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Die Macht des Schmerzes binden

Aus der Mai 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dieser Herold der Christlichen Wissenschaft enthält einen Aussatz über ein außergewöhnliches Buch — ein Buch, dessen ernstes Lesen Schmerzen gestillt, die Krankheitsgrundlagen vernichtet und zahllosen Tausenden großen Seelenfrieden gebracht hat.

Im 10. Kapitel der Offenbarung des Johannes lesen wir von einem Engel, „der war mit einer Wolke bekleidet, und ein Regenbogen auf seinem Haupt ... und er hatte in seiner Hand ein Büchlein aufgetan”. Die Christlichen Wissenschafter werden ohne Zögern sagen, daß „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy dieses „Büchlein” sein muß; denn es hat ihnen eine Engelsbotschaft der Befreiung und der Verheißung des Sieges über das Böse gebracht, die ein Regenbogen der Hoffnung und der Freude für die ganze Menschenfamilie ist. Wie der oben erwähnte Aufsatz klar zeigt, hat aufrichtiges, beharrliches Lesen und Betrachten der Wahrheiten in Wissenschaft und Gesundheit in vielen Fällen Linderung und Heilung von Schmerzen und Trübsal gebracht.

Aber, mag jemand fragen, kann denn das sein? Ein Buch kann dem Leser wohl Freude, dem Forscher Erleuchtung bringen. Wie kann aber seine Botschaft z.B. Entzündung von einem gequälten Körper entfernen oder heftige Kopfschmerzen lindern? Ein Christlicher Wissenschafter wird antworten, daß dieses bemerkenswerte Buch Wissenschaft und Gesundheit die geistige Wahrheit über Gott und den Menschen beteuert; und weil es immer das Amt der Wahrheit gewesen ist, ihr Gegenteil, den Irrtum, zu zerstören, sollte es einleuchtend sein, daß immer und überall, wo das Licht der Wahrheit hervorleuchtet, Finsternis vertrieben wird.

Die Christlichen Wissenschafter zitieren mit freudiger Zustimmung die erhabene Erklärung des Apostels: „Das ist die Verkündigung, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott Licht ist, und in ihm ist keine Finsternis”. In Übereinstimmung mit dieser herrlichen Tatsache können wir erklären, daß es in Gott, der das unendlich Gute ist, überhaupt nichts Böses gibt; daß es in Ihm, der die harmonische Seele ist, keine Schmerzen und keine Krankheit, kein Unbehagen gibt. Diese himmlische Überzeugung kommt zu dem leidenden Sinn wie kühlender Regen an einem schwülen Tag. Ein Teil eines auserlesenen Gedichts von Mrs. Eddy, das alle ihre Nachfolger lieben, lautet (Gedichte, S. 12):

„Es harren still die Saiten des Gemütes,
Darüber eine Weise zieht,
So leise, ernst und süß; die Töne binden
Des Schmerzes Macht, der Kummer flieht.

Sie wecket weißbeschwingte Engelscharen,
Gedanken licht, voll Glaubensmut;
Entzückt, begeistert tönt ihr jubelnd Singen,
Durchweht von heil’ger Liebe Glut”.

Nun ist die beglückende Wahrheit, daß ein guter Gott eine schmerzlose, harmonisch Welt geschaffen hat, die himmlische Weise, die „des Schmerzes Macht binden” und das menschliche Denken in das Reich geistiger Klarheit emporheben wird. Und gerade hier sehen wir die wunderbare Fähigkeit unserer Führerin, jene Erklärungen Christi Jesu, deren Sinn den Sterblichen oft verborgen ist, geistig auszulegen. Der große Wegweiser war einst fraglos bemüht, seinen Schülern die erste Bedingung des christlichen Heilens zu erklären. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy über diese Erfahrung (S. 399, 400): „Unser Meister fragte: ‚Wie kann jemand in eines Starken Haus gehen und ihm seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde?‘ Mit andern Worten: Wie kann ich den Körper heilen, wenn ich nicht mit dem sogenannten sterblichen Gemüt beginne, das den Körper unmittelbar beherrscht? Wenn die Krankheit erst einmal in diesem sogenannten Gemüt zerstört ist, dann ist die Furcht vor Krankheit verschwunden, und die Krankheit ist daher vollständig geheilt. Das sterbliche Gemüt ist ‚er Starke‘, der unterworfen werden muß, ehe sein Einfluß auf Gesundheit und Moral beseitigt werden kann. Ist dieser Irrtum besiegt, dann können wir den ‚Starken‘ seines Hausrats — nämlich der Sünde und der Krankheit — berauben”.

Tausende und aber Tausende von Lesern des Lehrbuchs Wissenschaft und Gesundheit können die Heilung von Krankheit durch intelligentes Festhalten an dieser wichtigen metaphysischen Regel berichten. Zuerst binde den Starken! Klagt der Leidende, daß er Schmerzen in diesem Arm oder in jenem Teil des Körpers habe? Laßt uns zuerst den fleischlichen Sinn und seine Einflüsterungen Furcht und falsches Gesetz genauer ansehen! Wir „binden den Starken”, wenn wir uns die Gegenwart und die Macht des einen Gemüts vergegenwärtigen, jenes harmonischen Bewußtseins, das keine Furcht, keine Angst, keine Krankheit, kein Unbehagen oder Mangel an Behagen dulden kann. Das englische Wort [pain] für Schmerz hat die unschönen Verwandten „Buße”, „Strafe”. Das Kind Gottes muß nicht büßen, wird nicht gestraft. Schmerzen können nur dann gegenwärtig zu sein scheinen, wenn „der Starke” nicht gebunden ist — wenn der Mesmerismus, daß man in den Empfindungen eines materiellen Körpers lebe, nicht durch das Licht der Wahrheit vertrieben wird.

Binde den Starken! Ja, gleichviel wie stark und beharrlich sich Schmerzen scheinbar behaupten mögen, unser liebender Vater Gott, die immergegenwärtige Hilfe in der Not, ist mächtiger. Sein „Schweig-und-verstumme” kann die stürmischen Wasser unharmonischer materieller Empfindung gerade in diesem Augenblick beruhigen. Jemand fragte einst einen Mann, wie es ihm gehe. Dieser antwortete: „Ich gehe durch die Hölle!” