Die zwei schönsten Wörter für mich sind: Christian Science. Vor zehn Jahren kannte ich ihre Bedeutung noch nicht und hatte sie selten gehört. Jetzt sind sie bedeutungsvoll und in Verbindung mit den Schützen der geistigen Wahrheit, die sie erschließen, sind sie für mich der Ausdruck des vollen Lebens. Eine Freundin, die nicht besonders in Christian Science interessiert war, sandte mir eine frühe Ausgabe von „Science and Health,“ die nach oberflächlichem und teilweisem Lesen beiseite gelegt wurde. Der Stil der Verfasserin schien mir weitläufig und die Bedeutung schwer verständlich. Viele, die eine gleiche Erfahrung durchgemacht haben, werden mit mir zurückblicken und sich über die Dichtheit und schlechte Beurteilungskraft der sterblichen Vision wundern, wodurch Mrs. Eddys klarer und lichtvoller Gedanke im menschlichen Sinn nicht gewürdigt werden konnte.
Mehrere Monate später wurde ich durch Umstände bewogen einigen Christian Scientisten gesellschaftlich einen Besuch zu machen, mit ihnen über dieses Thema sprechen und schließlich eines chronischen Leidens wegen um Behandlung bitten. Die geistige Einsicht, die ich dadurch erlangte und die Erhebung meines Denkens, waren eine Offenbarung für mich, die ich nie vergessen kann. Zu der Zeit verstand ich noch nicht die Bedeutung der Wörter „Öl” und „Wein,” wie sie im Glossar unseres Lehrbuches erklärt werden. Ich verließ das Haus der Scientisten mit Gesang im Herzen und die Worte klangen mir in den Ohren: „Gott” hat dich „gesalbet ... mit dem Öle der Freuden, über deine Genossen.”
Eine neue Ausgabe von „Science and Health“ wurde angeschafft, auf The Christian Science Journal, Sentinel und Quarterly abonniert und ein ernstes, systematisches Studium dieses uns voll in Anspruch nehmenden Themas begonnen. Die Heilung vollzog sich langsam; das sterbliche Denken wich schrittweise, nur nach einem Kampf; aber ich bin dankbar dafür, denn ich mußte arbeiten bis der „Augenblick der Entdeckung,” die jeder selber machen muß, erreicht war. Die damit verbundene geistige Arbeit hat mir eine sichere Grundlage gegeben, worauf ich bauen kann. Die Überzeugung bleibt, daß diese Lehre logisch, folgerecht, ganz im Einklang mit Vernunft und gesundem Verstand ist und biblische Autorität besitzt.
Vor zwei Jahren trennte ich mich von der orthodoxen Kirche, deren Mitglied ich gewesen war und schloß mich der Mutterkirche an und Dritter Kirche in dieser Stadt. Obwohl die physische Heilung noch nicht ganz vollständig bei mir ausgedrückt ist, so geht doch die Arbeit ununterbrochen vor sich. Ich habe eine große Hilfe gefunden in der Überwindung einer kritischen, anspruchsvollen und selbstsüchtigen Sinnesart; auch Unzufriedenheit, Enttäuschung, Kummer, Hang zur Einsamkeit und andere unharmonische Zustände. Ich kann wahrlich sagen, daß ich jetzt niemals traurig, einsam oder unglücklich bin; Entmutigung ist eine listige Versuchung des Widersachers und macht der Hoffnung und dem Zutrauen Platz, — in der Tat: dem geistigen Verständnis. Mein Leben gewährt mir mehr Hoffnung auf die Zukunft und ich habe ein edleres Ziel im Auge. Ich bin vollständig von Vorurteil gegen unsere Führerin geheilt, die durch geistige Einsicht und uneigennützige Arbeit diese erhebende Lehre zur praktischen Anwendung gebracht hat.
Chicago, Ill., U. S. A.
