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Wahre Führerschaft

Aus der August 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Was auch die gegenwärtigen Vorwände des Bösen sein mögen, oder wie fest sie die menschliche Gesellschaft in Ketten zu schmieden scheinen, der Christliche Wissenschafter weiß, daß Gott allerhaben ist, und daß Sein vollkommenes Gesetz die Zeiten weiter fortführen muß. Wir lesen in der Bibel: „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit”. Über dem Haupte eines zum Andenken an das Leben eines großen amerikanischen Reformators und Verteidigers der Menschenrechte entworfenen Standbildes stehen die Worte: „Ob in Ketten oder in Lorbeeren, die Freiheit kennt nichts als Siege”.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” hat Mary Baker Eddy die für uns heute so ermutigenden und beruhigenden Worte geschrieben (S. 271): „Das Christentum Christi ist die Kette des wissenschaftlichen Seins, das zu allen Zeiten wiedererscheint, sich in seiner unverkennbaren Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift behauptet und alle Zeiten in dem Plan Gottes vereinigt”. Das ewige Licht der Wahrheit scheint mit unveränderlicher Beständigkeit, mag die Nacht des Chaos und der Unruhe auch noch so finster scheinen. Es hilft dem bedrängten aber tapferen Seemann den Hafen der Sicherheit erreichen und Ruhe und Frieden finden.

Durch das Licht des Christus erreicht das Denken die wahre und vollkommene Erkenntnis der Wirklichkeit, der herrlichen Schöpfung Gottes. Jesus bekundete den Christus, das Licht, das „in der Finsternis scheint”, und von ihm hat der geliebte Jünger Johannes geschrieben: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben”. Denen, deren Annahme oder Glaube von dem Glanz des Verständnisses erleuchtet wird, wird die geistige Art des Menschen, das Bild und Gleichnis Gottes, enthüllt.

Geistig wahrnehmen, daß der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist, ist der erste Schritt in wahrer Jüngerschaft; und im Gehorsam gegen das göttliche Gebot dringt der echte Jünger gegen das Ziel der Vollkommenheit vor. In dieser geordneten Entfaltung der Selbsterkenntnis, der Demut und der Liebe wächst er durch das Licht des Christus, der Wahrheit, im Verständnis Gottes. Er wird dann, wie Jesus sagte, ein Menschenfischer. Er geht in der heiligen Aufgabe des Heilens vorwärts, zu ermutigen und diejenigen, die ihn um Hilfe bitten, von den Leiden des sterblichen Sinnes zu erretten. So hat er sich in den Dienst Gottes gestellt, da er durch Gebet und Hingebung tauglich und bereit geworden ist.

Das Licht der Wahrheit, Christi, ist eins mit Gott, und sein Glanz besteht von Ewigkeit her. Seine wohltuenden Strahlen haben das empfängliche menschliche Denken erleuchtet, haben Buße, Taufe, Wiedergeburt und Heilung gebracht. Hierin wird die Kraft Christi durch Beweis bekundet.

Es ist bedeutsam, daß sich Mose von irrendem Denken befreien mußte, ehe er bereit war, seinem Volk als sittlicher und geistiger Führer zu dienen. Im 4. Kapitel des 2. Buchs Mose ist berichtet, daß Mose, nachdem Gott ihn berufen hatte, die Kinder Israel aus der Knechtschaft zu führen, zögerte, diese Führerschaft zu übernehmen, weil er befürchtete, daß das Volk seine Ermächtigung nicht anerkennen würde. Daraufhin empfing er zwei notwendige Lehren. Die erste war die Notwendigkeit, den menschlichen Willen abzulegen. Er mußte diesen als das sehen, was er ist—eine Schlange, eine Annahme von Leben in der Materie; und diese Schlange, der tierische Magnetismus, mußte gehandhabt werden. Mrs. Eddy schreibt von dieser Erfahrung Mose’s in Wissenschaft und Gesundheit (S. 321): „Die Schlange, das Böse, wurde auf das Gebot der Weisheit durch das Verständnis der göttlichen Wissenschaft zerstört, und dieser Beweis wurde für Mose ein Stab, auf den er sich stützen konnte. Mose’s Trugvorstellung verlor die Macht, ihn zu schrecken, als er entdeckte, daß das, was er anscheinend sah, tatsächlich nur eine Erscheinungsform sterblicher Annahme war”.

Die andere Lehre, die Mose lernen mußte, war, daß Gott allmächtig, allerhaben ist, und daß Sein Gesetz Heilung bringt. In dem oben erwähnten Kapitel ist erzählt, daß Mose’s Hand aussätzig wurde, als er sie in seinen Busen steckte, und daß sie wieder vollständig normal war, ohne die geringste Spur der Krankheit, nachdem er sie das zweitemal in seinen Busen gesteckt und herausgezogen hatte. Dann sagte Gott zu ihm: „Wenn sie dir nun nicht werden glauben noch deine Stimme hören bei dem einen Zeichen, so werden sie doch glauben deiner Stimme bei dem andern Zeichen”. Dieses war das Zeichen der Heilung, das die Kinder Israel unfehlbar als Beweis der gottgegebenen Ermächtigung Mose’s erkennen würden.

