Juli 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein eifriger junger Astronom machte angeblich vor nicht langer Zeit eine Entdeckung, welche ihn eine Zeitlang sehr glücklich machte. Ein mächtiges neues Teleskop war soeben fertig gestellt worden, und er war der erste, die Himmel durch seine Linsen zu betrachten. Kaum hatte er sein Auge dem Rohre nahe gebracht, als ein wundervoller Gegenstand, ein blauer Stern, seinen Blick gefesselt hielt. Es war unglaublich. Er wandte sein Auge ab, um einen Augenblick nachzudenken. Dann blickte er wieder hinein, und Wunder über Wunder, der blaue Planet schien noch in weiter Ferne in dem ungeheuren Raume. Als er fortfuhr auf dieses glänzende Phänomen zu blicken, wogte eine Welle der Freude und des Stolzes durch seine Adern. Er hatte etwas entdeckt, was alle gelehrten Astronomen der Vergangenheit und der Gegenwart ganz übersehen hatten. Er konnte auf nichts anderes blicken; er konnte an nichts anderes denken. Er mochte seine Augen für einige Sekunden abwenden, um noch ein wenig wissenschaftlichen Skepticismus zu bewahren, aber bald hegte er keinerlei Zweifel mehr, und sah im voraus seinen Namen unsterblich mit Keplers, Galileos, Newtons und Herschels eingegraben. Aber der junge Astronom war verurteilt, durch ein rauhes Erwachen seiner schönen Phantasien beraubt zu werden. Es stellte sich heraus, daß der blaue Stern, welcher ihm zu unsterblichem Ruhme leuchten sollte, nach allem doch nur ein gewöhnlicher Stern war, denn man fand heraus, daß ein Fehler in der achromatischen Linse die ungewöhnliche Farbe hervorgerufen hatte.

Dieses illustriert in passender Weise die Ungewißheiten, welche die induktive Folgerung begleiten und die Behauptungen, welche daraus zu entstehen scheinen, welche manchmal, besonders seit den Tagen Francis Bacons, in allzuprahlerischer Weise in der physikalischen Wissenschaft gebraucht worden sind. Die Physiker behaupten, daß sie nichts als wahr annehmen, bis eine unzweifelhafte Tatsache der Entdeckung, die Behauptung rechtfertigt. Das ist eine sehr verführerische Behauptung und viele sind dadurch zu der oberflächlichen Vorstellung verleitet worden, daß die induktive Methode des Denkens die einzig sichere Methode ist, die Wahrheit festzustellen.

Während mehrerer Jahre ist der Schreiber dieses Artikels ein Leser der Literatur über physische Wissenschaft oder über das, was als Physik bekannt ist, gewesen, und er wurde dahingeführt, die Idee anzunehmen, daß physische Tatsachen und induktive Folgerung, welche auf solchen Tatsachen begründet sind, die einzigen verläßlichen Mittel darbieten, die Wahrheit zu erlangen, und daß die deduktive Methode des Denkens für solchen Zweck unbrauchbar wäre, und hauptsächlich in die dunkle Region metaphysischer Spitzfindigkeiten gehörte.

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