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„Zu viel Wesens von der Materie.“

Aus der Dezember 1908-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christian Science wird oft getadelt, weil sie „zu viel Wesens von der Materie” mache; weil sie so viel von den physischen Sinnen rede, usw. Die Kritiker erklären: „Tatsächlich ist doch die Sünde nicht in der Materie, sondern in dem menschlichen Denken zu suchen. Wir haben keinen Grund, die Materie zu verdammen, oder zu wünschen, daß sie nicht existiere. Wir müssen sie bloß im rechten Lichte betrachten.”

Die äußere Wahrscheinlichkeit dieser Behauptung liegt in ihrer teilweisen Richtigkeit. Niemand verneint, daß falsches Denken den Menschen zum Sünder macht und daß wir über alle Dinge richtig denken müssen. Die Kritiker möchten uns jedoch den Glauben beibringen, daß wir dann über die Materie richtig denken, wenn wir sie für wirklich halten oder wenn wir sie als den Träger und Vermittler des Geistes ansehen. Die Christian Science beweist die Unwahrheit dieser beiden Behauptungen. Offenbar bildet das Sinnenbewußtsein sowohl den Sünder als die Sünde, sowohl den Materialisten als seine Materie. Ferner stehen unsere Gedanken wie auch unsere Taten größtenteils mit unseren Begierden in Verbindung und werden von denselben bestimmt. Die Begierden des Sinnenbewußtseins sind größtenteils materiell. Dadurch, daß die Sinne mit dem Besitz materieller Dinge zufrieden sind und sich Glückseligkeit als von gewissen materiellen Zuständen abhängig denken, entsteht die Wechselwirkung zwischen der objektiven Welt der materiellen Anschauung und der krassen Selbstsucht und Sünde desjenigen, der in diesem Irrtum befangen ist. Die materiellen Sinne behaupten zuerst — größtenteils unbewußt — die objektive Gültigkeit des Produktes der materiellen Vorstellung, und werden dann von diesen Produkten in einer solchen Weise beeinflußt und beherrscht, daß es absolut notwendig wird, die Materie in Betracht zu ziehen, um böse Begierden und Handlungen auszuscheiden.

Wie der Christian Scientist klar einsieht, ist sowohl der Grund der Sünde als auch die Erklärung derselben in dem Glauben zu finden, daß die Materie Leben habe und daß sie Substanz sei. Er hat gelernt, daß dieser Glaube die Schuld trägt an all den falschen Ansichten über das, was wünschenswert ist, was wahre Glückseligkeit bereitet und was das richtige Verfahren zur Erlangung der Seligkeit bezeichnet. Die direkten Folgen sind Selbstsucht und Sensualismus. Mrs. Eddy hat dies klar eingesehen und hat es so oft und mit solch großem Nachdruck geäußert, daß die Christenheit allmählich erwacht und andere Begriffe bekommt. Immer mehr sieht die Welt ein, daß die Sünde nur dann aufhören kann, wenn materielle Anschauungen verschwinden; immer mehr erkennt sie, daß die Materie der letzte Zufluchtsort alles ungeistigen Wesens, aller ungeistigen Gedanken ist, und daß daher der Glaube an dieselbe weichen muß. Es gibt keinen anderen Namen, „darinnen wir sollen selig werden,” als Geist und das Geistige.

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