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Der wahre Begriff von Gesundheit.

Aus der Juli 1908-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der „Weltschmerz” ist gar oft von den Dichtern beklagt worden, und die Gelehrten haben sich vergeblich bemüht, ihn zu stillen. Erst durch die Christian Science kam die Verwirklichung der „errettenden Gesundheit,” der wahren Gabe Gottes. Diese göttliche Gabe bewirkt eine gründliche Läuterung des menschlichen Begriffs von Gesundheit, so daß ein jeder früher oder später einsehen wird, wie erfolglos das Bestreben ist, Gesundheit und Wohlergehen in einem materiellen Körper herzustellen. Man hält im allgemeinen den Menschen für gesund, wenn die körperlichen Organe ihre richtige Lage haben und ihre Funktionen ungestört verrichten. Diese Ansicht muß einem höheren Begriff von Gesundheit weichen; einem Begriff, der nicht allein Freiheit von körperlichen Leiden in sich schließt, sondern demgemäß der Mensch auch geistig in dem richtigen Verhältnis zu seiner Umgebung und seiner Arbeit, in harmonischen Beziehungen zu seinem Mitmenschen und zu Gott steht. Geistige und moralische Gesundheit besteht nicht in körperlichem Wohlbefinden und wird nicht durch dasselbe hervorgebracht; denn diejenigen, welche sich einer normalen Gesundheit erfreuen, sind oft in geistiger Hinsicht sehr unempfänglich und gleichgültig und folgen vielfach ihren selbstsüchtigen und sündhaften Neigungen. Ferner ist der materielle Begriff von Gesundheit nicht nur begrenzt, sondern auch zerstörbar, woraus seine Nichtigkeit als ewige Wahrheit klar ersichtlich ist.

Handeln wir nun unrecht, wenn wir auf Freiheit von allen körperlichen Leiden hoffen und nach derselben streben? Sollen wir uns in die Herrschaft der Krankheit fügen, und uns mit einem kraftlosen Streben nach geistiger Vollkommenheit begnügen? Die Christian Science beantwortet diese Fragen durch die Demonstration der Tatsache, daß die wahre Heilung, welche durch die Erkenntnis Gottes und der Beziehungen des Menschen zu seinem himmlischen Vater bewirkt wird, notwendigerweise die Vernichtung jedes Begriffes von körperlicher Krankheit in sich schließen muß. Die Heilung kommt nicht dadurch zustande, daß Gott auf Ersuchen eines Bittstellers einen geheimnisvollen Einfluß ausübt, welcher in materieller Weise die Krankheit zerstört. Die Art und Weise ist einfach die: eine verständnisvolle Behauptung des Wortes Gottes zerstört den Wahn, daß der Mensch unharmonisch und sterblich sei, daß er in der Materie wohne und unter materiellen Gesetzen stehe; zerstört ihn mit dem wahren Begriff vom Menschen als einem ausschließlich geistigen und von geistigen Gesetzen regierten Wesen. Hierin beweist sich die Wahrheit der Worte unseres Lehrbuches: „Der Leib kann nur durch den Geist erlöst werden” („Science and Health,“ S. 98). Man findet somit die wahre Heilmethode durch das Trachten nach dem Reiche Gottes, durch den Eintritt in die geistige Harmonie. Dies ist der einzige Zufluchtsort für die mit körperlichen Leiden belastete Menschheit.

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