Eine der ersten Aussagen in unserem Lehrbuche ist die folgende: „Die Zeit für Denker ist gekommen” (Science and Health, Pref., S. vii). Einige, die diese Worte lesen, mögen sagen, daß es in allen Zeitaltern Denker gegeben hat, und das ist unzweifelhaft wahr, denn sonst würde die Menschheit mehr rückwärts als vorwärts geschritten sein, da jeder Fortschritt von einem klaren Denken abhängig ist. Diese Worte unserer Führerin enthalten daher einen Ruf an jeden für sich selbst zu denken, die Quelle der Intelligenz anzuerkennen und was dem Menschen als Gottes Ebenbild möglich ist. Der Gedankenfortschritt in der Christian Science ist verschieden von dem Denken in dem alten Glauben und deshalb bewahrheitet sich hier die biblische Aussage: „Denn das Gesetz konnte nichts vollkommen machen; und wird eingeführt eine bessere Hoffnung, durch welche wir zu Gott nahen.” Hätte unser Denken in der Vergangenheit uns näher zu Gott gebracht, so hätten wir Seelenruhe, sowie Erlösung von Sünde und Krankheit gefunden.
Mrs. Eddy gibt uns eine Übersicht von der Arbeit in der Christian Science wenn sie sagt: „Sie hebt das Geheimnisvolle von Seele und Körper. Sie zeigt die wissenschaftliche Verwandtschaft des Menschen mit Gott, erklärt den zweifelhaften Doppelsinn unseres Daseins und befreit den gefangenen Gedanken” (Science and Health, S. 114). Der Schüler der Christian Science macht sich an die Arbeit, um auszufinden wie dies vollbracht wird, und es gelingt ihm am besten durch fleißiges Studieren der Literatur dieser Wissenschaft und durch die Demonstration der Wahrheiten, die sie lehrt Die Christian Science erklärt das göttliche Prinzip des Daseins und der weise Schüler gehorcht dem Prinzip, damit die Bibel, sowie alle Erscheinungen der Existenz ihm erklärbar werden. Er wird sehr vorsichtig darüber nachdenken, ehe er andere um ihre Meinung befragt oder seine eigene ausspricht, da er einsieht, daß unerleuchtete menschliche Ansichten großenteils die Schuld an dem Mißverständnis und den Leiden der Menschheit tragen.
Zum Beispiel: Jemand fragt was die Christian Science über das Leiden Jesu Christi lehrt, als ob diese Frage in ein paar Worten beantwortet werden könnte. Unsere Führerin würde sagen, daß wir diese Frage nur beantworten können, wenn wir uns demütig und mit Ehrerbietung Gott nahen und auf seine Stimme horchen, und in diesem Geiste beantwortet sie die Fragen in dem wunderbaren Kapitel „Atonement and Eucharist“ in „Science and Health.“ Niemand kann dieses Kapitel studieren ohne ein besserer Mensch und ein besserer Christ zu werden, welcher religiösen Verbindung er auch angehören mag, denn er wird daraus erkennen, wie viel es erfordert und verlangt, wenn man Christo folgen will.
Es ist ganz erstaunlich wie oft menschliche Meinung auf gedankenloser und oberflächlicher Kenntnis über diesen Gegenstand beruht und das ist der bedeutendste Grund, weshalb dies von den Schülern der Christian Science vermieden werden sollte. Aus der Gewohnheit sich zur Beantwortung all dieser Fragen an das göttliche Prinzip zu wenden, wie es in der Bibel und in „Science and Health“ offenbart wird, entwickelt sich ein wissenschaftliches Denken, wodurch der Irrtum bloßer Meinungen vermieden wird. In der Offenbarung des Johannes sind wir davor gewarnt worden etwas von der Wahrheit zu nehmen oder etwas hinzuzufügen, und doch mit welcher Rücksichtslosigkeit ist dieses in allen Zeitaltern getan worden. Einige bringen sich in eine unglaubwürdige Stellung und gewissermaßen auch die Sache der Christian Science, indem sie behaupten den Körper zu ignorieren. Dies ist ein Versehen wozu die Christian Science uns keine Berechtigung gibt, denn sie lehrt uns, daß der Körper in der Harmonie, welche die Wahrheit verleiht, mit eingeschlossen sei. Ein anderer spricht davon „unpersönliche Patienten” zu haben. Dieses Versehen könnte vermieden werden, wenn man sich genau an die Regeln und Erklärungen in unserem Lehrbuche, besonders in dem Kapitel über die „Practice“ hält. Obwohl es wahr ist, daß die materielle Ansicht von Persönlichkeit aufgegeben werden muß, sollten wir sicher sein, daß sie ersetzt wird durch das „wirkliche christliche und wissenschaftliche Verständnis von Persönlichkeit und von der Verwandtschaft des Menschen zu Gott” (Science and Health, S. 94). Dieses verlangt notwendiger Weise klares Denken, welches allein zu erfolgreichen Resultaten führt. Die Christian Science erkennt nur einen Maßstab an, nämlich: den vollkommenen Geist — Gott. Sie lehrt, daß alle dieses Maß erreichen können, daß sie es sogar erreichen müssen und die wundervollen Resultate, die schon durch Gehorsamkeit des reinen Denkens nach den Forderungen des Prinzips erlangt sind, beweisen unzweifelhaft, daß „mit Gott” alles Gute möglich ist.