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An Anfänger.

Aus der April 1907-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Manche, die dies lesen, mögen gerade mit dem Studium der Christian Science begonnen haben. Vor einigen Wochen oder Monaten kannten sie sie nur dem Namen nach. Nun lesen sie ihre Lehrbücher, die Bibel und “Science and Health Key with to the Scriptures.” Der unvermeidliche Kampf beginnt. Dieselben alten Zweifel und Fragen, die andere bestürmt haben, verfolgen sie. Sie wissen nicht, ob sie aufhören oder weiter fortfahren sollen. Sie fühlen, daß dies eine ungeheure Sache und eine wahre Wissenschaft ist und sie beabsichtigen nicht sie aufzugeben, aber sie begreifen sie schwer und das beunruhigt sie. Sie möchten vorwärts kommen, Fortschritte machen, das Ganze übersehen und es sofort übersehen. Sie sind vielleicht etwas ärgerlich, weil sie nicht fähig sind, alles, was das Buch sagt, zu erfassen. Vielleicht sind sie auch geneigt, die Verfasserin dafür zu tadeln, daß sie die Dinge gerade so sagt, wie sie sie sagt, möglicherweise fallen sie auch in das entgegengesetzte Extrem und tadeln sich selbst für ihre Dummheit. Sie sind wie im Fieber vorwärts zu kommen, an das Ziel zu gelangen, die ganze intellektuelle Kost zu verdauen, alles auf einmal in sich aufzunehmen. Um allen diesen unglücklichen Gemütszuständen entgegenzutreten, bedarf es großer Geduld. Wenn wir die Dinge natürlich und leicht nehmen und unser Wachstum nicht überhasten wollen, werden wir zur rechten Zeit ans Ziel kommen.

Der Verfasser erinnert sich einer sehr sonderbaren Schaustellung bei einer Universitäts-Felddienstübung. Es wurde ein Hindernis-Rennen genannt. Die Teilnehmer sollten durch Fässer kriechen, über Netze und über Zäune klettern und ich erinnere mich, daß der Mann, der das Rennen gewann, die Hindernisse in ruhiger Weise nahm. Er war sehr bedächtig dabei, wußte immer, was er zu tun hatte und verlor nie den Kopf. Die aufgeregten Leute, die die Sache rasch zu machen wünschten, verwickelten sich hoffnungslos in die Maschen des Netzes und fanden, daß man nicht in Eile durch ein Faß hindurch kriechen kann. Es ist Tatsache, daß der Mensch, der die wenigste Aufmerksamkeit auf sich lenkt, am meisten zu vollbringen vermag. Die Christian Science macht keine Schaustellung aus ihrem Heilverfahren. Für den Anfänger, der atemlos versucht sie zu bezeugen, oder der sagt, daß er „hart arbeitet” an irgend einem Problem, ist es notwendig erkennen zu lernen, daß Gott der einzig Wirkende ist, daß Er durch den Menschen wirkt, daß Er mit Leichtigkeit wirkt und daß infolgedessen der Mensch, der das göttliche Wirken wiederspiegelt und nie ein Wirken aus sich selbst erzeugt, immer Zeit hat, nie in Eile ist und sich ganz gewiß nie um seine künftige Arbeit ängstigt. Mit dem Gedanken: „Ich und der Vater sind eines,” ist ein unvergleichliches Bewußtsein von Ruhe, von Macht und von Leichtigkeit verbunden. Die Werke, die ich tue, tue ich nicht, weil ich irgend eine eigene Macht oder Fähigkeit besitze, sondern weil der Vater, das immer wirkende, überall wirkende Prinzip des Weltalls in mir und durch mich das Wollen und das Vollbringen nach Seinem Wohlgefallen wirkt.

Es ist offenbar unlogisch zu erwarten, daß der Anfänger am ersten Tage ebenso viel wissen soll, wie er, wenn er fortschreitet, am zweiten Tage wissen wird. Das geht gegen die Mathematik und ist nicht möglich. Warum also dann mit uns oder der Christian Science hadern, weil wir einer natürlichen Ordnung im Gesetz des Wachstums folgen. Jesus wußte am Ende seiner menschlichen Erfahrung sicherlich mehr über Gott und Seine unendlichen Absichten, als damals als er in seinem zwölften Jahre mit den Gelehrten disputierte. Es ist Tatsache, daß diejenigen, die murren und verdrießlich sind, weil sie jetzt noch nicht alles von der Christian Science verstehen, überwältigt werden würden, wenn sie den höheren Problemen, nach denen sie sich sehnen, gegenüber gestellt würden, ohne die Zwischenstufen durchgemacht zu haben, die sie logischer Weise zum Kampf befähigen. Das erste Verlangen in unserm Verständnis der Wahrheit zu wachsen, ist lobenswert, aber diese natürliche Neigung zur Arbeit, sollte nicht verwechselt werden mit einem selbstfüchtigen, gierigen und in Wirklichkeit unaufrichtigem Bestreben irgend einen der notwendigen Schritte zur Wahrheit hin, zu vermeiden. Jesus war nie in Eile oder in Erregung und doch hat niemals ein Mensch mehr vollbracht als er. Er war immer tätig, immer am Werk seines Vaters, unermüdlich im Predigen und Heilen, dennoch immer ruhig, immer im Gleichgewicht. Und er ist der Weg, das Beispiel, das Vorbild.

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