Der Mensch muß für das, was er vor allem rechtmäßig wünscht, arbeiten, bis er es als das Seine beweist. Wenn man darum nicht alle Heilung zu erfahren schien, die man durch die Christian Science erhofft hat, sollte eifriger denn je, und mit dem eigentlichen Geist des Gebetes, das sich in aufrichtigem Verlangen und standhaftem richtigen Leben äußert, gearbeitet werden. Selbst wenn ein Mensch zu einem anderen sagt, daß er nicht einsehe warum er noch nicht geheilt worden sei, denn er habe sein Bestes getan in der Christian Science und mache sich keiner ernstlichen Fehler schuldig, so weiß er dennoch in seinem Herzen, daß er noch Besseres leisten könnte, wenn er sich wirklich im Vollkommensein, gleichwie unser Vater im Himmel vollkommen ist, üben würde. Um die Erfüllung der Heilung zu beweisen, die uns die Christian Science verheißt, muß ein jeder mit sich selbst ganz ehrlich sein. Wie Mrs. Eddy sagt auf Seite 8 von Wissenschaft und Gesundheit: „Wir bekennen, daß wir ein sehr arges Herz haben und bitten, daß es vor uns bloßgelegt werde, aber wissen wir nicht schon mehr von diesem Herzen, als wir willens sind unseren Nächsten sehen zu lassen?“
„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist“ ist das aufrichtige Gebet manch eines Mannes oder mancher Frau, die durch irgendeine Annahme von Materie gefesselt und bedrückt scheinen. Dieses eigentliche Bitten für Reinheit in Beweggrund und Bemühung muß, um erfolgreich zu sein, gleichzeitig von einem demütigen Erkennen der Gegenwart des einen erhabenen Gemütes, auf das man sich verlassen kann, begleitet sein. Der Schüler der Christian Science muß einfach die Quelle alles Guten suchen. Er mag dieses Gottsuchen für sich selbst in die Form eines bittenden Gebetes oder in ein Gebet der Erkenntnis kleiden. Das Gebet in der Form einer Bitte ist vielleicht ein guter Anfang, denn es mag der einzige Weg sein, dessen sich der Bedrängte in seinem Suchen gewahr wird. Wer aber richtig bittet, der empfängt immer richtig, und indem er weiter geht lernt er mit vollkommener Gewißheit die Wahrheit kennen; denn das aufrichtige Verlangen nach der Reinheit, welche die Ganzheit oder Vollkommenheit des Geistes ist, nicht der Materie, ist nicht umsonst. Man könnte Gott eigentlich nicht einmal um Güte bitten, ohne sich gewissermaßen zu vergegenwärtigen, daß es tatsächlich einen Gott gibt, den man darum bitten kann. Sobald man sich auf diese grundliegende Tatsache stellt, und in dem Maße wie man sie erkennt, sieht man die Güte des göttlichen Gemütes und Seiner Idee an die Stelle der menschlichen Annahmen des Bösen treten.
Ein Gebet der Navajo Indianer, das vor kurzer Zeit veröffentlicht worden ist, läßt dasselbe aufrichtige Verlangen durchblicken, das wir in den Psalmen ausgedrückt finden. Es fängt an „Herr des Berges“ und fährt dann weiter:
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