So finden wir in jener ersten Zeit monotheistischer Anbetung Führerschaft einem Manne verliehen, der durch Hingebung und Aufrichtigkeit des Zwecks die von ihm geforderten Proben bestand. Er mußte Furcht durch christlichen Mut überwinden, und fein Glaube mußte durch das Verständnis der Kraft Gottes zu heilen und zu erretten gestärkt werden. Als Ergebnis dieser Vorbereitung war Mose geistig befähigt, die Zehn Gebote zu empfangen und zu verkündigen. Diese Gebote wurden nicht nur das Grundgesetz des hebräischen Volks, sondern sollten auch ein Führer der Christenheit für alle Zukunft werden.

Das Evangelium Christi Jesu macht Gerechtigkeit und Barmherzigkeit unauflöslich und einander ewig gleichgeordnet. Mose sah Gott als die Wahrheit, den Urheber des Gesetzes und der Gerechtigkeit. Jesus sah Gott nicht nur als die Wahrheit, sondern auch als die Liebe, die Urheberin der Gnade und der Barmherzigkeit. Johannes erkannte dies, als er erklärte: „Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden”. Diese höhere Erkenntnis Gottes gab Jesus außergewöhnliche Autorität und Macht, und Jesus wurde als der Meister, der Wegweiser, bekannt.

Die Welt hat jedoch von jeher Führer gesucht, die das bekundeten, was Mose gleich am Anfang seiner Laufbahn ablegen mußte, nämlich menschlichen Willen und menschliches Herrschen. Unter diesem falschen Sinn der Führerschaft haben wir Königreiche aufkommen und fallen sehen; denn sie ermangelten der Grundlage in der Wahrheit und bekundeten die Armut und die Sklaverei, die das Ergebnis eines falschen Sinnes der Macht sind. Wir sehen heutzutage falsche Regierungen scheinbar zu Macht gelangen, die nur vorübergehend sein kann und durch ihre eigenen Vorgänge der Selbstzerstörung in Vergessenheit versinken muß. Gerade jetzt sind viele Völker der Erde in die Finsternis der Verzweiflung verschlungen wegen Unterdrückung—der Wirkungen des tierischen Magnetismus oder des menschlichen Willens und des Gelüsts nach Macht. Dennoch scheint inmitten von alledem das Licht der Wahrheit heute heller als je. Laßt uns, die wir im Lichte der göttlichen Intelligenz, in der herrlichen Erleuchtung des Christus, der Wahrheit, zu leben begonnen haben, diese Schlange—den Glauben an die Materie—handhaben, wie Mose es vor alters so furchtlos tat!

Die Völker der Welt bedürfen dringend wahrer Führung, und die Zeit rückt unaufhaltsam näher, wo sie nur die Führung des göttlichen Prinzips annehmen werden. Wenn wir durch mentale Suggestion dazu neigen, durch die täglichen Weltgeschehnisse niedergedrückt oder erschreckt zu werden, müssen wir unverzagt, wachsam, mutig und stark sein. Während wir wissen, daß das wirkliche Reich nicht von dieser Welt ist, ist es in dieser Stunde dennoch unser Vorrecht und unsere Pflicht, jeden menschlichen Schritt zu angemessener Verteidigung und Beschützung zu unternehmen. Der Meister hielt es für angebracht, starke Stricke zu schwingen, als er die Geldwechsler aus dem Tempel hinaustrieb, und heutzutage ist es notwendig, alle rechten Maßnahmen gegen die Vertreter des Verrats, der Gesetzlosigkeit und der Grausamkeit zu ergreifen. Wir müssen wissen, daß je finsterer die Nacht ist, desto glänzender die Sterne leuchten, und daß in dieser scheinbar finsteren Stunde menschlicher Geschichte das Licht des Christus, der Wahrheit, weithin leuchtet und den Niedergeworfenen mit seiner Verheißung eines schließlichen Siegs der Wahrheit und Gerechtigkeit und der Vision eines dauernden und ununterbrochenen Friedens für die ganze Menschheit Hoffnung gibt.

Die Offenbarung der Wahrheit in unserer Zeit ist als die Wissenschaft des Christus oder die Christliche Wissenschaft erschienen. Diese Wissenschaft ist alles, was die Welt zu ihrer wahren Führung braucht. Denn der Weg der Erlösung ist durch dieses Wiedererscheinen des Christentums Christi in seiner wissenschaftlichen, verständlichen, beweisbaren Form gewiesen. Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, hat nicht nur diese große Offenbarung in ihrem Lehrbuch in einer Weise erläutert, daß sie allen zugänglich ist, sondern hat auch die christlich-wissenschaftliche Bewegung ins Leben gerufen, wodurch die Wissenschaft des Christentums geschützt und der Welt gegeben werden kann. Das Sittengesetz im Handbuch Der Mutterkirche ist nicht nur ein angemessener Führer für den einzelnen, sondern auch eine Hilfe in jeder menschlichen Not. Auf das Verständnis des göttlichen Prinzips gegründetes rechtes Denken und rechtes Leben machen menschliche Gesetze überflüssig und werden als die vollständige und vollkommene Regel des Betragens für alle Zukunft erfunden.

Betreffs des Handbuchs hat unsere geliebte Führerin erklärt (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 230): „Trotz der gotteslästerlichen Motte Zeit ist unser Kirchenhandbuch, das seinen Platz angesichts angreifender und geschäftiger Regierungen heute wie in der Vergangenheit behauptet, für die Ewigkeit bestimmt und wird bestehen, wenn jene zur Ruhe gegangen sind”.

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