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„Friede auf Erden”

Aus der Dezember 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Unruhe, Furcht und Sorge in den Angelegenheiten der Menschen und Völker zu herrschen scheinen, wenn Selbstsucht und Eigenwille in hohen Stellen sich Herrschaft anzumaßen suchen, und wenn der Irrtum versucht, sich über die Macht des Guten zu erheben, sollten die Christlichen Wissenschafter als Weltbürger die Notwendigkeit erkennen, sich mit diesen Problemen in göttlich metaphysischer Weise zu befassen, damit Weisheit, Gerechtigkeit und Recht herrschen können.

Bietet sich dem Christlichen Wissenschafter ein Problem dar, sei es persönlicher, bürgerlicher, nationaler oder internationaler Art, so steht er fest in seinem erleuchteten Verständnis der Allmacht und Allgegenwart Gottes. Durch alle ihre Schriften hindurch zeigt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, daß der Hauptzweck der Christlichen Wissenschaft ist, alle menschlichen Probleme auf der biblischen Grundlage zu lösen, daß Gott das All in allem ist. Es macht nichts aus, wie beharrlich das Böse Gegenwart und Macht beansprucht, das Verständnis und die Erkenntnis der Allheit Gottes werden schließlich ganz gewiß den Beweis der Nichtsheit des Bösen erbringen.

Bezüglich der Bedürfnisse der Stunde sagte Mrs. Eddy einmal (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 281): „Ich erwähnte als unser gegenwärtiges Bedürfnis Vertrauen zu Gottes Leitung der Ereignisse. Unbegrenztes Vertrauen, das sich zur Horebshöhe aufschwingt, bringt unendliche Segnungen, und der Geist dieses Bittens ist die Frucht der Rechtlichkeit —‚Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen‘”. Und sie fügte hinzu: „Auf diese Grundlage—ein Gott, ein Gemüt, und ‚liebe deinen Nächsten wie dich selbst‘— ist die Brüderschaft aller Völker gegründet, auf die Grundlage, auf der und durch die das Gute, die Vater-Mutter-Liebe, der unendliche Gott, unser eigen ist und wir in der göttlichen Wissenschaft die Seinen sind”.

So betont unsere Führerin die Notwendigkeit des höchsten Vertrauens auf Gott in unserem Bemühen, Ordnung und Ruhe in den Weltwirrwarr zu bringen. Der wachsame Christliche Wissenschafter läßt sich nicht zu falschem Optimismus oder schwärmerischem Denken verleiten, das glaubt, es werde alles schon gut werden. Heute, wo die Zivilisation an einem Wendepunkt steht, nehmen die unheilvollen Zustände, die sich der ganzen Welt darbieten, unsere Aufmerksamkeit in Anspruch und fordern unsere aufrichtigen und heiligen Gebete. Gewiß wird kein ernster Schüler dieser Wissenschaft gegen seine persönliche Verantwortung, die anmaßenden Behauptungen des Bösen zerstören zu helfen, gleichgültig bleiben.

Das menschliche Gemüt kann die Frage, wie der Friede auf Erden dauernd aufgerichtet werden kann, nicht beantworten. Wir haben menschliche Bemühungen, dieses Problem zu lösen, mögen sie auch noch so aufrichtig gewesen sein, mißlingen sehen. Die Probleme der Welt können nicht durch bloßes menschliches Zergliedern und Überlegen gelöst werden. Der Christliche Wissenschafter weiß, daß das geistige Denken, das jedes Problem löst, auf der Wahrheit ruhen muß, die ganz vom materiellen Sinn getrennt ist. Nur vom Standpunkt der Allheit des göttlichen Gemüts aus kann das Böse als unwirklich erkannt und ausgetrieben werden. Da Gott, das Gute, das göttliche Gemüt, die eine unendliche Ursache alles dessen ist, was wirklich besteht, muß alles, was nicht aus dieser einen und einzigen Ursache hervorgeht, ohne wirkliche Wesenheit sein. Wenn das Denken zu einem klareren Erfassen der ewigen Ordnung und des ewigen Friedens der unendlichen Welt des Gemüts erwacht, wird der Nebel, der die Wirklichkeit verhüllt, nach und nach verschwinden, und man wird in zunehmendem Maße gewahr werden, daß alles, was zu geschehen scheint und mit dem göttlichen Plan nicht übereinstimmt, unwirklich ist. Um dann die Probleme der Welt friedlich lösen zu helfen, muß sich der christlich-wissenschaftliche Denker beständig zu jener Höhe geistiger Erkenntnis erheben, die durch die klare Linse geistiger Wahrnehmung blickt und die Schöpfung sieht, wie sie göttlich und ewig ist: vollkommen, vollständig und harmonisch.

