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Die Unwirklichkeit des Übels

Aus der Januar 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein ehrlicher Wahrheitssucher legt uns einige Fragen vor, die sich auf Punkte beziehen, über welche wohl schon viele Schüler der Christian Science nachgedacht haben. Es dürfte deshalb den Lesern des Herold willkommen sein, wenn wir hiermit einige dieser Fragen wiedergeben und dieselben in Kürze zu beantworten suchen. Sie lauten im wesentlichen wie folgt:

„Die Christian Science lehrt, daß das Übel unwirklich sei und daß es keine Sünde, keine Krankheit, kein Leiden irgend welcher Art gebe, da Gott alles und gut sei und das Übel deshalb nicht von Ihm stammen könne. Wenn es nun kein Übel, keine Sünde, keine Krankheit, kein Leiden gibt, was war denn Christi Aufgabe auf Erden? Wenn das Übel unwirklich ist, welchen Zweck hatte sein qualvoller Opfertod? Mit der Erklärung, daß Christus gekommen sei, um den Glauben an das Übel zu zerstören, ist der Sache nicht gedient, denn schon dieser Glaube an und für sich ist ein erstaunliches Übel. Jesus erkannte in allen seinen Lehren das Dasein des Satans an. Wir beseitigen das Übel nicht dadurch, daß wir es ignorieren. Christus kämpfte nicht in negativer, sondern in positiver Weise. Was trieb er denn mit der Geißel in der Hand aus dem Tempel, wenn es nicht die Übel waren, welche wir angreifen und in die Flucht schlagen müssen? Die Lehre der Christian Science ist lieblich und göttlich schön, bis sie durch das Verneinen des Übels den Zweck der Amtstätigkeit Christi auf Erden bestimmt und direkt zu widersprechen scheint.”

Wer derartigen Gedanken Ausdruck gibt, beweist dadurch seine falsche Auffassung von der Lehre der Christian Science bezüglich der Unwirklichkeit des Übels. Erstens verwechselt er den „körperlichen Jesus” mit dem „ewigen Christus” („Science and Health“, S. 334). Jesus war es, der litt und sich opferte, um die Unwirklichkeit des Übels darzutun. Für „Gott und Seinen Christus” gibt es kein Übel. Ferner beweisen Fragen wie die obigen, daß der Betreffende das Vorhandensein des Übels im sterblichen Bewußtsein mit der Frage in Bezug auf die Unwirklichkeit desselben verwechselt. Niemand kann leugnen, daß das Übel in Form von falschen Annahmen besteht und daß eine falsche Annahme genau in dem Sinn ein Übel ist, wie eine Lüge ein Übel ist. Nun mag man zwar eine Lüge für wahr halten; sie wird aber dadurch nicht wahr oder wirklich. Sie ist nichts weiter als eine Verneinung der Wirklichkeit der Wahrheit oder eine derselben entgegengesetzte Behauptung.

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