Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Jährliche Kommunion der Mutterkirche.

Aus der August 1908-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

„Boston Globe.“


Ungefähr zehntausend Christian Scientisten wohnten den beiden Kommunions-Gottesdiensten bei, welche gestern [14. Juni] in Der Ersten Kirche Christi, des Scientisten, abgehalten wurden. Am Vormittag waren es etwa sechstausend und am Nachmittag viertausend. In beiden Gottesdiensten las Richter Septimus J. Hanna einen Brief vor an Mrs. Eddy, welcher von den Anwesenden einstimmig angenommen wurde. Ein Komitee überreichte denselben sodann der Mrs. Eddy in ihrer Wohnung in Chestnut Hill. ...

Die Gottesdienste machten einen tiefen Eindruck. ... Trotz der hohen Temperatur fühlten sich die zehntausend Leute in den beiden Versammlungen kühl, behaglich und glücklich. Das ruhige und würdevolle Verhalten der Zuhörer machte einen tiefen Eindruck auf den Beobachter. Ferner hat man nicht oft den Genuß, ein schönes altes Lied von sechstausend Stimmen mit solchem Gleichklang, solcher Harmonie und solcher Begeisterung singen zu hören. Die große Orgel und Mr. Conant, der Organist, trugen allerdings viel dazu bei; es beseelte jedoch der richtige Geist die Versammlungen, und deshalb war der Gemeindegesang so außerordentlich gut. Mrs. Eddys Zimmer im alten Kirchengebäude stand dem Publikum zwischen den beiden Gottesdiensten offen, und Tausende besuchten dasselbe. Es wurde bekannt gemacht, daß die jährliche Geschäftsversammlung der Mutterkirche nächsten Dienstag Nachmittag um zwei Uhr in dem Kirchengebäude stattfinden soll. Am nächsten Mittwochabend um halb acht Uhr wird eine große Versammlung zur Zeugnisabgabe abgehalten werden.

Der Brief an Mrs. Eddy.

Der Brief, welcher Mrs. Eddy überreicht wurde, lautet wie folgt:

Rev. Mary Baker G. Eddy, Pastorin Emerita.

Geliebte Führerin und Lehrerin: — Die Gemeinde, welche sich heute zum jährlichen Kommunions-Gottesdienst in der Mutterkirche versammelt hat, versichert Sie hiermit ihrer Liebe, Dankbarkeit und Hochachtung.

Im verflossenen Kirchenjahr hat sich manches ereignet, was sowohl für die Welt im Allgemeinen, als auch für unsere Sache im Besonderen von großer Wichtigkeit ist. Vor allem möchten wir darauf hinweisen, daß die öffentliche Meinung immer mehr die Notwendigkeit des Heilungswerkes zugibt,— des Heilungswerkes im weiteren Sinn als Resultat der Zerstörung falscher Zustände. Es macht sich diese Wendung im geschäftlichen und sozialen wie auch im moralischen und religiösen Leben des heutigen Tages vielfach bemerkbar. Die neulich stattgefundene Enthüllung unerhörter Korruption in hohen Stellungen deutet darauf hin, daß die Menschheit im allgemeinen zur Erkenntnis höherer und besserer Dinge erwacht, und daß die Gerechtigkeit sicherlich den endgültigen Sieg davontragen wird.

Wir finden, daß die Leute innerhalb der Kirche sowie diejenigen außerhalb derselben infolge der Lehren und Werke der Christian Science auf ein Evangelium, welches die Kranken heilt, Anspruch machen. Viele Mitglieder der kirchlichen Gemeinschaften fühlen ihr diesbezügliches Bedürfnis. Sie sehen ein, daß sie als Kirchenmitglieder zu einer solchen Heilung berechtigt sind, und stellen daher die Frage an ihre Seelsorger, warum dieser Teil des Evangeliums Christi ausgelassen wird. Wir sind uns der Tatsache bewußt, daß ein solches Verlangen nur dann gestillt werden kann, wenn man dem Gesetz des Geistes — welches mit der Materie und der Mentalsuggestion nichts gemein hat — unbedingt gehorcht. Wir danken Ihnen für Ihren felsenfesten Glauben an die Allmacht Gottes; für Ihre klare Erkenntnis der Notwendigkeit eines unwandelbaren Vertrauens auf die göttliche Hilfe. Ihre Lehren lauten dahin, daß Gott geradesowenig die Krankheit ansieht, als er die Person ansieht.

