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Gelassenheit

Aus der August 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Wort „gelassen” ist in Websters Wörterbuch u.a. erklärt als „mit klarem, stetem Licht scheinen”. Und inmitten des Okkultismus, der Zauberei und des Hypnotismus, womit das sterbliche Gemüt die Wahrnehmung zu verfinstern sucht, ist Gelassenheit eine Eigenschaft von unschätzbarem Wert. Von denen ausgedrückt, die diese Eigenschaft als Ergebnis geistigen Verständnisses erlangt haben, vernichtet ihre Kraft die Finsternis, und ihr Licht scheint mit dem Glanz, der die Gegenwart Gottes enthüllt. Es kann kein größerer Beitrag zur Aufrichtung des Friedens auf Erden geleistet werden, als das Licht wahrer geistiger Gelassenheit scheinen zu lassen, es beständig mit dem Öl der Inspiration zu speisen, es zu Pflegen und zu sehen, daß kein Hauch des Zweifels oder der Entmutigung oder ein Mangel an Gleichgewicht durch Furcht es flackern oder weniger hell erscheinen läßt.

Betreffs der Zeit des Kommens Christi Jesu schreibt Mary Baker Eddy (Miscellaneous Writings, S. 162): „Von dieser erstaunlichen, gottgekrönten Höhe trat der Nazarener plötzlich vor das Volk und die philosophischen Schulen: die Gnostiker, Epikureer und Stoiker. Er mußte sich diesen hochtrabenden aufgebrachten Elementen entgegenstemmen und gelassen über ihren aufwallenden schäumenden Wogen wandeln”. Jesus trat in der Tat gelassen auf, indem er über die Wechselfälle des menschlichen Daseins gerade hinweg- und dennoch—emporhebend, stützend, heilend, tröstend, die Toten aufweckend—mitten durch sie hindurchging. Und heute sind die Christlichen Wissenschafter zu demselben Zweck und mit demütigem Verlangen bestrebt, Jesu Gebot: „Gehe hin und tue desgleichen” zu befolgen.

Hinsichtlich der Einflüsterung von Diktatur in der einen oder andern Form und von verschiedenerlei menschlichen Persönlichkeiten, die Stärke oder Mangel an Stärke, Redlichkeit oder Mangel an Redlichkeit, Einsicht oder Mangel an Einsicht ausdrücken und das Los von Millionen regieren und überwachen, ist es gut, daran zu denken, daß Jesu Einfluß auf die Welt der größte ist, der je ausgeübt worden ist, und dennoch erklärte er: „Ich kann nichts von mir selber tun” und: „Der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke”. Er verwarf die von menschlicher Persönlichkeit ausgeübte sogenannte Macht so vollständig, daß nichts Materielles seinen Beweis des geistigen Seins hinderte. Auf der Grundlage des Gemüts bewies Jesus, daß sein wahres Selbst der Ausdruck Gottes war, und als unvermeidliches Ergebnis dieser Erkenntnis traten Gesundheit und Harmonie an Stelle von Disharmonie und Schrecken.

Mrs. Eddy schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 191): „Seht weg von Persönlichkeit, und Christi ‚selig seid ihr‘ wird eure Jüngerschaft besiegeln”. Wenn immer mehr von dem Christusbeispiel und von Mrs. Eddys Offenbarung das Verständnis erleuchtet, werden Personen und Persönlichkeiten nicht mehr als Urheber und Überwacher des Denkens und Handelns anerkannt werden. Blinde Ergebenheit, blinder Glaube, blinde Treue und blinder Gehorsam weichen dem erleuchteten geistigen Verständnis, das unwiderstehlich anziehend, vollständig befriedigend Einheit, Gesetz, Harmonie, Vollständigkeit, Schönheit, Stärke—alles, was das Leben bildet—enthüllt. Nur in der Stille des Denkens kann unser Licht in Heller, ruhiger Klarheit scheinen. Dann nimmt die geistige Vision, die nicht mehr fern und ätherisch—uns unerreichbar—erscheint, Gestalt und Farbe an; und wenn wir nach ihr verlangen, gewinnen wir einen Schimmer von ihrer Schönheit, erkennen wir ihre Substanz und ergreifen sie sanft.

Nie kann Gelassenheit, das Ergebnis intelligenten, tätigen Folgerns von einer geistigen Voraussetzung aus, einen gegen menschliches Leiden gleichgültig machen oder gleichgültig erscheinen lassen. Auf der Grundlage alles wahren Wissens beruhend, hört Gelassenheit das „stille sanfte Sausen”, das das Denken und Handeln leitet, schon ehe die menschliche Bitte geäußert wird. Sie ist die heilende Gnade der Wahrheit und der Liebe, die bei der Aufrichtung der Vollkommenheit immer gegenwärtig ist. Liebe und Erbarmen müssen in unmittelbarer Folge solcher Gelassenheit erscheinen; und so gesetzt und gelassen, ist man eine klare Transparenz für die Macht und Herrschaft Gottes, die alle Lagen standhaft überwacht und regiert. Wir müssen sorgfältig über unser Denken wachen und sehen, daß es erleuchtet ist. Wir sollten nicht selbstzufrieden sein, noch Verantwortungen abwälzen in der Selbstsucht irregeführter Befriedigung, daß wir „nicht wie die anderen Leute” sind. Das erleuchtete Wort Gottes wird zum Fleisch kommen, wird in unverzüglicher Erhörung der menschlichen Bitte, jener dem Herzen der Menschheit innewohnenden Bitte um die Dinge des Geistes, die allein befriedigen, kund werden.

Durch die Offenbarung der Allheit und der Zugänglichkeit Gottes können die Menschen die gegenwärtigen unheilvollen Weltereignisse klar ins Auge fassen und darüber hinaus die geistigen Eigenschaften Selbstlosigkeit und Mut sehen. Sie können sich beständig erheben, um Forderungen gerecht zu werden, die die bisher erträumten Fähigkeiten der Menschen weit übersteigen, indem sie das Denken in das Reich erheben, wo Handlungen nicht mehr das Ergebnis bloßer Anwandlung oder menschlicher Regierung sind, und wo die Menschen von Gott regiert werden.

Wenn wir so in dem klaren, steten Lichte geistigen Verständnisses gelassen zu Werke gehen und die großen Aufgaben erfüllen, wofür wir als Christliche Wissenschafter ausgerüstet sind, werden wir fortfahren, mit den Worten des Liedes zu beten:

„Senke auf uns Deine Ruh’,
Bis sie alles Streben stillt.
Nimm von uns den harten Druck,
Daß die Schönheit Deines Friedens
Werd’ in unsrem Leben kund”.

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