[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 1. April 1933]
Durchschnittlich alle vier oder fünf Tage entsteht eine neue Kirche oder eine neue Vereinigung als Zweig Der Mutterkirche. In einer Stadt, wo sich schon ein Zweig Der Mutterkirche befindet, soll eine neue Organisation natürlich der Überzahl an Besuchern in der bestehenden Kirche abhelfen oder einem wegen ungünstiger Verkehrsverhältnisse nicht leicht erreichbaren Stadtteile dienen. Die Gründer der neuen Gruppe treten zusammen; sie erfreuen sich der Mitarbeit der beteiligten Kirche oder Kirchen, die sie herzlich verabschieden. Dieser Vorgang steht im Einklang mit einem von einem Sekretär der Mrs. Eddy unterzeichneten und im Christian Science Sentinel vom 19. Februar 1910 veröffentlichten Briefe an Zweite Kirche Christi, Wissenschafter, Manchester, England, der lautet:
„Ihr neuerdings an Mrs. Eddy gerichteter Brief ist eingegangen und wurde mit Interesse gelesen. Im Auftrage unserer Führerin möchte ich Ihnen deren liebevolle Wertschätzung der Versicherung Ihrer Treue und Dankbarkeit aussprechen und Ihnen mitteilen, daß sie sich freut, zu erfahren, daß Sie im Weinberge einen neuen Zweig, an dem die Früchte der Heilung und der Erneuerung wachsen werden, ins Leben gerufen haben. Zweite Kirche Christi, Wissenschafter, in Manchester, die so nicht durch Spaltung sondern durch Vermehrung ihren Anfang nimmt, geht in Übereinstimmung mit dem „ewigen Geheiß des Gemüts” vorwärts (Wissenschaft und Gesundheit, S. 520).
In einigen Fällen gelingt Christlichen Wissenschaftern der Beweis nicht, daß die neue Organisation auf Grund einer Überzahl mit Zustimmung und Unterstützung der bestehenden Kirche oder Kirchen entsteht. Eine organisierende Gruppe, die mit solchen Umständen zu kämpfen hat, wird zuweilen von Der Mutterkirche mit der Zeit anerkannt; es ist aber ratsam, langsam, weise und mit äußerst liebevoller Rücksichtnahme gegen Glaubensgenossen vorzugehen, die mit Bezug auf den Zeitpunkt oder die Art des Vorgehens anderer Ansicht sind.
Manche Christliche Wissenschafter glauben, daß eine Gruppe, die auf ihre Bewerbung hin von den Direktoren Der Mutterkirche nicht anerkannt worden ist, sich auflösen müsse, während andere der Ansicht sind, daß sie, wenn auch nicht als Zweig anerkannt, doch eine gewisse Anerkennung seitens Der Mutterkirche genieße, und fortfahren, nicht anerkannte Gottesdienste zu halten. Tatsache ist, daß eine solche Gruppe, wenn sie sich nicht auflöst, auf eigene Verantwortung weiterbesteht; denn außer Kirchen und Vereinigungen ist keine andere Sorte anerkannter Zweige Der Mutterkirche vorgesehen, öffentlich Gottesdienste zu halten. Wenn aber die Direktoren Der Mutterkirche gewisse Bewerbungen auch vielleicht nicht gutheißen, möchten sie die Nichtbewilligung doch nicht so aufgefaßt haben, daß die Bewerber nicht später noch einmal versuchen sollen, den Erfordernissen gerecht zu werden.
Zuweilen gewinnen Christliche Wissenschafter, die beauftragt sind, sich mit der Abteilung für Zweige und Ausüber oder mit den Direktoren in Verbindung zu setzen, den Eindruck, daß die erste in freundlichem Ton gehaltene und auf Ersuchen Auskunft erteilende Antwort gewissermaßen eine Anerkennung sei. Das ist aber nicht der Fall. Die Abteilung für Zweige und Ausüber erteilt dem Feld Auskunft und hilft den Bewerbern, ihre Gesuche so aufzustellen, daß sie klar und verständlich sind, wenn sie den Direktoren zur Beratung vorgelegt werden. Die Zusendung eines erbetenen Bewerbungsvordrucks ist durchaus keine Anerkennung, auch sollte sie nicht als Ermutigung zu weiterem Vorgehen aufgefaßt werden. Eine Gruppe, die Gottesdienste hält, kann, ob sie beschlossen hat, zu organisieren und um Anerkennung nachzusuchen, oder nicht, sich an die Abteilung für Zweige und Ausüber Der Mutterkirche wenden und sich über die Erfordernisse unterrichten. Ihre Beamten können sich auch mit den Vorschriften über Kirchenund Ausüberanzeigen vertraut machen, die in Verbindung mit der Liste in jedem Christian Science Journal veröffentlicht sind. Wenn eine Gruppe weiter vorgeht, tut sie es, wie bereits angedeutet, auf eigene Verantwortung.
