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„Der Gerechtigkeit Nutzen”

Aus der August 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Gewißheit, daß Jesaja, der Seher des Altertums, der Sohn des Amoz, in außergewöhnlichem Maße durchdrungen war von dem Gefühl der Gegenwart Gottes und der göttlichen Führung und Erhaltung aller, die willens sind, sich göttlich führen zu lassen, spricht aus jeder Seite der wundervollen Kapitel der Bibel, die seinen Namen tragen. Daß er „die Gegenwart Gottes” in der Tat buchstäblich und außerdem erfolgreich „betätigte”, ist durch seine Fähigkeit als geistiger Führer der Kinder Israel in Tagen, die mit zu ihren schlimmsten gehörten, und durch das Ergebnis seiner Führerschaft bewiesen. Erhaben war Jesajas Überzeugung, daß Gehorsam gegen Gott die Gerechtigkeit fördere. Überdies erkannte er, daß dauernder Friede nur durch rechtschaffenes Leben aufgerichtet werden kann — ein Leben, das der Ausdruck des tiefgehenden Verlangens ist, den Willen Gottes zu tun. Hören wir seine Worte: „Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Gerechtigkeit Nutzen wird ewige Stille und Sicherheit sein”. Könnte eine Verheißung im Hinblick auf das Ergebnis des Gehorsams gegen das göttliche Gebot, den Willen Gottes, ermutigender sein?

Könnten die Sterblichen einen größeren Lohn erlangen als „ewige Stille und Sicherheit”, eine Harmonie, die durch keine Ruhelosigkeit und keinen Streit gestört wird, eine Gewißheit, die Überzeugung ist und durch keinen Schatten des Zweifels, durch keine Spur von Ungewißheit getrübt wird? In einem solchen Bewußtseinszustande weilen, hieße wahrlich im Himmel wohnen! Bei den Friedensbestrebungen der Menschen und Völker werden die Ermahnungen der Bibel anscheinend zu oft übersehen. Um dieses wünschenswerteste aller Ziele zu erreichen, um dauernden Frieden auf der ganzen Erde aufzurichten, werden rein menschliche Wege eingeschlagen. Statt nach dem göttlichen Gesetz ist allgemein nach Zweckmäßigkeit verfahren worden, was in der Vergangenheit sehr viel dazu beigetragen hat, den edlen Zweck, den vom Dichter als „die Volksvertretung der Menschen, den Weltbund” bezeichneten Zusammenschluß der Menschen zu einer Bruderschaft zu vereiteln.

Die Christlichen Wissenschafter sind besonders verantwortlich für das Zustandekommen eines dauernden Friedens als der Gerechtigkeit Nutzen, den der Prophet so überzeugend hervorhebt. Warum? Weil ihnen die wahre Bruderschaft und ihre tiefe Bedeutung geoffenbart worden ist. Wir können wohl kaum als treue Schüler und Nachfolger unserer verehrten Führerin Mrs. Eddy gelten, wenn wir versäumen, unsern Blick über den unmittelbaren Gesichtskreis zu erheben und der größeren Aufgabe, dem Beweis des Weltfriedens durch Aufrichtung der Weltgerechtigkeit, näherzutreten. Die Aufgabe geht sowohl den einzelnen als auch die Gesamtheit an,— den einzelnen, weil nur durch die Heilung des Einzelbewußtseins von allen seinen Feindseligkeiten, von allem, was die Sterblichen zu trennen und uneinig zu machen trachtet, Friede als Ergebnis der Gerechtigkeit verwirklicht werden kann,— die Gesamtheit, weil sie sich mit Menschen als Volksangehörigen und zu großen Gruppen zusammengeschlossen befaßt, die zusammenarbeiten, um gemeinsame Ziele und dadurch das gemeinsame Gute zu fördern.

Diese zweifache Art der Aufgabe muß sorgfältig beachtet werden. Wird die eine oder die andere Seite vernachlässigt, so wird der Beweis nicht vollständig erbracht, der ganze Nutzen der Gerechtigkeit nicht offenbar. Daß Mrs. Eddy den weiten Blick hatte, einen Blick, der das Wohl aller Menschen umfaßt, geht aus allen ihren Schriften und ebenso aus ihren Werken hervor. Bedeutsame Worte äußert sie (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 353) über den Zweck, zu dem sie den Herold der Christian Science ins Leben rief: „Die allumfassende Wirksamkeit und Zugänglichkeit der Wahrheit zu verkündigen”. Sie wußte, daß die allumfassende Wahrheit allgemein angewandt werden muß, um die Sterblichen von den Annahmen zu heilen, die sie in Rassenund Gesellschaftsgruppen einteilen, eine Scheidung, die zu Feindschaft und Streit führt, oft nur aus Mangel an geistigem Blick. Daher ergeht an die Christlichen Wissenschafter, so oft sich zwischen Völkern Uneinigkeit und Reibung als Folge von Handelswettstreit oder anderer Zustände einstellen, die ausdrückliche Aufforderung, ihr Verständnis der Allumfassenheit des göttlichen Gesetzes anzuwenden, um Feindschaft zu überwinden und den Samen des Streits, des Hasses, des Ehrgeizes und des falschen Volksstolzes zu vernichten. Wenn auch jedes Volk edle Ziele erstrebt und das Verlangen hat, das eigene Wohl zu fördern, darf man beim Fördern des eigenen Wohls in weltlichen Dingen doch nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, daß es die größere Pflicht ist, auf das Wohlergehen aller Menschen bedacht zu sein. Die Worte unserer Führerin auf Seite 206 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” beziehen sich unmittelbar hierauf: „In der wissenschaftlichen Beziehung von Gott zum Menschen sehen wir: was einen segnet, segnet alle, wie Jesus es an den Broten und Fischen zeigte — da Geist und nicht die Materie die Quelle aller Versorgung ist”.

Gottes Gesetz wirkt für alle Seine Ideen; denn alle werden durch die unendliche Gerechtigkeit Seiner Regierung in gleichem Maße gesegnet. Ebenso wirkt dieses Gesetz der Liebe zum Segen aller Menschen, und wenn sich die Sterblichen sein segensreiches Wirken zunutze machen, werden die Segnungen größer werden. Die Sterblichen werden dann die Wohltaten dieses Gesetzes in größerem Maße genießen. Keine Idee Gottes ist mehr gesegnet als die andere; denn wir sind versichert, „daß Gott die Person nicht ansieht”. Erklärte nicht der Prophet von Nazareth: „Euer Vater ... läßt regnen über Gerechte und Ungerechte”? Dennoch wird der Gerechtigkeit Nutzen in Gestalt von dauerndem Frieden im Leben derer mehr in Erscheinung treten, die am eifrigsten nach der Gerechtigkeit trachten, d. h. dem göttlichen Gesetz gerecht werden. Für die Richtigkeit der Richtung dieser Strömung sprechen viele Beweise. Der Vorgang, der einen dauernden Frieden fördert, wird wesentlich beschleunigt werden, wenn die Christlichen Wissenschafter — jeder in seinem Teil — bestimmter an der geistigen Idee festhalten, daß Gott der Vater ist und alle Menschen Brüder sind und eine Einheit bilden.

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