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Mit reinem Herzen

Aus der September 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Mensch muß für das, was er vor allem rechtmäßig wünscht, arbeiten, bis er es als das Seine beweist. Wenn man darum nicht alle Heilung zu erfahren schien, die man durch die Christian Science erhofft hat, sollte eifriger denn je, und mit dem eigentlichen Geist des Gebetes, das sich in aufrichtigem Verlangen und standhaftem richtigen Leben äußert, gearbeitet werden. Selbst wenn ein Mensch zu einem anderen sagt, daß er nicht einsehe warum er noch nicht geheilt worden sei, denn er habe sein Bestes getan in der Christian Science und mache sich keiner ernstlichen Fehler schuldig, so weiß er dennoch in seinem Herzen, daß er noch Besseres leisten könnte, wenn er sich wirklich im Vollkommensein, gleichwie unser Vater im Himmel vollkommen ist, üben würde. Um die Erfüllung der Heilung zu beweisen, die uns die Christian Science verheißt, muß ein jeder mit sich selbst ganz ehrlich sein. Wie Mrs. Eddy sagt auf Seite 8 von Wissenschaft und Gesundheit: „Wir bekennen, daß wir ein sehr arges Herz haben und bitten, daß es vor uns bloßgelegt werde, aber wissen wir nicht schon mehr von diesem Herzen, als wir willens sind unseren Nächsten sehen zu lassen?“

„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist“ ist das aufrichtige Gebet manch eines Mannes oder mancher Frau, die durch irgendeine Annahme von Materie gefesselt und bedrückt scheinen. Dieses eigentliche Bitten für Reinheit in Beweggrund und Bemühung muß, um erfolgreich zu sein, gleichzeitig von einem demütigen Erkennen der Gegenwart des einen erhabenen Gemütes, auf das man sich verlassen kann, begleitet sein. Der Schüler der Christian Science muß einfach die Quelle alles Guten suchen. Er mag dieses Gottsuchen für sich selbst in die Form eines bittenden Gebetes oder in ein Gebet der Erkenntnis kleiden. Das Gebet in der Form einer Bitte ist vielleicht ein guter Anfang, denn es mag der einzige Weg sein, dessen sich der Bedrängte in seinem Suchen gewahr wird. Wer aber richtig bittet, der empfängt immer richtig, und indem er weiter geht lernt er mit vollkommener Gewißheit die Wahrheit kennen; denn das aufrichtige Verlangen nach der Reinheit, welche die Ganzheit oder Vollkommenheit des Geistes ist, nicht der Materie, ist nicht umsonst. Man könnte Gott eigentlich nicht einmal um Güte bitten, ohne sich gewissermaßen zu vergegenwärtigen, daß es tatsächlich einen Gott gibt, den man darum bitten kann. Sobald man sich auf diese grundliegende Tatsache stellt, und in dem Maße wie man sie erkennt, sieht man die Güte des göttlichen Gemütes und Seiner Idee an die Stelle der menschlichen Annahmen des Bösen treten.

Ein Gebet der Navajo Indianer, das vor kurzer Zeit veröffentlicht worden ist, läßt dasselbe aufrichtige Verlangen durchblicken, das wir in den Psalmen ausgedrückt finden. Es fängt an „Herr des Berges“ und fährt dann weiter:

Erhör eines Jünglings Beten,
Erhör ein Gebet für Reinheit.

Hüter des mächtigen Regens,
Der auf dem Berge dröhnt;
Du, Herr des sanften Regens,
Der aufs Neu die Erde belebt;
Hüter des reinen Regens,
Erhör ein Gebet für Ganzheit.

