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Wahre Wohltätigkeit.

Aus der Juni 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Christian Science wird manchmal öffentlich als auf eine Religion hingewiesen, die für Werke der Wohltätigkeit keinerlei Vorsorge trifft noch irgendwelches organisierte Bestreben zur Versorgung der Bedürftigen und Notleidenden aufzuweisen hat. Es heißt, die Gemeinden der Christian Science Kirchen setzten sich nur aus reichen oder wohlhabenden Leuten zusammen, während das Werk der Wohltätigkeit den anderen Kirchen überlassen bleibe. Diese Ansichten und Behauptungen stimmen merkwürdigerweise ganz und garnicht mit den freigebigen Beiträgen überein, die in den Christian Science Kirchen anläßlich allgemeiner Notlagen gesammelt werden, wie gelegentlich des Erdbebens in San Francisco, der Feuersbrunst in Chelsea, der russischen Hungersnot und erst kürzlich des Erdbebens in Süditalien. Tatsächlich leistet niemand einer Aufforderung, denen zu helfen, die sich in Not und Elend befinden, bereitwilliger Folge als ein wahrer Christian Scientist. Eine besondere Organisation für wohltätige Zwecke wird jedoch nicht als notwendig angesehen, denn wenn die Kirche Christi nicht an und für sich eine Wohltätigkeits- anstalt ist, was ist sie denn?

Christian Scientisten sind den gegenwärtigen Bedürfnissen der Notleidenden gegenüber nicht teilnahmlos, trachten vielmehr der Vorschrift des großen Meisters zu folgen: „Laß deine linke Hand nicht wissen, was die Rechte tut.” Es hat wohl kaum jemand mehr wahre Hochherzigkeit bewiesen als die Entdeckerin und Begründerin der Christian Science, und viele haben ihr mit Recht für ihre in der Stunde der Not geleistete Hilfe Gottes Segen gewünscht. Es gibt jedoch gewisse Zustände, die gewöhnlich als in das Gebiet der Wohltätigkeit gehörig betrachtet werden und die Christian Scientisten in einer anderen Weise handhaben als sonstige Organisationen es tun würden. Auf diesen Umstand wurde ich vor einiger Zeit wieder besonders aufmerksam gemacht, und zwar in folgender Weise:

Beim Besuch der Gottesdienste in der Mutterkirche war ich mit zwei Herren bekannt worden, die in ihrem Äußeren sowie in ihrer Redeweise sehr nett und artig waren. Sie konnten als Typen jener Klasse angesehen werden, aus der sich die „reichen Christian Science Gemeinden” zusammensetzen. Ich erwähnte einen dieser Herren im Gespräch mit einem Freunde. „Jawohl,” bemerkte mein Freund, „Christian Science hat viel für ihn getan.” Ich bat ihn um eine Erklärung. „Nun,” lautete die Antwort, „er war durch den Trunk ganz heruntergekommen, sein Geschäft war zugrundegerichtet und mit seiner Familie stand es schlecht, als er sich der Christian Science zuwandte. Er wurde geheilt und jetzt geht es ihm gut.” Einige Zeit darauf erwähnte ich den anderen Herrn, und es fiel die Bemerkung: „Es geht ihm jetzt besser.” „Bitte, erzählen Sie mir einiges über ihn,” sagte ich. Ich hörte nun, daß er jahrelang krank gewesen war und alles, was er besaß, für Ärzte und Arzneien verwandt hatte. Als er sich der Christian Science zuwandte, fehlte es ihm an einem anständigen Anzug, um den Gottesdiensten beiwohnen zu können. Er kam jedoch zur Kirche und nahm bei einem praktizierenden Scientisten Behandlung. Bald war er geheilt und wurde dadurch in den Stand gesetzt, für sich und die Seinen einen guten Verdienst zu erwerben.

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