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Ich hörte das erste Mal von Christian Science in einer halb-humoristischen...

Aus der Juni 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich hörte das erste Mal von Christian Science in einer halb-humoristischen Predigt, in welcher der Prediger die Leute gegen deren Lehren einzunehmen suchte. Diese Predigt wurde dann veröffentlicht und weit verbreitet, und ich glaube, daß außer mir wohl noch sehr viele in dieser Weise die erste Kunde von Christian Science bekamen. Ich prüfte jedoch diese neue Lehre nicht sogleich. Als ich dann aber später nach Cincinnati übersiedelte, fand ich, daß viele meiner Freunde dort Christian Scientisten geworden waren. Ich versuchte deshalb selber zu erfahren, worin diese Anziehungskraft bestand. Anfänglich kamen mir ihre Aussagen, wie der oben erwähnte Prediger gesagt hatte, „höchst lächerlich” vor. Ich konnte die Erklärungen, mit denen sie meine Fragen beantworteten, nicht verstehen und wollte schon die ganze Sache fallen lassen, als sich etwas Besonderes ereignete.

Ich war nämlich mein ganzes Leben lang mit Verdauungsstörungen behaftet und deshalb häufig krank gewesen. Ich hatte alle möglichen Mittel versucht, viele gute Ärzte gehabt, und nahm schließlich eine besondere Medizin ein, die wie flüssiges Feuer schmeckte. Diese Krankheitsanfälle waren sehr heftig und währten wohl vier Tage, ja manchmal sogar zwei Wochen lang. Nachdem ich einige Wochen in Cincinnati gewohnt hatte, bekam ich eines Morgens in meinem Bureau einen solchen Anfall und wollte nach Hause gehen, um meine Medizin einzunehmen. Auf dem Heimweg ging ich an dem Bureau eines Freundes vorüber, der Scientist war. Ich ging hinein, nicht weil ich ihn um Hilfe bitten wollte, sondern nur um mich etwas auszuruhen. Mein Freund sah mein schmerzverzogenes Gesicht und fragte mich, ob er mir helfen solle. Ich hatte nicht den geringsten Glauben, daß er mir Linderung verschaffen könnte; dennoch sagte ich, nur um nicht unfreundlich zu sein: „Wenn Du mir helfen kannst, so tue es bitte.” Er schloß die Augen und saß wohl eine ganze Minute schweigend da, und in der kurzen Zeit begann ich mich zu erholen. Ich erkannte, daß die scheinbare Macht der Krankheit gebrochen war. Als ich zehn Minuten später das Bureau meines Freundes verließ, konnte ich fast gerade gehen. Mein Freund erteilte mir am Abend noch eine Behandlung, und ich ging am nächsten Morgen wie gewöhnlich ins Geschäft.

Dies ereignete sich vor sechs Jahren und seitdem habe ich nicht wieder an der Krankheit gelitten. Meine alte besondere Medizin sowie der ganze andere Inhalt des Medizinschrankes der Familie sind schon längst fortgeworfen. Ich weiß, daß Christian Science alle widrigen Zustände, die in einer Familie vorkommen, überwinden kann. Wir studieren ernstlich das Lehrbuch „Science and Health with Key to the Scriptures“ von Mrs. Eddy, und wir fühlen, daß wir der Wahrheit dadurch immer näher kommen.

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