Es ist in der Tat sowohl ein großes Vorrecht als auch eine Freude, diese Gelegenheit zu ergreifen und zu erzählen, was die Christliche Wissenschaft für mich getan hat. Sie kam in unser Haus, als ich ein kleines Kind war. Es bot sich oft Gelegenheit, ihre Wirksamkeit beim Überwinden von Kinderkrankheiten zu erproben. Im Alter von etwa zehn Jahren wurde ich von Halsbräune geheilt, als einer meiner Angehörigen, der nicht Wissenschafter war, dachte, ich werde sicher sterben.
Als ich in einem abgelegenen Orte auf dem Lande meinen ersten Schulunterricht erteilte, erkrankte ich plötzlich an Blinddarmentzündung. Am ersten Tage konnte ich keine christlich-wissenschaftliche Ausüberin erreichen, daher hielt ich, so gut ich konnte, an der Wahrheit fest. Am andern Morgen konnte ich die Ausüberin durch Fernsprecher erreichen, und ich beschloß, zu ihr zu gehen, da ich fühlte, daß es besser für mich sein würde. Als ich mir das Haar kämmte, schien es, als ob der Blinddarm gerissen wäre, und einen Augenblick glaubte ich, daß ich die Reise aufgeben müsse; aber ich betete zu Gott um Hilfe und wurde gestärkt. Ich fuhr 48 Kilometer auf einem sehr holperigen Wege, und ich weiß, daß nur die Kraft der Wahrheit mich befähigte, dies zu ertragen. Mein Glaube an Gott und das Verständnis der Ausüberin halfen mir durch, und nach vierzehn Tagen war ich wieder in der Schule, obgleich ich, um dorthin zu gelangen, in einem Wagen über die holperigsten Landwege fahren mußte. Ich tat dies aber ohne irgend ein Gefühl von Schmerz oder Unbehagen: ich war vollkommen geheilt.
Die größte Gelegenheit, mich auf das göttliche Prinzip zu verlassen, bot sich mir bei unserem Töchterchen. Dies war mein schwächster Punkt, und da suchte mich der Irrtum am schwersten zu treffen. Zweimal mußte ich mit der Kleinen „im finstern Tal” wandern; aber jedesmal ging ich gehoben und geläutert aus der Erfahrung hervor. Ich möchte von dem letzten Erlebnis erzählen, da ich sicher bin, daß es einer Mutter helfen wird, festzustehen und sich auf das göttliche Prinzip allein zu verlassen. Einige Monate lang hatte unsere Kleine beim Atmen große Schwierigkeit. Es war so schlimm, daß man sie überall im Hause hören konnte, und wer sie hörte, sagte, es sei Drüsenanschwellung oder Atemnot. Dies dauerte monatelang, und obgleich im Sinne der Wissenschaft für sie gearbeitet wurde, wurde sie doch nicht vollständig geheilt. Der Zustand trat in schlimmerer Form von neuem auf. Dann erkrankte sie eines Nachts, und ich arbeitete für sie, so gut ich konnte. Sie hatte keine Schmerzen, magerte aber beständig ab und wurde immer schwächer bis zur Schattenhaftigkeit. Dann schien sich der Todesgedanke meiner zu bemächtigen, und ich mußte eine Ausüberin um Hilfe für mich selber bitten. Dies war an einem Sonnabendabend. Bis spät in die Nacht hinein arbeitete ich, betete und vertiefte mich in die Wissenschaft, um Erhebung zu finden. Nachdem ich mehrere Stunden so zugebracht hatte, war es mir, als hörte ich eine Stimme zu mir sagen: „Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten. Sie ist Gottes Kind; Gott sorgt für sie und versorgt sie mit allem, was ihr not tut. Du bist nur ein Werkzeug, wodurch dieser Not abgeholfen wird. Überlasse sie nun Ihm”. Ach, was für ein Friede mein Bewußtsein erfüllte! Frohlockend ging ich zu Bett und schlief bald ein. Um drei Uhr morgens weckte sie mich. Sie blutete etwas aus der Nase; aber ich war nicht beunruhigt. Ich wußte, daß die göttliche Liebe für sie sorgte. Meine Furcht war vorüber. Sie warf Blutklumpen aus, und als ich diese untersuchte, fand ich zwei runde Massen oder Gewächse irgend welcher Art. Sie schlief wieder ein und schlief so ruhig wie ein kleines Kind. Am andern Morgen stand sie auf und kleidete sich an, und später, beim Mittagessen, ließ sie es sich gut schmecken.
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