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Wann?

Aus der Mai 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gegen Ende des Evangeliums des Matthäus finden sich eine Anzahl sehr nachdrücklicher Äußerungen Christi Jesu, die auf das Verschwinden der Materialität mit all ihrem Elend, sowie auf die Gründung des unvergänglichen Reiches Gottes im menschlichen Bewußtsein hinweisen. Nach seinem glorreichen Einzug in Jerusalem hielt Jesus eine Reihe von wundervollen Reden im Tempel, und dieser Tempel, dessen ritualistische Gottesdienste das Werk des Messias nur schwach versinnbildlichten, wurde außerdem zum Schauplatz der Heiltätigkeit, der er sich während seiner irdischen Laufbahn gewidmet hatte. In all diesen Reden griff der große Lehrer die falsche Grundlage der materiellen Annahme an. In Übereinstimmung hiermit schreibt Mrs. Eddy, daß, wenn wir uns der Allerhabenheit der Wahrheit bewußt werden, wir die Nichtsheit des Irrtums erkennen und wissen, daß die Nichtsheit des Irrtums im Verhältnis zu seiner Bösartigkeit steht (siehe „Science and Health“, S. 569).

Im 24. Kapitel des genannten Evangeliums lesen wir, daß die Jünger ihren Lehrer ängstlichen Herzens über die Erfüllung seiner Verheißungen befragten. „Wann wird das geschehen”? fragten sie, „und welches wird das Zeichen sein deiner Zukunft und des Endes der Welt?” Seine Antwort hierauf ist sehr bestimmt und führt uns eine Szene nach der andern in dem großen Drama der Welterlösung vor. Vielen Bibelforschern sind jedoch die Worte: „Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dies alles geschehe” rätselhaft, weil sie dieselben nicht mit den unmittelbar darauf folgenden Worten verbinden: „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater.” Viele sagen sogar, daß, wenn Jesus sich irrte, als er erklärte, das sterbliche Dasein werde schon zur Zeit der damals lebenden Generation seinen Abschluß finden, auch seine Lehren in Bezug auf andre Dinge unzuverlässig sein dürften. Ehe wir uns weiter auf diese Frage einlassen, sollten wir bedenken, daß es für Gott niemals eine Unterbrechung der göttlichen Ordnung gegeben hat — keine Sünde, keine Krankheit, keinen Tod —,daher können Veränderungen nur im menschlichen Bewußtsein stattfinden, denn Gott spricht: „Ich ... wandle mich nicht.” Daß sich eine große Wandlung im menschlichen Begriff vom Sein vollziehen mußte, darüber besteht kein Zweifel, und auch heutigestags muß eine solche Wandlung stattfinden. Der Ritualismus muß durch „das Schwerste im Gesetz, nämlich das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben” ersetzt werden, und in dem Maße, wie die große Wichtigkeit dieser Eigenschaften zugegeben wird, wird man erkennen, daß der neue Himmel und die neue Erde „nahe herbeikommen”, ja „nahe vor der Tür ist”.

Man braucht der Frage, was Jesus über das Ende der Materialität und der vollkommenen Gründung des Reiches Gottes auf Erden gelehrt hat, nicht auszuweichen. Im ersten Kapitel der Apostelgeschichte lesen wir, wie die Jünger der höheren Lehre lauschten, für die sie nach ihres Meisters herrlichen Demonstration über Tod und Grab empfänglicher waren. Dies veranlaßte sie zu der Frage, wann das Reich Israel wieder aufgerichtet werden würde, worauf er antwortete: „Es gebührt euch nicht zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat”. Sodann sagte er ihnen, sie würden „die Kraft des Heiligen Geistes empfahen”, und dies würde sie zu würdigen Zeugen der Wahrheit, die er sie gelehrt hatte, machen — eine Verheißung, die bald durch das Heilen von Kranken und selbst durch das Erwecken von Toten in Erfüllung gehen sollte. Die bestimmteste Erklärung bezüglich des Zeitpunktes, da aller Irrtum verschwinden wird, findet sich jedoch im 24. Kapitel des Matthäus, wo es heißt: „Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker, und dann wird das Ende kommen.” Das ganze Evangelium ist es, das Christus Jesus der Menschheit darbot — nicht ein menschengemachtes Evangelium starrer Dogmen, ohne das lebenspendende Element. Wir lesen ferner, daß alle Geschlechter auf Erden „heulen” Werden, wenn das Zeichen des Wiedererscheinens Christi sichtbar werden wird, und zwar deshalb, weil die Wahrheit vom fleischlichen Sinn völlige Unterwerfung fordert. Trotz alles Widerstandes scheint das Licht der Wahrheit immer heller, und durch die Wolken des materiellen Sinnes sieht man „des Menschen Sohn” kommen „mit großer Kraft und Herrlichkeit.” Dieses Kommen gilt dem harrenden Menschengeschlecht, einschließlich derer, die müde und beladen sind, und die Zeit der Erlösung ist „heute, so ihr seine Stimme höret”.

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