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Das Heim

Aus der August 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt nichts Schöneres als ein harmonisches Heim. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 58) schreibt unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy: „Das Heim ist der liebste Fleck auf Erden”, und auf Seite 254: „Pilgrim auf Erden, dein Heim ist der Himmel; Fremdling, du bist der Gast Gottes”.

Ein glückliches Heim in der Kindheit ist etwas Köstliches, und seine Freuden und Segnungen beeinflussen unser ganzes künftiges Leben. In der Christlichen Wissenschaft nimmt jedoch der Gedanke des Heims eine weitere, umfassendere Bedeutung an.

Mit den Jahren kann das menschliche Heim aufgelöst werden; unerwartete Änderungen können in unserem Leben stattfinden; Ruhelosigkeit, Einsamkeit, seltsame Erfahrungen mögen sich auf die Leinwand des sterblichen Denkens malen. Die menschliche Vernunft kann weder Angst stillen noch Verbitterung heilen. Aber wenn die Christliche Wissenschaft in unser Leben kommt, verstehen wir, daß wir äußere Zustände nur dadurch ändern können, daß wir in uns hineinblicken, um unser eigenes Denken zu reinigen und Gott verstehen zu lernen.

Der Prophet Jesaja zeigt, wie diese Probleme zu lösen sind, wenn er ermahnt: „Mache den Raum deiner Hütte weit, und breite aus die Teppiche deiner Wohnung; spare nicht! Dehne deine Seile lang und stecke deine Nägel fest!” Mit andern Worten, begnüge dich nicht mit irgendwelchen Begrenzungen; blicke in die Unermeßlichkeit der Unendlichkeit hinein und erkenne, daß dein Heim, weil du Gottes Kind bist, im göttlichen Gemüt ist, wo die Liebe regiert und allerhaben ist; trachte nach dem Guten, das immer gegenwärtig ist, und mache es dir zu eigen; baue auf den Felsen des Verständnisses, nicht auf den Sand der sterblichen Annahme.

In Wirklichkeit wohnen wir nicht in einer materiellen Behausung, sondern in Gottes Gegenwart, wo Knechtschaft und Mangel kein Bleiben haben. Die Liebe hat unsern rechtmäßigen Platz, den niemand uns nehmen kann, für uns zubereitet; denn im unendlichen Gemüt ist Raum für alle Ideen des Gemüts. Wenn wir uns den auf uns wartenden, ausgestreckten Armen der Liebe zuwenden, heißen sie uns immer willkommen. Wenn wir auch nach dem sterblichen Sinn allein sein mögen, so vergeht der Stachel der Verlassenheit im Verständnis der Allgegenwart der Liebe.

Wo immer wir sein mögen, ob zu Hause, im Büro oder überall, wohin unsere Pflicht uns rufen mag, werden wir eine harmonische, heilende Atmosphäre finden, wenn wir den wahren Sinn des Heims mit uns bringen. Niemand kann unsern Weg so weise lenken wie das Gemüt, das allerhaben ist; nirgends sind wir so sicher wie in den Armen der göttlichen Liebe. Was für eine Freude es ist zu wissen, daß wir in der Obhut dessen sind, der das ganze Weltall mit Seinen unumstößlichen Gesetzen der Eintracht und der Gerechtigkeit regiert! Wir müssen wissen, daß wir Gäste Gottes sind, und müssen demgemäß handeln.

Das Verständnis, daß man Gottes Gast ist, befreit einen nicht nur von der Last der Unruhe und Sorge, sondern macht einen auch dankbar und erkenntlich für die Segnungen, die das Ergebnis rechten Denkens und Handelns sind. Ein Gast zweifelt nie daran, daß sich sein Gastgeber mit allem, was er braucht, versehen kann und wird. Wieviel größer unsere Freude sein sollte, wie frei wir von Furcht sein sollten, wenn wir klar erkennen, daß wir beständig und in alle Ewigkeit die Gäste Gottes, der unbegrenzten, unergründlichen Liebe, sind!

Was macht es, wenn wir den künftigen Weg nicht sehen können? Schon die Tatsache, daß wir sind, ist Beweis genug, daß wir in Gottes Plan eingeschlossen sind. Gott konnte keine nutzlose Idee schaffen. Und wenn wir für seinen Plan notwendig waren, wird Er uns sicher mit den intelligenten, befriedigenden Ideen versehen, die uns befähigen, unsern Platz im Leben auszufüllen, und von Tag zu Tag jene köstlichen Gedanken entfalten, die die Atmosphäre um uns her bereichern werden.

Der Mensch lebt im Gemüt, nicht in der Materie. Wenn wir das göttliche Gemüt immer mehr in unserem täglichen Leben ausdrücken lernen, werden uns die Gerüchte und Begrenzungen des sterblichen Gemüts weniger berühren; denn wir haben eine feste Burg, wohin wir uns zurückziehen können, um uns mit der Wahrheit des Seins zu erfrischen. Wenn wir uns zu einer höheren mentalen Ebene erheben, sehen wir unsere Probleme von einem andern Standpunkt aus. Was uns einst schwer verständlich war, sehen wir als wesentlich für unser geistiges Wachtstum. Wir bauen stetig unser geistiges Heim, und die menschliche Kundwerdung spiegelt unsere verbesserten Begriffe wider.

Eine Reihe von Jahren wohnte unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy im Heim anderer Leute, und sie schrieb ihr großes Lehrbuch in einem kleinen Zimmer mit einem Dachfenster. Dennoch wich sie nie von ihrem Zweck ab. Sollten wir daher entmutigt sein, weil wir das Idealheim bis jetzt nicht bewiesen haben mögen? Wir müssen Mangel- und Begrenzungsannahmen unbedingt zurückweisen, damit sie sich nicht in unserer Erfahrung bekunden.

Wir sind Gottes Haushalter und haben die heilige Verpflichtung, unsere Talente weise anzuwenden. „Von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir’s gegeben”, lesen wir im 1. Buch der Chronik. Dieses Verständnis beseitigt den falschen Sinn des Eigentumsrechts, gleicht Gehälter und Kompensationen aus, regelt das Wirtschaftswesen und hilft ungebührlichen oder übertriebenen wirtschaftlichen Härten ab.

Das rechte Verständnis des Heims, wo Gott regiert, kann überall, wo wir auch sein mögen, bekundet werden. Harmonie, Freude und Freisein von selbst- auferlegter Furcht sind das Ergebnis eines solchen Verständnisses. Es ist ganz logisch, daß es in einem Heim, wo die göttliche Liebe immer gegenwärtig ist, keinen Raum für Irrtum geben kann. Laßt uns unser Bewußtsein mit dieser Wahrheit füllen, und wir werden die Früchte unseres vergeistigten Denkens ernten!

Der Dichter Wordsworth schreibt:

Wir kommen
Von Gott, der unser Heim ist;
Der Himmel umgibt uns in unserer Kindheit.

Die Bibel verheißt: „Mein Volk wird in Häusern des Friedens wohnen, in sicheren Wohnungen und in stolzer Ruhe”.

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