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Wirtschaftlichkeit

Aus der Juni 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Menschen wissen nicht zu unterscheiden zwischen Wirtschaftlichkeit oder haushälterischem Sinn einerseits, und übertriebener Sparsamkeit andrerseits. Erstere Eigenschaft ist zugestandenermaßen eine Tugend, welche gleichbedeutend ist mit einer weisen Führung des Haushalts und einer ordnungsmäßigen Verwaltung des Staates —  gleichbedeutend mit einer Regelung der Ausgaben, wodurch Verlust und Verschwendung vermieden werden. Es ist eine bekannte Tatsache, daß bei Nationen, die sich kräftig entwickelt haben, die Wirtschaftlichkeit vorgewaltet hat, in Verbindung mit andern Tugenden, wie Selbstverleugnung, Enthaltsamkeit, Mäßigkeit usw., während gar ost der Verfall eines Staates durch zügellose Genußsucht, Schwelgerei und Verschwendung herbeigeführt wurde. Man vergesse jedoch nicht, daß Wirtschaftlichkeit und Verschwendungssucht beide einen mentalen Zustand darstellen; daß z. B. ein sehr armer Mensch sehr verschwenderisch, ein reicher Mensch dagegen sehr haushälterisch sein kann, und daß in beiden Fällen in der Regel die Erziehung während der Kinderjahre ausschlaggebend gewirkt hat. Allerdings gelangen die Christian Scientisten bei fortschreitendem Verständnis zu einer höheren und geistigeren Auffassung von Wirtschaftlichkeit, doch sollten sie gleich zu Anfang die Worte ihrer Führerin (Kirchenhandbuch, Artikel 24, Abschnitt 5) im Sinn behalten: „Gott fordert, daß Weisheit, Wirtschaftlichkeit und brüderliche Liebe alle Handlungen der Mitglider der Mutterkirche kennzeichne.” Dies bedeutet offenbar, daß Wirtschaftlichkeit von Weisheit und brüderlicher Liebe nicht getrennt werden darf, denn sonst wäre sie keine wahre Wirtschaftlichkeit.

In den Sprüchen Salomos lesen wir: „Lässige Hand macht arm; aber der fleißigen Hand macht reich." Im alten wie im neuen Testament wird jedoch an vielen Stellen der Fleiß eingeprägt und anempfohlen, der nach Wahrheit strebt und sie als den einzig wahren Schatz festhält. Die Heilige Schrift lehrt ferner, daß das wahre Verständnis von Gott, dem unendlichen Geist (Mind), das menschliche Bewußtsein erleuchtet und die Neigung beseitigt, in den Tag hineinzuleben, die zu Armut führt. So heißt es auch in der Bibel: „Die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muß zerrißne Kleider tragen.” Andrerseits lesen wir, daß die Menschen, die Gott liebten und nach Seinen Gesetzen handelten, den Reichtum des unendlichen Geistes (Mind) wiederspiegelten, wie z. B. Abraham und Hiob, letzterer besonders, nachdem er einen richtigen Begriff von Gott erlangt hatte, wodurch er Heilung an sich erfahren durfte und alle seine Güter vermehrt wurden.

Wir erkennen nicht immer, daß Wirtschaftlichkeit nicht auf den richtigen Gebrauch des Geldes beschränkt ist, sondern auch die weise Anwendung unsere Zeit, Kraft, und Gedankentätigkeit in sich schließt. In Bezug hierauf sagt unsre verehrte Führerin in einem Aussatz unter der Überschrift „Nütze die Zeit”: „Erfolg im Leben beruht vor allem auf dem beharrlichen Streben und der richtigen Verwendung jedes Augenblicks” („Miscellaneous Writings”, S. 230). Die Christian Scientisten sollten diesen Aufsatz oft lesen und über denselben nachdenken, denn er gibt in klarer Darlegung den Grund des Mißerfolges an und weist auf den Weg zum Erfolg in der menschlichen Erfahrung. Selbst auf der sogenannten materiellen Bewußtseinsebene messen wir in den meisten Fällen der Qualität einen höheren Wert bei wie der Quantität. Sehr viele Arbeit hat keinen Wert, weil sie schlecht getan ist. Dies gilt nicht minder in Bezug auf das mentale Gebiet. Wenn wir stets den einen unendlichen Geist (Mind) wiederspiegeln würden, gäbe es keine verlorenen Augenblicke, keine Nachlässigkeit bei der Arbeit. In der Bibel lesen wir, ein Tag sei vor dem Herrn wie tausend Jahre. Wir sollten alle darnach streben, den mentalen Zustand zu erreichen, in welchem das Denken mit der vollkommenen Idee beginnt und dieselbe schnell zum Ausdruck bringt, was auch das menschliche Bedürfnis sein mag, dem wir unsre Kräfte widmen.

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