Das poetische Symbol des Regens, das die reinigende Tätigkeit darstellt, die nur der göttlichen Quelle entspringt, kann auch in vielen Bibelstellen wahrgenommen werden. Die Heilige Schrift illustriert oft die sichere Wirkung der eigentlichen Taufe des Geistes durch Symbole des Regens oder des Taues vom Himmel, denn die reinigende Tätigkeit der Wahrheit ist nie vergeblich, und immer erringt sie den Platz den irgendeine Art des Irrtums einzunehmen schien. Das Sehnen nach der Heiligkeit, der Ganzheit des Geistes, des göttlichen Gemütes, in dem alle Freiheit des wahren Lebens ist, des Lebens im Gemüt und nicht in der Materie, ist das richtige Verlangen — die Reinheit des Herzens — und diese Sehnsucht wird gestillt.

Auf Seite 185 von „Miscellaneous Writings“ sagt Mrs. Eddy: „Keine als solche die reinen Herzens sind werden Gott schauen,— werden fähig sein das göttliche Prinzip der Christian Science völlig wahrzunehmen und wirklich demonstrieren zu können. Der Wille Gottes oder die Macht des Geistes bekundet sich als Wahrheit und durch Gerechtigkeit — nicht als Materie oder durch die Materie — und sie entkleidet die Materie aller Ansprüche, aller Fähigkeit oder Unfähigkeit, aller Schmerzen oder Freuden. Die Selbstverleugnung von allem was den sogenannten materiellen Menschen ausmacht, und die Anerkennung und das Erringen seiner geistigen Identität, als das Kind Gottes, ist die Wissenschaft welche die eigentlichen Schleußentore des Himmels öffnet; von wo das Gute in jede Straße des Seins strömt, die Sterblichen von aller Unreinigkeit reinigend, alles Leiden zerstörend und das wahre Bild und Gleichnis demonstrierend.“ Dieser Reinigungsprozeß, durch welchen alle scheinbaren Begrenzungen und Gebrechen menschlichen Seins und Tuns durch die Ganzheit des einen Gemütes und Seiner Fähigkeit ersetzt werden, geht für einen jeden vor sich, der die wahre Ursache des Seins von ganzem Herzen sucht.

Sich vollständig auf Gott zu verlassen bedeutet natürlich weit mehr, als einfach in einem menschlichen Sinne die Wahrheit suchen. Der wirkliche Mensch, der ganz getrennt ist von allem menschlichen Schein, verläßt sich tatsächlich von ganzem Herzen auf das eine Gemüt und bekundet in seiner ganzen Lebensweise, daß Geist und nicht die Materie die bewegende Kraft ist. Das göttliche Gemüt stellt in Wirklichkeit die richtige, vollkommene und reine Tätigkeit als die Wahrheit über den Menschen dar, und früher oder später, muß jeder falsche Sinn der Dinge, jede falsche Annahme, die sich unrichtiges Verlangen nennt, jeder Anspruch von Krankheit und sterbliche Begrenzungen irgendwelcher Art vor der Wahrheit weichen. Da das der Fall ist gibt es keine Ursache zur Verzögerung; jetzt ist die Zeit der Heilung. Für Reinheit von Beweggrund und Bemühung, ist die wahre gottgegebene Heilung jetzt, da das eine Gemüt, die göttliche Liebe, sich ewig als reine Tätigkeit ausdrückt. Jedermann kann die Freude erfahren in seiner täglichen Betätigung den Beweis zu erbringen, daß die Idee des Gemütes jetzt und alle Zeit von jedem falschen Verlangen, jedem Sinne des Truges oder der Täuschung unberührt geblieben ist. Was sich auch als wirklich darstellte, ob Krankheit oder Mangel oder irgendeine andere Annahme der Materie, dadurch, daß man sich jetzt zur göttlichen Güte wendet wird das, was wirklich immer Nichts gewesen, zunichte gemacht. So kann ein jeder lernen, und sich der Wahrheit freuen, daß Gott uns tatsächlich Herzensreinheit und nicht irgendeinen Traum von Freude oder Schmerz in der Materie gibt. Und heute wie immer ist es die Christus-Idee, die Idee die im Gemüt ist,— das ewig segnend wirkt,— die durch das Wort der göttlichen Liebe heilt: „Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.“


Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.— Matth. 11:28, 29, 30.

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