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Der „göttliche Befehl“

Aus der April 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy spricht in ihrem Buche „Miscellaneous Writings“ (S. 155) von der „moralischen Verpflichtung,“ die den Schülern der Christlichen Wissenschaft obliegt, „Lesestoff für unser konfessionelles Organ“ zu liefern, und in demselben Abschnitt sagt sie: „Wenn meine eigenen Schüler nicht Zeit finden, an Gott zu schreiben, so werde ich geneigt sein, ihre an mich gerichteten Briefe an Ihn, unseren gemeinschaftlichen Vater, weiterzubefördern, und zwar durch The Christian Science Journal.“ Dieser Gedanke steht mit Mrs. Eddys ganzem Leben und all ihren Lehren in Übereinstimmung. Ein Christlicher Wissenschafter kann ihn überall als von ihr stammend erkennen, weil ihm dieses beständige Zuwenden der Gedanken zu Gott — ein Abwenden vom Selbst und der Persönlichkeit — eigen ist, worin das innerste Wesen des Heilens und der Lehren der Christlichen Wissenschaft besteht.

Wir können versichert sein, daß Gott uns antworten wird, wenn wir an Ihn schreiben. Laßt uns daher unserer Verpflichtung nachkommen. Dieser Gehorsam wird reichen Segen auf uns herabschütten und unsere tägliche Versorgung an geistigen Ideen, deren die Welt so sehr bedarf, wird sich dadurch vermehren.

Wenn wir einer Kirche der Christlichen Wissenschaft beitreten, sei es nun Der Mutter-Kirche, einer Zweig-Kirche, oder beiden, so übernehmen wir selbstverständlich damit gewisse moralische Verpflichtungen. Es ist dies aus manchen Stellen in Mrs. Eddys Werken deutlich zu ersehen. Auf Seite 284 von „Miscellaneous Writings“ sagt sie zum Beispiel: „Ich mißbillige persönliche Feindschaft und Zwistigkeiten. Wenn man aber mit den Verordnungen der Kirchenregierung betraut ist, so müssen dieselben, um dieser Pflicht zu genügen, durchgeführt werden. So verhält es sich mit allen moralischen Verpflichtungen.“ Auch das Handbuch Der Ersten Kirche Christi, der Scientisten, das die von Mrs. Eddy vorgesehenen Satzungen enthält, nennt und erläutert die moralischen Verpflichtungen, deren Erfüllung Mrs. Eddy vom Vorstand der Christlichen Wissenschaft, den Beamten ihrer Kirche, den Lehrern der Christlichen Wissenschaft sowie allen Christlichen Wissenschaftern forderte. Es unterliegt keinem Zweifel, daß sie selbst diese Verpflichtungen als die Forderungen des göttlichen Prinzips, nicht der Persönlichkeit, verstand. Dadurch werden dieselben jedoch nicht in das Reich des rein Theoretischen verwiesen. Vielmehr müssen sie, wie im Vorwort des Kirchenhandbuches darauf hingewiesen ist, genau befolgt werden, und sollen dazu dienen, jedes menschliche Problem, je nach den Bedürfnissen, auf wissenschaftliche Weise zu lösen. Diese Satzungen sind Menschen anvertraut, welche, in den Worten Mrs. Eddys in dem obenangeführten Zitat, verstehen, daß diese Forderungen „durchgeführt werden müssen.“

Dieses „müssen,“ empfinden wir es als eine harte Forderung? Wie viele von uns heißen es willkommen? Manchen von uns ist es unter Umständen sogar unangenehm, vielleicht weil es uns an Kämpfe und das Widerstreben zum Gehorsam früherer Zeiten erinnert, an stürmische, tränenvolle Ereignisse des kindischen Eigenwillens und der Reue. Oft müssen wir uns sogar zu späteren Kämpfen und einem reiferen Widerstand gegen ein „müssen“ bekennen, das vielleicht mit einem Sichbeugen vor einem scheinbar unwiderstehlichen Machtspruch des sterblichen Gemütes, das den uns beherrschenden Umständen innezuwohnen schien, endigte. Ist der Schüler der Christlichen Wissenschaft erstaunt, daß es selbst auf dem Pfade der Freiheit, den uns die Christliche Wissenschaft auftut, und der aus der materiellen Sklaverei herausführt, ein unvermeidliches „müssen“ gibt, einen unwiderstehlichen Zwang, dem der Gehorsam nicht versagt werden kann?

Wenn wir das Kapitel „Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft“ in „Wissenschaft und Gesundheit“ einer eingehenden Betrachtung unterziehen, sehen wir, daß das Wort „müssen“ oder „muß“ darin sehr oft vorkommt. Es überkommt uns jedoch beim Lesen desselben das Gefühl der absoluten Gewißheit des Guten, denn es heißt da, daß die Materie und der Tod verschwinden müssen, daß das unsterbliche Gemüt als allmächtig anerkannt werden muß, daß des Menschen Unsterblichkeit hervorgebracht werden muß, daß Leben ewig sein muß u.s.w. Wir können der Tatsache nicht entgehen, daß die Wahrheit gegenwärtig ist und stets gegenwärtig sein muß, und der Irrtum durch den „göttlichen Befehl“ (Unity of Good, S. 38) oder das „Es geschehe“ der unendlichen Liebe, seine unvermeidliche Zerstörung findet.

Das „müssen“ der Christlichen Wissenschaft ist wahrlich ein herrliches. Durch das Erfassen seiner Bedeutung und seiner Anwendung in „Wissenschaft und Gesundheit,“ wird der demütige Sucher nach Wahrheit mit Freuden wahrnehmen, daß seine Schwierigkeiten sich vermindern, denn sein Eigenwille, der in der göttlichen Allheit kein Bestehen hat, ist am Schwinden. Er lernt ferner verstehen, daß das Anerkennen der ewigen Tatsachen des Seins, dem Menschen die moralische Verpflichtung der Gesundheit und Harmonie, der freudigen Tätigkeit und selbstlosen Liebe auferlegt. Vollkommenheit ist ein göttlicher Befehl, dem wir gehorchen müssen. Sie ist das göttliche Gebot: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist,“— das Gesetz, welches das Leben des Menschen regiert und dem ein jedes Gotteskind untertan ist.

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