Hiob sprach von einem selbst-erwählten und selbst-zufriedenen Kritiker, als er sagte: „Frage doch das Vieh, das wird dich’s lehren, und die Vögel unter dem Himmel, die werden dir’s sagen”; außer dem auf diese Weise erteilten Verweis deuten seine Worte überdies deutlich die Ausdehnung und den Wert der Weisheit an, die durch gedankenreiches Befragen der frommen Geschöpfe erlangt werden kann, die wir so oft im täglichen Lebenswandel treffen.
Von diesen ist wohl kaum eins interessanter als die kleine braune Biene, die den Sommertag durch ihr ruhiges Summen würzt, indem sie von einem Blumenkelch zum andern eilt. Ihr Fleiß und ihre Selbstlosigkeit sind sprichwörtlich, während die Verhaltungsmaßregeln und Intelligenz, womit sie solches Unternehmen verfolgt, die Freiheit von aller Ungewißheit, was sie tun soll und wie sie es tun soll, — uns zu denken geben. Sie zeigt uns mit größerer Klarheit, wie es auf unser Leben einwirken würde, wenn wir immer durch die individuelle und sofortige Auffassung der Wahrheit geleitet würden, die uns in Christian Science zur Verfügung steht und deren praktische Bedeutsamkeit so wohl im Leben und Treiben unserer kleinen Freundin dargestellt wird. Sie muß auch Ausflüge in eine Wildnis widerstreitender Anklagen machen, doch beansprucht sie für sich selber nur das, was süß und duftend ist. Sie wird nicht durch die Dinge, die keinen Honig liefern, verwirrt oder mißleitet, auch verschwendet sie keinen Augenblick mit ihnen. Sie belästigt sich dabei nicht mit den Angelegenheiten anderer und eignet sich nur das eigene Gute an. Tapfer und fröhlich fliegt sie von Blüte zu Blüte, findet das volle Maß zur Zufriedenheit ihrer Natur und legt außerdem noch reichlich für sich und für andere auf Vorrat.
Augenscheinlich ist es, daß die Biene keinen Erfolg haben würde — auch wenn sie noch so eifrig in ihrem Streben wäre — getrennt von dem wunderbaren Instinkt, wodurch sie die duftenden Heerstraßen der Luft findet und dieselben zu ihrem Ziel verfolgt. Es ist die Leitung des untrüglichen Sinnes, der allein den Erfolg ihres Strebens sichert und so ihr Leben vollständig macht. Und wie wahr ist dies bei den Menschen. Wie unbedeutend sind ihre Bestrebungen und ihre Kämpfe, so lange ihr Sinn von der Wahrheit ungewiß und unbestimmt ist; und wieviel wirklich Gutes haben sie jemals vollbracht, getrennt von der geistigen Kenntnis, welche, wie Jesus sagte, Macht verleiht und „frei macht.” Die Lehre der Christian Science verkündet Wahrheit. Geistige Erkenntnis muß dem Menschen so natürlich sein wie der Biene ihr Instinkt, so vorherrschend in der Wirksamkeit des Lebens wie sie zur Vollständigkeit des Lebens wesentlich ist.
Jesus sagte zu jemand, der den Besitz dieses Sinnes bekundete: „Auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeine”; dadurch zeigte er, daß er es für höchst wichtig hielt nur das Gute zu kennen, das des Menschen hohes Vorrecht und seine Erbschaft ist, die Grundlage und das Mittel zu jeder wahren Überwindung und Errungenschaft. Wenn wir es besitzen, erkennen wir menschliche Erfahrung und Zustände richtig, begreifen und „teilen das Wort der Wahrheit” recht, bleiben beständig in unserem aufwärts führenden Wandel und ernten reichen Vorrat des wahren Schatzes.
Zu „erkennen wie wir gekannt sind,” die Blüten der Wahrheit und der Liebe des wirklich Guten und Schönen — immer und sogleich wahrzunehmen; aus dem Reiche der mentalen Zwietracht und Ungewißheit zu entkommen und in jeder Stunde und bei jeder Erfahrung die untrügliche Leitung einer Erkenntnis, die göttlich ist, zu finden, — ist das begeisternde Ideal des Meisters, das unsere Führerin den Menschen in der Lehre der Christian Science wiedergebracht hat; und wohl mögen die sich freuen, die durch „mitfolgende Zeichen” die Versicherung haben, daß sie in der Tat von ihren Errungenschaften Besitz ergriffen haben. Für sie
Scheint die geistige Bedeutung durch
Die Hieroglyphen der materiellen Schaustellungen
und
Das in Lilien versteckte Summen der Sommerbiene
Findet Verbindung mit den wandernden Sternen.