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Christian Science, deren Prinzip und Methode.

(Schluß.)

Aus der Juni 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir sehen also, daß der Christian Science gemäß Erlösung nicht auf blindem Glauben beruht und nicht von Unglück und Tod abhängig ist, sondern daß sie die Betätigung des geistigen Verständnisses bedingt. Notwendigerweise schließt sie den Übergang von der Sündhaftigkeit zur Heiligkeit in sich, und Christian Science lehrt eine Methode, nach welcher der Sünder seine rechtmäßige Herrschaft über die Sünde demonstrieren kann. Daß entweder die Sünden des Einzelnen oder die der Menschheit im allgemeinen in irgend einer Form und auf irgend eine Weise mit menschlichen Leiden zu tun haben, gibt ein jeder zu. Wenn Sünde plötzlich aufhören würde, so wäre Krankheit bald von der Erde verschwunden. Das Überwinden des Leidens bedingt daher das Überwinden der Sünde, und der Christian Science gemäß schließt Erlösung nicht nur Freiheit von Sünde, sondern auch von Mangel, Sorge, Krankheit und allem Elend in sich.

Der offenkundige Sünder, der herzliche Reue verspürt, wünscht zwar frei zu sein, kann aber scheinbar seinen sündhaften Neigungen nicht widerstehen. Man überhäufte ihn stets mit der frommen Ermahnung, er müsse das Sündigen aufgeben, gab ihm jedoch keine bestimmte Methode, die ihm hätte behilflich sein können. Christian Science zeigt ihm, wie er zu Werke gehen muß, um die Sünde los zu werden. Sie erklärt, daß Gott sündlos ist und daß Sünde daher keine natürliche Existenz in Gott, in der Wahrheit oder Wissenschaft hat. Gewöhnlich ruft diese Behauptung heftigen Widerspruch hervor, besonders von den Kanzeln herab. Diejenigen, die sie nicht völlig verstehen, oder die nicht bewiesen haben, ob sie richtig ist oder nicht, machen geltend, daß wenn die Christian Science Lehre von der Unwirklichkeit der Sünde allgemeine Verbreitung fände, das Volk denken würde, es könne ungestraft drauflossündigen. Wir wollen diese Sache etwas näher betrachten. Es sei hier darauf hingewiesen, daß Christian Science keine Theorie ist. Entweder ist sie Wissenschaft, oder sie ist garnichts. Entweder wirkt sie durch das Gesetz der Wahrheit, das Gesetz Gottes, oder sie wirkt garnicht. Ihre Lehrsätze können bewiesen werden. Wer deshalb Christian Science kritisieren will, sollte es nach der in ihrer Lehre enthaltenen absoluten Regel tun, um zu erfahren, ob ihre Behauptungen auf Wahrheit oder auf Irrtum beruhen.

Ich habe nicht die Absicht, eine Behandlungs-Formel anzugeben, denn das wäre nicht im Einklang mit Christian Science; jedoch möchte ich in allgemeiner Weise andeuten, wie der Kritiker die Christian Science Lehre von der Unwirklichkeit der Sünde prüfen kann. Er behaupte täglich die durch Christian Science enthüllte Tatsache, daß Gott sündlos ist; daß Sünde deshalb keine göttliche Autorität und demzufolge keine wirkliche Macht besitzt; daß sie keine Intelligenz, keine Vernunft, kein natürliches Dasein in Gott hat; daß ihr kein Gesetz, kein Einfluß und Reiz, keine Gegenwart und Kundgebung, keine Macht der Suggestion oder des Denkens angehört; daß sie kein Bestandteil Gottes und daher auch kein Bestandteil des Menschen ist. Er widerstehe täglich auf diese Weise allen sündhaften Neigungen, und frage sich dann nach einem Monat, ob er infolge dieses Verfahrens ein größerer Sünder geworden sei oder ob er weniger sündigt als vorher. Nur auf solche Weise kann er feststellen, ob die Lehren der Christian Science bezüglich der Sünde göttlichen oder menschlichen Ursprungs sind. Er ist dann in der Lage kritisieren zu können, falls er dazu überhaupt noch eine Neigung verspürt. Es ist klar, daß kein gewöhnliches Lehrsystem einen Menschen befähigt, an der Christian Science Kritik zu üben, weil kein System außer Christian Science ein Normalmaß hat, das zuverläßig genug wäre, um das Erkennen ihrer erhabenen Tatsachen zu ermöglichen.

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