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Der Reichtum Gottes

Aus der Mai 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Vancouver (B. C.) News Advertiser


Der Herr, der die Beilage „The Listener“ (Der Lauscher) in der Sonntagsausgabe des „News Advertiser“ redigiert, befindet sich anscheinend sehr im Irrtum über die Christian Science Bewegung und ihre Methoden, wenn man nach seinen Bemerkungen in der Ausgabe vom 19. November 1911 urteilt. Ich schätze seine Aufrichtigkeit zu hoch, um zu glauben, daß er eine Sache, deren alleiniges Ziel die Wohlfahrt der Menschheit ist, vorsätzlich falsch darstellen würde, selbst wenn es sich darum handelte, seinen Lesern unterhaltenden Lesestoff zu liefern.

Zu seiner Aufklärung sei gesagt, daß sowohl die Unkosten des erwähnten Vortrags als auch die andrer Vorträge, die von Zeit zu Zeit hier gehalten worden sind, ausschließlich von den hier wohnenden Christian Scientisten getragen wurden. Die Tatsache, daß sie diese Vorträge gerne „in dem teuersten Saal in Vancouver” veranstalten, sogar ohne einen Klingelbeutel herumgehen zu lassen, kann doch kaum als Gegenstand absprechender Kritik angesehen werden. Gelinde gesprochen ist es eine recht sonderbare Logik, auf Grund der Tatsache, daß sich die Scientisten diese großen Unkosten aufbürden und aus ihren Mitteln für die Wohlfahrt andrer sorgen, zu dem Schlusse zu kommen, dies sei ein Zeichen von Geldgier. Das „Lächeln” des Kritikers war zum mindesten voreilig, wenn es durch eine derartige Schlußfolgerung hervorgerufen wurde. Meint der Herr etwa, die Christian Scientisten hätten einen billigen Saal mieten und Eintritt erheben sollen? Wäre das nach seinem Sinne der selbstlosere Weg gewesen? Wenn man so gehandelt hätte, so würde aller Wahrscheinlichkeit nach die Kritik auf gewinnsüchtige Motive hinauslaufen — ein Schluß, den man im vorliegenden Falle aus dem Gegenteil gezogen hat.

Der nur schlecht verhüllte Sarkasmus betreffs des Reichtums und des Aufblühens der Christian Science Gemeinde verwundert mich geradezu. Was will denn dieser Kritiker eigentlich? Warum sollte die Christian Science Kirche nicht blühen und reichlich mit den zu ihrer Arbeit nötigen Mittel versehen sein? Würde eine nicht gedeihende und verarmte Kirche ihm einen besseren Beweis liefern, daß ihre Mitglieder die Lehren des Meisters getreulich befolgen? Glaubt er etwa, daß Christus Jesus von seinen Anhängern erwartete oder wünschte, sie sollten als heimatlose Bettler und mit „einer solch hohen Verachtung für das Geld” durch das Leben gehen, daß sie von der Barmherzigkeit der Ungläubigen für ihren Unterhalt abhängig wären? Die christliche Kirche verdient doch wenigstens denselben Erfolg, wie ein Privatmensch oder eine Geschäftsfirma; sie verdient dasselbe Gedeihen, in dem Verhältnis zu dem Segen, den sie der Welt bringt. Der Haltung dieses Kritikers zufolge müßte man denken, Armut sei ein Zeichen göttlichen Wohlwollens. Je ärmer also dieser Logik gemäß die Kirchen und die Christen sind, desto bessere Nachfolger ihres Meisters müßten sie sein.

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