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Unser Heiligtum.

Aus der Juni 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es tritt immer deutlicher hervor, wie weise unsere Führerin handelte, als sie verordnete, daß in unseren Lektionspredigten die ganze Bibel studiert werden solle, denn wir lernen auf diese Weise einsehen, wie die Erkenntnis der Wahrheit „alle Zeiten in dem Plan Gottes” vereinigt („Science and Health,“ S. 271). Was sich bei den Kindern Israel auf ihrem Weg nach dem verheißenen Land bewahrheitete, gilt auch heute im weiteren und mehr geistigen Sinn für diejenigen, die auf der Reise sind nach dem Reich der Wirklichkeit. So muß z. B. das Symbolenwesen der Stiftshütte mit ihrem Ritus für ein primitives Volk von großer Wichtigkeit gewesen sein, und niemand wird heutigestags behaupten, dessen wahre Bedeutung sei verloren gegangen, weil man es materialistisch ausgelegt hat. Es ist deshalb unsere große Aufgabe, die geistige Bedeutung dieser Symbole wie überhaupt all des Guten, das uns die Vergangenheit bietet, kennen zu lernen, denn nur dadurch können wir die Christus-Idee erfassen, welche unveränderlich bleibt, „gestern und heute und ... auch in Ewigkeit.”

In den Psalmen ist oft von dem Heiligtum die Rede. Solche Stellen tragen dazu bei, das Denken zur geistigen Bedeutung dieses Wortes und zum Verständnis der universalen Anwendbarkeit desselben emporzuheben; so z. B. im 63. Psalm: „Mein Fleisch verlanget nach dir in einem trocknen und dürren Lande, da kein Wasser ist. Daselbst sehe ich nach dir in deinem Heiligtum, wollte gerne schauen deine Macht und Ehre.” Ferner spricht der Psalmist von einem beunruhigten Gemütszustand, einem Kampf mit dem Glauben an die Wirklichkeit des Irrtums, wenn er sagt: „Es war mir zu schwer, bis daß ich ging in das Heiligtum Gottes.” Dies weist uns auf die Notwendigkeit hin, „unter dem Schirm des Höchsten” zu sitzen und „unter dem Schatten des Allmächtigen” zu bleiben. Das alte jüdische Heiligtum enthielt die steinernen Tafeln, auf denen die zehn Gebote eingegraben waren, den goldenen Krug mit Manna sowie Aarons Stab, das Symbol der geistigen Macht. Ferner wurde das Heiligtum mit der Zeit als ein Zufluchtsort vor dem Feind angesehen. Diese Auffassung erhielt sich wohl am längsten; am bedeutungsvollsten war jedoch die Wolken- und Feuersäule, das Symbol des Lebens und der Liebe, das verzehrende Feuer, welches alles Übel (Sünde, Krankheit und Tod) zerstört.

Im neunten Kapitel des Ebräerbriefes ist sehr viel von dem Heiligtum und seiner Ausstattung die Rede. Dasselbe wird als „ein Gegenbild des wahrhaftigen” bezeichnet, während Jesus „ein Hohepriester der zukünftigen Güter” genannt wird, der „einmal in das Heilige eingegangen” sei,— in „eine größere und vollkommnere Hütte, die nicht mit Händen gemacht, das ist, die nicht von dieser Schöpfung ist.” Über diesen Gegenstand schreibt unsere verehrte Führerin: „Unsere Sicherheit liegt in unserem Bewußtsein, daß wir tatsächlich in Liebe und Wahrheit wohnen, wo des Menschen ewiger Aufenthaltsort ist” („Pulpit and Press,“ S. 3). Wir sollten ja die Frage an uns selbst richten, ob wir immer daran denken, was das Wohnen im Heiligtum des Geistes bedeutet; ob wir nicht oft die zehn Gebote, das Manna und den Stab vergessen, welche dem vergeistigten Bewußtsein ewige Wirklichkeiten sind und unaufhörliche Rechtschaffenheit von uns verlangen. Jesaja erklärt: „Und der Herr wird schaffen über alle Wohnung des Berges Zion, und wo sie versammelt ist. Wolke und Rauch des Tages, und Feuerglanz, der da brenne des Nachts. Denn es wird ein Schirm sein über alles, was herrlich ist.” Kann irgend eine „Plage,” können Sünde und Krankheit unserer „Hütte sich nahen,” da dieselbe ja doch unter dem göttlichen Schutz steht? Wir wissen, daß uns das Übel nur dann etwas anhaben kann, wenn wir ihm die Tür öffnen,— wenn wir irgend einer Art der Disharmonie Einlaß gewähren. Nur ein heiliger Ort kann eine Heimat sein. Ein solcher ist nicht nur unser Heiligtum, sondern auch unser Bollwerk. Wir freuen uns in dem Bewußtsein, daß die „zukünftigen Güter” jetzt vorhanden sind. Christian Science hat sie uns geoffenbart. Sie gibt uns geistige Wirklichkeiten anstatt äußerlicher Zeremonien und zeigt uns, daß der „einzige Priester ... der vergeistigte Mensch” ist („Science and Health,“ S. 141). Der Weg in das „Allerheiligste” steht uns offen, wenn wir durch den Vorhang des Glaubens an die Materie hindurchgegangen sind. Dann haben wir die geistigen Wirklichkeiten, die ewigen Tatsachen vor uns.

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