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Mary Baker Eddy

Aus der Januar 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Man erzählt, einer der alten Philosophen habe auf die Frage, worin wahre Errungenschaft bestehe, die Antwort gegeben: „Sie besteht darin, daß man jeden Abend ja sagen kann, wenn man sich fragt: ‚Habe ich heute irgendeinem Menschen Gutes getan?‘” Es dürfte wohl schwer halten, eine bessere und praktischere Methode zu finden, um den Wert des Lebenswerks eines Menschen zu bemessen, als diese, und es gibt gewiß keine Person, an deren Leben man diesen Maßstab mit größerer Befriedigung anlegen könnte, als Mrs. Eddy, Selbst ehe sie die Christian Science entdeckt hatte, war ihr ganzes Leben ein Ausdruck des innigsten Mitgefühls für die leidende Menschheit, und als sie im Laufe der Jahre mehr und mehr das Wesen des göttlichen Lebens, der göttlichen Wahrheit und der göttlichen Liebe kennen lernte, kam sie so weit, daß sie die folgende Ermahnung des Apostels Paulus an die Kirche in Kolosse unbedingt befolgte: „Wandelt würdiglich dem Herrn zu allem Gefallen”, und seid „fruchtbar ... in allen guten Werken, und wachset in der Erkenntnis Gottes”.

Indem Mrs. Eddy so für Gott und nicht für sich selbst arbeitete, baute sie auf einer sicheren Grundlage. Die Christian Science Kirche, welche in der kurzen Zeit von vierundvierzig Jahren buchstäblich die ganze Erde umspannt hat, ist deshalb auf einen Felsen gegründet — den Felsen des gottgeweihten Dienstes.

Es ist ein Fels, gegen den Sturm und Wogen nichts vermögen, denn solange die Menschen ihre Gedanken von selbstsüchtigen Zielen abwenden und sich bemühen, am Schluß eines jeden Tages sagen zu können: „Ich habe mich bemüht, den Kranken Heilung, den Müden Erquickung und den Betrübten Trost zu bringen”, werden sie in gewissem Maße erkennen lernen, was wahre Frömmigkeit ist.

Das Maß der Frömmigkeit eines Menschen richtet sich nach seinem Verständnis von göttlichem Dienst. Mrs. Eddy schreibt: „Der Gesang der Christian Science lautet: ‚Arbeitet, arbeitet, arbeitet, wachet und betet‘” („Messages to The Mother Church“, S. 20). Gewiß hat niemand je eine Ermahnung mit größerer Selbstlosigkeit und Hingabe befolgt, wie sie. Auf ihre frühere Prüfungszeit hinweisend, schreibt sie auf Seite 226 von „Science and Health“: „Ich sah vor mir den schrecklichen Kampf, das Note Meer und die Wüste; aber ich drang durch Gottvertrauen vor und war gewiß, daß die Wahrheit, der starke Befreier, mich in das Land der Christian Science führen würde, wo Fesseln fallen und die Rechte des Menschen völlig erkannt und anerkannt werden.” In all den Jahren ihres Kampfes hat sie nicht ein einziges Mal gezögert oder gewankt, weil sie während dieser Zeit nicht ein einziges Mal ihren eignen Willen dem Willen Gottes voranstellte. Heute liegen das Note Meer und die Wüste weit hinter ihr, und die vorrückenden Scharen der Christian Science hören die Stimme ihrer Führerin, welche ihnen die triumphierenden Worte ihres Meisters zuruft: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde”.

Was Mrs. Eddy für die Christian Science gewonnen hat, werden ihre Nachfolger bewahren und vermehren, denn sie hat ihnen ein scientifisches Verständnis von der Liebe gegeben; und wie sie selbst sagt: „Wo anders sollte unser Blick ruhen, als in dem unermeßlichen Reich des Geistes (Mind)? Wir müssen in der Richtung schauen, in welcher wir gehen; wir müssen als solche handeln, die alle Macht von Ihm haben, in dem wir sind” („Science and Health“, S. 264). Die Christian Scientisten mögen zwar beim Vordringen straucheln und wanken; es bleibt ihnen jedoch nichts andres übrig, als sich immer wieder aufzuraffen, weil sie erkannt haben, daß die Anforderungen der göttlichen Wissenschaft unumgänglich sind und daß der Friede Gottes, nach welchem sie alle streben, ihnen nur in dem Maße zuteil wird, wie sie ihr Werk treulich verrichten.

Dieses Werk bezieht sich jedoch nicht bloß auf den Einzelnen, sondern auch auf die Gesamtheit. Selbst in den Angelegenheiten dieser Welt macht Einigkeit stark, wie das Sprichwort erklärt. Bewahrheitet sich dies schon in dem Bestreben unharmonischer Gemüter und Temperamente, einen menschlichen Sieg zu erlangen, in wie viel höherem Maße bewahrheitet es sich in Bezug auf die Einigkeit im Dienste Gottes — dem Dienste, der sich auf die Einigkeit im Denken und Handeln gründet! Diese Einigkeit kann nur dadurch ausgearbeitet werden, daß man vor allem auf das Wohl andrer bedacht ist, denn Selbstsucht wäre ein Keim, welcher schließlich Auflösung herbeiführen würde.

Dies ist die Lehre, welche Mrs. Eddy ihren Nachfolgern fortwährend einzuprägen suchte. Wir können uns nur in dem Maße ihre Nachfolger nennen, wie wir ihre Unterweisungen befolgen. Um dies tun zu können, müssen wir stets bestrebt sein, in dem Guten zu leben. „Wer in dem Guten lebt”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 4 von „Pulpit and Press“, „lebt auch in Gott — lebt in dem All des Lebens, in allem Raum. Sein Reich ist ein individuelles Reich, sein Diadem eine Krone der Kronen. Seine Existenz ist unsterblich, ohne Aufhören ihr ewiges Prinzip entfaltend. Harre geduldig auf den Befehl der unbegrenzten Liebe, des Herrn und Gebers des Lebens. Spiegele dieses Leben wieder, und mit demselben stellt sich dann die volle Kraft des Seins ein. ‚Sie laben sich von dem Überfluß deines Hauses‘” [Züricher Bibel].

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