Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Ein weises und verständiges Herz”

Aus der August 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im ersten Buch der Könige lesen wir: „Der Herr erschien Salomo im Traum des Nachts und sprach: Bitte, was ich die geben soll”. Salomo bat den Herrn nicht um langes Leben, auch nicht um Reichtum, sondern um „ein gehorsames Herz”. Sein Gebet „gefiel dem Herrn wohl” und Gott gab ihm, was er gewünscht hatte.

Jeder treue Schüler der Christlichen Wissenschaft möchte wissen, was wahrer Gehorsam ist, und hat das Verlangen, die wahre Weisheit zu finden, die „edler ist denn Perlen”. Webster erklärt Weisheit u. a. als „Wissen verbunden mit der Fähigkeit, es anzuwenden”. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß Weisheit und wahres Wissen gleichbedeutend sind.

Um unser Verlangen nach Weisheit zu befriedigen, ist es erforderlich, daß wir vor allen Dingen verstehen lernen, was Weisheit bedeutet, und wie sie ihren Ausdruck findet. In der Bibel heißt es: „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Das ist eine feine Klugheit, wer darnach tut; des Lob bleibt ewiglich”. Und Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 359): „Die Menschen geben Rat; aber sie geben nicht die Weisheit, um Nutzen daraus zu ziehen. Gott um Weisheit bitten, ist der Weisheit Anfang”.

Was heißt Gott um Weisheit bitten? Der Schüler der Christlichen Wissenschaft lernt bald einsehen, daß sein früherer Glaube, ein bloßes Bittgebet genüge, dem wirksamen Gebet der geistigen Behauptung Raum geben muß. Gott um Weisheit bitten heißt, sich einsichtsvoll und bewußt mit der Quelle der einen allumfassenden Weisheit in Gedanken vereinigen, sich mit Gott eins fühlen lernen.

Der wirkliche Mensch als Gottes vollkommene Idee spiegelt alle Eigenschaften des göttlichen Gemüts wider. Durch folgerichtiges, wissenschaftliches Gebet, wie es die Christliche Wissenschaft lehrt, erlangen wir wahre Weisheit — das Verständnis Gottes und des Menschen als des Bildes und Gleichnisses Gottes und der geringeren Ideen Gottes. Das Zeugnis der körperlichen Sinne wird uns nie wahres Wissen übermitteln oder uns befähigen, es zum eigenen oder zum Wohle unserer Mitmenschen anzuwenden. Es kann uns nie das weise und verständige Herz geben, das unter allen Umständen ein recht Gericht zu richten und eine weise Entscheidung zu treffen vermag.

Bisweilen kann man sagen hören: „Ich bin bereit, den Willen Gottes zu tun; aber es fehlt mir die nötige Weisheit”. Wir sollten der Versuchung, zu glauben, daß wir auch nur einen Augenblick von der Allwissenheit getrennt sein können, ernstlich widerstehen und an dem wissenschaftlichen Gebet festhalten, das uns allezeit unser Einssein mit Gott offenbart.

Nicht eigenwillig, sondern von der Grundlage rechten Denkens aus sollten wir handeln und geduldig warten, bis uns die Führung des einen unfehlbaren Gemüts offenbar geworden ist. Die Erfahrung zeigt, daß wir oft die Entwicklung einer Lage nicht voraussehen; tun wir aber einen Schritt in Weisheit, so werden wir zum nächsten und immer wieder zum nächsten Schritt geführt, bis wir das Ziel erreichen, das Gott für uns bereitet hat.

Wir sollten ungeformte Gedanken willig der göttlichen Weisheit zu Füßen legen und zu verstehen trachten, was unsere geliebte Führerin sagt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 506): „Geist, Gott, sammelt ungeformte Gedanken in ihre geeigneten Kanäle und entfaltet diese Gedanken, wie Er die Blütenblätter eines heiligen Vorsatzes öffnet, damit der Vorsatz erscheine”.

Christus Jesus, der Zeuge Gottes, konnte von sich als von dem „Licht der Welt” sprechen. Seine Weisheit bewies er dadurch, daß er auf Grund seiner Erkenntnis Gottes, des himmlischen Vaters, und des Menschen als der vollkommenen Idee Gottes das Zeugnis der körperlichen Sinne im Falle von Sünde, Krankheit und Tod verneinte und sich unerschütterlich weigerte, den Ansprüchen der Sinnenwahrnehmung zu dienen. Er wußte, daß es nur einen Willen, den göttlichen Willen, gibt, und daß der Wille Gottes die göttliche Liebe und Weisheit zum Ausdruck bringt. Daher konnte er in der Stunde größter Not ausrufen: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!”

Unser lieber Meister hatte ein weises und verständiges Herz. Er konnte daher seine eigene vollständige Erlösung ausarbeiten und uns die köstlichen Worte hinterlassen: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden”.

Unsere weise Führerin folgte getreu dem erhabenen Beispiel unseres Meisters und wurde dadurch geistig befähigt, der Welt die Weisheit Gottes durch ihre große Entdeckung der Christlichen Wissenschaft zu offenbaren, von der sie sagt (Miscellaneous Writings, S. 364), „sie ist kein Suchen nach Weisheit, sie ist Weisheit”.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 1929

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.