In dem „American Hebrew“ vom 31. Jan. erschien ein Redaktionsartikel, aus welchem wir das Folgende zitieren:—
Es sind so viele Erklärungen über das Wachstum der Christian Science abgegeben worden, daß wir es versuchen wollen, auch die unsrige zu der Zahl hinzuzufügen. Wir glauben, es wird sich herausstellen, daß die Anhänger des neuen Glaubens, früher — wenigstens nominell — zu keinen anderen Kirchen gehörten. Mit der wissenschaftlichen Entwickelung der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts kam eine große religiöse Unruhe. Dies wurde nicht nur durch diejenigen, welche sich als Skeptiker oder Agnostiker bekannten, veranlaßt, sondern reichte weit bis in die Reihen derjenigen hinein, welche noch die Kirche besuchten, obgleich sie ihren Glauben verloren hatten. Seit der Zeit — seit den siebziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts — ist eine neue Generation aufgewachsen. In dieser Generation war Religion für viele ein Wort ohne persönliche Bedeutung. Wie ein Perpendikel sich beständig von einem äußersten Ende zum andern schwingt, so wandte man sich von der Religion zum Materialismus. Die Ernte der ungetreuen Schaffner, welche kürzlich so reichlich gesammelt wurde, ist die unvermeidliche Frucht des Unglaubens ...
Diese Zustände herrschten, als die Christian Science erschien. Einerseits war es eine Zeit des religiösen Verfalles gewesen, die lange genug gedauert hatte, um fast eine ganze Generation dem religiösen Einfluß zu entziehen. Andererseits erschien dann diese höchst persönliche Religionsform, die — gleichviel, was böswillige und unwissentliche Verleumdungen versucht haben mögen, um ihren Ruf zu schädigen —, dennoch das menschliche Sehnen ihrer Anhänger stillt. Sie befriedigt wirklich das sehnlichste Verlangen nach einem Glauben. Da die Menschen von ihren Eltern ihres natürlichen Erbrechtes beraubt worden sind, so suchen sie hier eine Zuflucht.
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