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Michael und Gabriel

[Von besonderem Interesse für die Jugend]

Aus der Dezember 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” beschreibt Mary Baker Eddy zwei Engel: Michael und Gabriel. Von Michael schreibt sie (S. 566): „Er führt die himmlischen Heerscharen gegen die Macht der Sünde, gegen den Satan, und kämpft die heiligen Kriege”. Und von Gabriel schreibt sie (S. 567): „Für den Gabriel Seiner Gegenwart gibt es keinen Streit. Für die unendliche, immergegenwärtige Liebe ist alles Liebe, und es gibt keinen Irrtum, keine Sünde, keine Krankheit und keinen Tod”.

Der ganze Abschnitt, der von diesen beiden Engeln handelt, sollte eingehend erwogen werden, wenn man den vollen Nutzen von seiner Bedeutung haben will; aber die obigen Stellen sind bemerkenswert, indem sie uns den wesentlichen Unterschied zwischen Michael und Gabriel zeigen.

Als Christliche Wissenschafter stellen wir uns unter Engeln keine Personen vor. Unsere Führerin hat uns im Glossarium des Lehrbuchs die überaus schöne und hilfreiche Bestimmung des Begriffs „Engel” gegeben (S. 581): „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Eingebungen, die rein und vollkommen sind; die Inspiration der Güte, der Reinheit und der Unsterblichkeit, allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkend”.

Da wir Gott als Vater-Mutter, als das unendliche Gemüt, die immergegenwärtige Liebe erkennen, ist es eine große Freude zu wissen, daß Seine Gedanken oder Engel überall zu uns kommen können, wo wir ein Problem lösen oder eine Lage, in die wir kommen können, heilen sollen. Es kann wahrhaft gesagt werden, daß wir von Engeln umgeben sind; denn Gottes Gedanken—Gedanken des Schutzes, der Gelassenheit, der Fülle, der Schönheit, der Unversehrtheit und der Unsterblichkeit—sind zahllos. Diese Gedanken sind immer mit uns, wo wir auch sein mögen; und wenn Gottes Güte allen Raum ausfüllt, ist in der erhabenen und herrlichen Gesellschaft der Engel sicher kein Raum für das Böse.

Es ist ganz klar, daß den ganzen Tag hindurch verschiedenerlei Gedanken zu uns kommen; und diese Engelsbotschaften oder göttlichen Ideen dienen dazu, uns von den vielen falschen Annahmen zu befreien, die im Überfluß in der Welt vorhanden zu sein scheinen. Eine gute Veranschaulichung hiervon haben wir in der Bibel, wo wir lesen, daß nach Jesu Versuchung in der Wüste „die Engel zu ihm traten und ihm dienten”. „Engel”, schreibt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 298), „sind reine Gedanken von Gott, mit der Wahrheit und der Liebe beschwingt, ganz gleich, welcher Art ihre Individualität auch sei”. Dies waren daher die Engel, die den Meister nach seinen peinlichen Erfahrungen stützten und ermutigten, und sie werden auch uns ermutigen und heilen, wenn wir sie empfangen.

Michael ist nach Mrs. Eddys Begriffsbestimmung das Bewußtsein der Stärke und der Kraft. Dies ist die Haltung derer, die bereit sind, das Böse zu bekämpfen, es zu stürzen und so das Himmelreich inwendig in sich aufzurichten. Diejenigen, die sich mit diesen geistigen Eigenschaften ausrüsten, kämpfen einen heiligen Krieg.

Der Gabrielbewußtseinszustand dagegen enthüllt die Unversehrtheit oder Vollkommenheit des Seins. „Für den Gabriel Seiner Gegenwart gibt es keinen Streit”. Dies ist der Zustand, zu dem sich alle erheben müssen. Ein solches gottgegebenes Denken ist sich nur der Gegenwart der Liebe bewußt, worin es keinen Streit gibt. Hier ist nichts Böses zu bekämpfen, mit keinem Feind zu ringen; denn Gott ist das All-in-allem.

Manchmal legen wir, wenn der Irrtum sehr wirklich scheint, die Rüstung rechten Denkens an und bekämpfen und überwinden in der Kraft Gottes die Ansprüche des Bösen. Wenn wir im Ergründen und Anwenden der Christlichen Wissenschaft fortschreiten, lernen wir, schon während wir es tun, verstehen, daß wir in uns „den Gabriel Seiner Gegenwart”, das Bewußtsein bewahren können, daß dort, wo der Mensch weilt, „die unendliche, immergegenwärtige Liebe” ist. Ein zunehmendes Verständnis der Allheit und Immergegenwart Gottes, der unendlichen Liebe, hat ein entsprechendes Verständnis der Nichtsheit des Bösen und der Tatsache zur Folge, daß alles Kriegführen eine Trugvorstellung der materiellen Sinne ist. Daher werden wir durch das, was unwahr ist, nicht getäuscht.

Es ist über jeden Zweifel hinaus klar, daß der Meister den durch Gabriel versinnbildlichten Bewußtseinszustand in seiner Tätigkeit unter den Menschen erreichte. Er sagte zu seinen Jüngern: „Es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir”. Mit andern Worten, die vielen Ansprüche und Anstrengungen des Bösen bewegten oder täuschten ihn in keiner Weise. Seine Erkenntnis des Vaters und der vollkommenen Schöpfung Gottes war so wissenschaftlich und genau, daß er in dem ewigen Bewußtsein der unendlichen, immergegenwärtigen Liebe bleiben konnte. Auf dieses Ziel hinzuarbeiten, ist der Beweggrund aller ehrlichen Christlichen Wissenschafter, und es auch nur einigermaßen erreichen, bringt einem selber und anderen Heilung und Freude. Eins ist not, nämlich auf diese göttlichen Botschaften zu horchen und dann in ihrer frohen und freundlichen Gesellschaft vorwärtszugehen.


Erbarmen, Geduld, Langmut, gerechte Auslegung üben, unsern Bruder entschuldigen, alles im besten Sinne auffassen, das mildeste Urteil sprechen ist gewiß unsere Pflicht; und wer sie nicht erfüllt, ist ein ungerechter Mensch.

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