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Brief an eine Jüdin.

Antwort auf einen Brief an eine frühere Jüdin, die Gründe betreffend, die sie veranlaßten, den Glauben ihrer Väter aufzugeben.

Aus der März 1906-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mein liebes Fräulein H. — Ihr Brief mit einliegendem Schreiben des Herrn B., erreichte mich heute morgen in Canon City, Col., wo ich mich jetzt im Interesse der Christian Science niedergelassen habe, die nicht nur physisch, sondern auch geistig so viel für mich getan hat, da sie mir den Messias geoffenbart, auf den alle Juden hoffen und harren.

Ich habe nie geglaubt, der Messias würde eine physische Gestalt haben und als mir klar gemacht wurde, daß die unpersönliche Wahrheit, oder das Christus-Prinzip, der Erlöser der Menschheit sei, — war es mir nicht schwer, Jesus als den alleinigen messianischen Repräsentanten, als den Betätiger der Liebe, die Gott ist, anzunehmen.

Heutzutage erkennen viele aufgeklärte Juden Jesus als den besten Menschen, der je auf Erden erschien, an. Warum sollte es also schwer sein, sein Leben als ein Beispiel zu betrachten, das der Nachfolge würdig ist? Können wir einen besseren Führer oder Lehrer haben, als den besten? Für mein erwecktes Bewußtsein, wollte Jesus das reine schlichte Judentum in einer unangreifbaren Weise wiederherstellen, aber gerade die, die sich darüber hätten freuen sollen, wandten sich gegen ihn und verstießen ihn. Als er sagte: „mein Reich ist nicht von dieser Welt,” meinte er, daß Israel als Nation nie fest stehen könne, bis weltlicher Kampf und Streit, allgemeiner Duldsamkeit gewichen sei und daß die Liebe zu einander und zur ganzen Menschheit, da sie ein geistiges Band ist, das tausendjährige Reich oder die Herrschaft allgemeiner Harmonie, des Friedens und Wohlgefallens bringen würde.

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