Wir können mit Recht behaupten, daß unsere Arbeit der christlichen Heilung stets wirksamer wird. Unsere christlichen Mitarbeiter beweisen immer mehr, daß der Sünder von seinen Sünden und der Kranke von seiner Krankheit befreit werden kann; daß man den Armen und Bedürftigen das Evangelium mit Erfolg gepredigen kann, mögen dieselben auch noch so arm oder noch so reich an weltlichen Gütern sein. Wir versichern Sie unserer stets zunehmenden Anerkennung Ihres großen Werkes zur Verbesserung menschlicher Zustände, sowie unseres zunehmenden Vertrauens auf das erlösende Endresultat Ihres heiligen Werkes. Ihre Auslegung der Bibel gibt uns ein neues, ein höheres Verständnis von diesem Buch, und erschließt uns die köstlichen Perlen der Wahrheit, die uns früher unbekannt waren. Dadurch, daß Sie unerschütterlich auf der Machtvollkommenheit des Geistes und demzufolge auf der Wesenlosigkeit der sogenannten Persönlichkeit oder der Materie bestehen, haben Sie unserem Verständnis die Tatsache eröffnet, daß wir, wie Hiob, die Person und die Materie als Gott verehrt hatten. Die folgende Stelle aus dem 17ten Kapitel des Buches Hiob zeigt uns die Torheit einer solchen Verehrung: „Die Verwesung heiße ich meinen Vater und die Würmer meine Mutter und meine Schwester.” Wir haben jetzt eine bessere Erkenntnis der Vaterschaft und Mutterschaft Gottes, und verstehen daher die Worte in den Sprüchen Salomonis im 6ten Kapitel: „Mein Kind, bewahre die Gebote deines Vaters, und laß nicht fahren das Gesetz deiner Mutter. Binde sie zusammen auf dein Herz allewege, und hänge sie an deinen Hals, wenn du gehest, daß sie dich geleiten; wenn du dich legest, daß sie dich bewahren; wenn du aufwachst, daß sie zu dir sprechen.” Im Lichte jüngst vergangener Ereignisse lesen wir die folgenden Worte aus der Bergpredigt mit besserem Verständnis: „Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen, und reden allerlei Übels wider euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel wohl belohnt werden. Denn also haben sie verfolget die Propheten, die vor euch gewesen sind.”

Wir drücken hiermit unsere innige Freude darüber aus, daß Sie jetzt eine Wohnung haben, die den Bedürfnissen Ihres großen Werkes entspricht. Wir erkennen den größeren Vorteil, der Ihren Mitarbeitern daraus entstanden ist. Ferner wissen wir, daß nicht Rücksichten auf Ihre eigene Bequemlichkeit Sie zum Umzug nach Boston veranlaßt haben, sondern die dringende Notwendigkeit, welche durch die Zunahme Ihrer Arbeit entstanden ist. Wir sehen ein, daß wir Ihre sehnlichsten Wünsche dann am besten erfüllen, wenn wir in unserem eigenen Leben durch unsere Werke die große historische Tatsache, wie sie Markus 16 verzeichnet ist, beweisen: „Sie aber gingen aus, und predigten an allen Orten; und der Herr wirkte mit ihnen, und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.”

Copyright, 1908, by Mary Baker G. Eddy.
Verlagsrecht 1908, von Mary Baker G. Eddy.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 1908

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.