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Christus wandelt heute

Aus der August 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es versteht sich von selbst, daß die Wahrheit über alle Dinge der allgemeine Wunsch ist. Sowohl Völker als auch Einzelpersonen trachten danach, jeder auf seine Art, manche natürlich irrtümlich und unfein, andere mit lobenswerter Hingebung und Erleuchtung. Es kann nicht bestritten werden, daß die Wahrheit diejenigen, die an ihr festhalten und ihrem Drängen nachkommen, auf dem rechten Wege zur Freiheit führt.

Was ist die Wahrheit über alle Dinge? Der Christus, wie die Christliche Wissenschaft klarmacht. In erster Linie kommt die Wahrheit über Gott. Dann haben wir die Wahrheit über den Menschen, d.h. es gibt einen wahren, einen wirklichen, einen bleibenden Menschen. Jesus nahm diesen echten und einzigen Menschen in seinem geistigen Selbst wahr, übernahm die Verantwortung, handelte danach. Hierdurch verdiente er das Recht, Jesus der Christus genannt zu werden—Jesus war sein Name und Christus sein Titel. Hierin sehen wir die Möglichkeit der Erlösung für jedermann, da jedem einzelnen die Fähigkeit verliehen ist zu vollbringen, was Jesus erreichte, nämlich sein wahres Selbst als den Sohn Gottes zu kennen.

Kein Wunder, daß Jesus als der Wegweiser für das Menschengeschlecht, als die bedeutendste Gestalt in der Geschichte bekannt geworden ist. Es ist nicht zuviel gesagt, daß Mary Baker Eddy als die Offenbarerin der Wissenschaft, die er lehrte und ausübte, nachgerade allgemein anerkannt wird. Von allen ihren bemerkenswerten Erklärungen spendet keine den Strauchelnden so große Hoffnung wie diese: „Die Göttlichkeit des Christus wurde in der Menschlichkeit Jesu offenbar” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 25).

Hier fallen einem Whittiers wohlbekannte eindrucksvolle Zeilen ein:

Du führst nicht Christus aus der Höh’
Uns Erdenpilgern zu;
Erforschtest du der Tiefe Grund,
Vergebens suchtest du.


Der Wahrheit ungeteilt Gewand
Heilt alle unsre Pein.
Wir rühren leis des Kleides Saum,
Da kehrt Gesundheit ein.

Es besteht also eine bestimmte Beziehung zwischen dem Christus und dem Menschen des täglichen Lebens. Denn wo ist derjenige, der nicht mehr als nur eine Spur des Göttlichen in sich hat, das, wenn berührt und entzündet, erglüht, bis die ganze irdische Hülle des Verfalls aufgelöst ist, und den Menschen des Ausdrucks Gottes klar hervortreten läßt?

Das Leben wird von Krankheit oder Unheil nicht berührt. Es ist der ewige Ich Bin, der unaufhörlich, harmonisch durch sich selbst besteht. Denn das Leben ist Gott, und der Mensch ist seine Widerspiegelung. Gott und der Mensch sind also als Gemüt und Idee eins. Sie können nicht voneinander getrennt werden. Daher des Menschen Freisein von Krankheit, seine Lebenskraft, seine Ausdauer, seine Unvergänglichkeit und seine tägliche Sicherheit und Unzerstörbarkeit.

Da Gott keine Furcht hat, kann der Mensch als Seine Widerspiegelung dieses Gefühl nicht kennen. Weil Gott alles weiß und überall ist, wird der Mensch nicht durch Unwissenheit verwirrt, noch durch Örtlichkeit gebunden. Er hat die Freiheit und die Sicherheit, deren sich das geistige Denken erfreut, und das Denken ist hier und dort, überall. Man erlebt diese Leichtigkeit des Ortswechsels z.B. gelegentlich im Traum, wo man nicht seine Wesenseinheit, sondern nur seine Müdigkeit und Schwermut verliert.

Christus Jesus, der redete, wie nie ein Mensch geredet hat, verkündigte einmal: „Wer mich sieht, der sieht den Vater” und ein andermal: „Ich und der Vater sind eins”. Dies sind unzweideutige Erklärungen, daß der Mensch, der echte Mensch, die Eigenschaft des Höchsten Wesens hat. Wir dürfen wohl annehmen, daß Mrs. Eddy an diese Tatsache dachte, als sie erklärte, daß der Mensch „die zusammengesetzte Idee Gottes ist und alle rechten Ideen in sich schließt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 475). Die Bedeutung vorstehender Erklärungen ist, daß der Mensch eine Zusammensetzung von göttlichen Eigenschaften ist, die in ihrer wahren Art materielle und sterbliche Beimischungen ausschließen. Daher die Vollkommenheit und Ständigkeit des wirklichen Menschen.

Verhältnismäßig wenig Leute haben bis jetzt den Mut und das Verständnis, gewohnheitsmäßig ihre göttliche Sohnschaft zuzugeben und ihr Freisein von Krankheit, Alter, Sterblichkeit zu beanspruchen oder auch nur ihr Freisein von Furcht, Mißerfolg und Vereitelung zu behaupten. Trotzdem wohnt jedem einzelnen jenes Etwas inne, das mit diesen Feinden in Feindschaft steht. Es ist das in ihm, was ihn, wenn er sich in seiner besten Verfassung befindet, bewegt, gegen jede Gebrechlichkeit oder Unvollkommenheit zu protestieren und ehrfurchtsvoll und dankbar seinen wahren Stand als ein Sohn Gottes anzuerkennen.

Dies bringt uns zu der Tatsache, daß der Mensch geistig, nicht materiell ist. Er kann nicht anders sein, da der Geist, wie es sich von selbst versteht, die eine und einzige Ursache ist, wie Offenbarung lehrt und Vernunft bestätigt. Jesus brachte dies während seines Gesprächs mit Nikodemus in jener Nacht, als dieser edel- denkende Pharisäer ihn am Ölberg besuchte, lebhaft zum Ausdruck. Der berühmte Lehrer sagte: „Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist”.

In der Erkenntnis der geistigen Zusammensetzung des Menschen und in der weiteren Erkenntnis, daß wir in einem geistigen Reich leben, finden wir Schutz und Befriedigung. Indem wir mit geistiger Überzeugung auf unserem wahren Wesen und Wohnort bestehen, legen wir den alten Menschen der Materialität und der Sterblichkeit ab. Ja, wir beginnen zu erkennen, daß es einen solchen Menschen nicht gibt. Wir entdecken, daß der mutmaßliche Sterbliche nur ein irriger Begriff ist, der unumgänglich verschwindet, wenn die Wahrheit uns dämmert.

Für das geistige Dasein gibt es keine zeitliche oder räumliche Entlegenheit, keine Unbestimmtheit. Für den Christus, den Idealmenschen, gibt es keine Entlegenheit. In dem Augenblick, wo wir das Denken von den Hemmungen der Materie befreien und es sich in der Betrachtung der Wirklichkeit entfalten lassen, wenden wir uns von dem Zeitlichen und Unwirklichen ab und machen uns mit der Ständigkeit des Geistes wesenseins. Wir können mit unserer Führerin sagen (Gedichte, S. 12):

„Und auf der Erde sturmbewegtem Meere
Ich sehe Christus wandeln dort,
Und sieh, er naht sich mir und voller Milde
Spricht er zu mir sein göttlich Wort”.

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