Im 21. Kapitel des Evangeliums des Lukas lesen wir jene denkwürdige Rede Jesu, in der er die Zerstörung Jerusalems vorhersagte. Seine Worte: „Auf Erden wird den Leuten bange sein, und sie werden zagen, ... und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden; denn auch der Himmel Kräfte werden sich bewegen” schildern anschaulich das heutige Weltdrama. Es ist daher von höchster Wichtigkeit, daß wir die Ermahnung, die er damals an seine Jünger richtete, sorgfältig erwägen; denn die Wahrheiten, die er lehrte, sind unsterblich und allgemein anwendbar. Er sagte: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, darum daß sich eure Erlösung naht”. Der Meister betonte das rechte Verfahren für alle Zeiten, als er seine Jünger aufforderte, über den materiellen Begriff von einer ringenden Welt zu dem wahren Begriff vom Weltall, worin alle Beziehungen geistig, friedlich und harmonisch sind, emporzublicken.

Jesus sah, daß die Erlösung der Welt nur durch individuelle Wiedergeburt erlangt werden kann. Daher hält der Christliche Wissenschafter, wenn das Denken durch aggressive Einflüsterungen von „Völkern in Aufruhr” beunruhigt ist, an der Wahrheit fest, da er erkennt, daß er um so mehr den Himmel auf Erden aufrichten hilft, je mehr er sein Denken im Himmel hält. Weil er über alles, was auf der ganzen Erde vorgeht, fortwährend unterrichtet wird, wird er immer auf der Hut sein, daß er nicht in Versuchung kommt, die Einflüsterung zu glauben, daß der Irrtum überall tätig sei. Anstatt die unharmonischen Presse- und Rundfunknachrichten stillschweigend als wirklich anzunehmen, weist er diese Irrtümer als unwahr zurück und ersetzt sie in seinem eigenen Denken durch geistige Tatsachen. Inmitten aufregender Begebenheiten bewahrt er den wahren Sinn des Friedens, indem er bewußt über dem Traum der Materialität im Reich der geistigen Wahrheit weilt. Da alle Widerwärtigkeiten und Kämpfe der Welt im sterblichen Gemüt eingeschlossen sind und geschehen, wenn seine Einflüsterungen angenommen werden, was für ein großer Wohltäter ist dann einer, der diese Einflüsterungen durch das Verständnis der unsterblichen Wahrheit zum Schweigen bringt!

Wegen der scheinbar riesenhaften internationalen Probleme mag eingewendet werden, daß es vermessen sei zu glauben, daß unsere geistige Arbeit einen merklichen Einfluß auf die Lage haben werde. Sollten wir versucht sein, dies zu glauben, so laßt uns über die biblische Geschichte von Davids Kampf mit Goliath nachdenken! Diese oft wiederholte Geschichte ist dem Christlichen Wissenschafter eine nie versiegende Quelle der Inspiration. Das gegenwärtige Problem als eine „im Namen des Herrn Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels” zu begrüßende Herausforderung erkennend, werden wir keinen Zweifel hegen, es wirksam lösen helfen zu können. Anstatt die Lage als scheinbar hoffnungslose Verwirrung anzusehen, werden wir, eines herrlichen Sieges gewiß, wie David furchtlos vorgehen und uns freuen, daß wir an dem gewaltigen Kreuzzug des Beweisens der Macht der Wahrheit, das Böse zu überwinden, teilnehmen dürfen.

Die Christlichen Wissenschafter wissen sehr wohl, wie lebhaft sich unsere Führerin für die Angelegenheiten der Menschheit überall interessierte und wie eifrig sie die Ereignisse einer sich ändernden Welt verfolgte. Sie betete beständig um die Aufrichtung des Friedens auf Erden und lehrte die Wichtigkeit, sich rückhaltlos auf Gott zu verlassen. In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1901 zollte Mrs. Eddy den orthodoxen Geistlichen, von denen sie ihren ersten Religionsunterricht empfing, eine herrliche Anerkennung mit den Worten (S. 32): „Gott schien die ganze Welt in ihren Herzen zu schützen, und sie waren willens, für Ihn allem zu entsagen”. Wie genau diese Anerkennung dieser Männer des Gebets und des Glaubens unsere Führerin selber beschreibt! Wahrlich, Gott beschirmte die ganze Welt in der allumfassenden Liebe ihres geistigen Verständnisses. Selbstlos war sie bemüht, ihr Verständnis der Allheit Gottes mit der ganzen Menschheit zu teilen. Was für große Dinge heute in dieser beunruhigten Welt geschehen würden, wenn von den Christlichen Wissenschaftern wahrhaft gesagt werden könnte: „Gott schien die ganze Welt in ihren Herzen zu schützen”! Ein solcher Beweis des Christusgeistes würde sicher die Frucht tragen: „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen”.

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