Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Nicht beunruhigt

Aus der Januar 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Welt sehnt sich nach Frieden — nach Frieden unter den Völkern, im Heim, im Herzen. Ist sie jedoch bereit, den Preis für denselben zu zahlen? Ein jeder, der sich nach Frieden sehnt, täte sicherlich wohl daran, sich über seine Vorstellung vom Frieden klar zu werden. Er sollte ferner erwägen, welchen Wert dieser Friede, den er sucht, für andre hat. Friede bedeutet einen Zustand der Ruhe oder Stille, der Ungestörtheit, der Sicherheit, der Behaglichkeit, einen ruhigen, vertrauensvollen Gemütszustand, ein ruhiges Gewissen. Kann ein Mensch zugleich ruhig und furchtsam, gelassen und ängstlich sein? Hat er überhaupt ein Recht, Frieden zu haben, wenn er seine Arbeit nicht getan hat oder wenn er irgendwelchen falschen Gedanken hegt?

Oft hört man von denen, die ihre Hand an den Pflug der Christian Science gelegt haben, die Worte: „Ich dachte, ich würde in der Christian Science Frieden finden, muß aber jetzt mehr kämpfen als je zuvor. Ich habe mir nie träumen lassen, daß so viel Arbeit meiner warten würde.” Angenommen, es tritt jemand in ein schwach erleuchtetes Zimmer und blickt um sich. Es sind Lehnstühle vorhanden, das Zimmer scheint geräumig, reich möbliert, behaglich und einladend zu sein. Mit einem Seufzer der Befriedigung läßt er sich nieder, um auszuruhen. Es gefällt ihm in diesem Zimmer und er möchte gerne da bleiben, weil er glaubt, gerade das gefunden zu haben, wonach er schon lange gesucht hat. Nach einer Weile beginnt die Morgendämmerung. Das Licht dringt durch das Fenster, und mit zunehmender Helle bemerkt der Besucher, daß die Wände und die Decke Risse aufweisen, staubig und fleckig sind, und daß sich in den Ecken Spinnweben angesammelt haben. Das Mobiliar ist abgenutzt, schadhaft, von Motten zerfressen und wurmstichig. Was soll nun werden? Soll er die Finsternis zurückrufen, um die Defekte zu verbergen, oder soll er das Licht willkommen heißen, das den Zustand aufgedeckt hat? Muß er sich nicht aller ihm zu Gebote stehenden Mittel bedienen und ans Werk gehen, das Zimmer zu reinigen und zu renovieren und durch richtige Erneuerung eine völlige Umwandlung herbeizuführen? Dies erfordert Arbeit und Geduld. Wer aber würde bezweifeln, daß es sich der Mühe lohnt?

Die Christian Science ist der Scheinwerfer der Wahrheit. Sie beleuchtet jeden Winkel, und vor ihr kann der Irrtum, in welcher Form er auch auftreten mag, nirgends einen Unterschlupf finden. „Ich bin der Herr, ... der ich das Licht mache, und schaffe die Finsternis; der ich Frieden gebe, und schaffe das Übel. Ich bin der Herr, der solches alles tut” (Jesaja 45: 7). Betreffs dieser Stelle sagt Mrs. Eddy: „Der Prophet nahm hier Bezug auf das göttliche Gesetz, das den Glauben an das Übel von Grund aus aufrührt, um es an die Oberfläche zu bringen, worauf es auf einen gemeinsamen Nenner, nämlich Nichtigkeit, gebracht wird” („Science and Health“, S. 540). Dem getäuschten Gedanken, der sich mit einem falschen Begriff von Frieden in dem nicht renovierten Zimmer zufrieden gibt, erscheint das Licht als eine Störung. Es bringt Disharmonie, denn das Mangelhafte und Unschöne kommt dadurch an den Tag. Sagt doch der Prophet: „Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten; und durch seine Wunden [die er unserm Frieden schlägt] sind wir geheilet.” Die Möglichkeit, das falsche Gefühl des Friedens und der Zufriedenheit, das nur ein andrer Name für Blindheit (Unwissenheit) ist, zu überwinden, ist heute jedem geboten, und die Wahrheit ruft: „Es werde Licht.”

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / Januar 1912

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.