Beim Gründen neuer Kirchen sind viele Umstände zu berücksichtigen. Wer beabsichtigt, zwecks Bildung einer neuen Kirche aus einer Kirche auszutreten, sollte sich fragen, ob er allen Verpflichtungen, die er mit anderen Mitgliedern übernommen hat, nachgekommen ist, ob die Kirche, die er verläßt, die Besucher nicht mehr unterbringen kann, ob die Kirche dem Bedürfnis des Stadtteils gerecht werden kann. Der Umstand allein, daß man dem Beschluß der Mehrzahl nicht zustimmen kann, oder daß Zwietracht sich in der Organisation breit zu machen scheint, ist kein Grund, sich zurückzuziehen und einen neuen Zweig zu bilden. Denn die Christliche Wissenschaft ist gekommen, nicht bloß körperliche Krankheit, sondern Schwierigkeiten aller Art zu heilen. In „Nein und Ja” (S. 41) weist Mrs. Eddy darauf hin, daß „es vergeblich ist, in Kirchen und Gemeinschaften nach Vollkommenheit zu suchen”. Hieraus müssen die Leser erkennen, daß es in einer Organisation, die nicht das Maß von Vollkommenheit bekundet, das sie erwarten, Arbeit für sie gibt. Der Fortschritt einer Zweigkirche hängt von dem Fortschritt ihrer Mitglieder im Verständnis, im Beweisen und Leben der Christlichen Wissenschaft ab.
[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 15. April 1933]
Seit mehreren Monaten gehen beim christlich-wissenschaftlichen Vorstand und beim Geschäftsführer der Veröffentlichungskomitees außergewöhnlich viele Anfragen darüber ein, ob es notwendig oder ratsam sei, daß die Zweige Der Mutterkirche ihren Veröffentlichungskomitees die übliche Geldunterstützung bewilligen. Es dürfte sich daher lohnen, daß alle Zweige Der Mutterkirche Kenntnis davon nehmen, daß die Veröffentlichungskomitees in Übereinstimmung mit den im Handbuch Der Mutterkirche niedergelegten Wünschen unserer Führerin Mrs. Eddy unterhalten werden. Der Plan, nach dem die ein Komitee ernennenden Leser jeweils die Beiträge für den betreffenden Bezirk festsetzen, wird schon seit vielen Jahren, d.h. seit der Zeit, als unsere Führerin mit allen Angelegenheiten unserer Organisation in enger Fühlung stand, im ganzen christlich-wissenschaftlichen Feld erfolgreich angewandt.
Die Veröffentlichungskomitees haben im großen ganzen sehr viel zum Wohl der Christlichen Wissenschaft geleistet, und die Wichtigkeit ihrer Arbeit sollte anerkannt werden. Tatsache ist, daß sich ihr Arbeitsgebiet in den letzten Jahren beträchtlich erweitert hat. Es entwickeln sich gegenwärtig viele Gelegenheiten, die Segnungen, die die Christliche Wissenschaft einer harrenden Welt zu bieten hat, durch die Zeitungen in freundlicher und aufbauender Weise zu veröffentlichen; und durch den Rundfunk, dieses neue Mittel zur Erreichung und Durchdringung des öffentlichen Denkens, sind weitere Gelegenheiten geboten, die Christliche Wissenschaft weiten Kreisen darzubieten.
Im Verlaufe der Erwägung der Anfragen wurde die Aufmerksamkeit auf eine Bekanntmachung der Schriftleitung im Christian Science Sentinel vom 16. Februar 1907 gelenkt, zu welcher Zeit Mrs. Eddy bekanntlich in enger Fühlung mit den Schriftleitern unserer Zeitschriften stand. Diese Erklärung lautet:
„Das Veröffentlichungskomitee
In den letzten Monaten hat die Arbeit des Veröffentlichungskomitees an Umfang und Bedeutung beträchtlich zugenommen, und um diese Arbeit so wirkungsvoll zu machen, wie sie sein sollte, müssen die Zweigkirchen die Staatskomitees sehr freigebig unterstützen. Alle Christlichen Wissenschafter sind bestrebt, Unwahrheit durch Wahrheit zu vernichten, und so weit es sich um die Widerlegung öffentlicher falscher Darstellung der Christlichen Wissenschaft und ihrer Führerin handelt, geschieht dies am besten durch ausgedehnte Verbreitung von Drucksachen, die wahre Darlegungen enthalten. Diese Arbeit ich nicht ohne beträchtliche Unkosten ausführbar; daher sollten die Zweigkirchen im ganzen Felde darauf sehen, daß die Komitees nicht durch Geldmangel gehindert sind.
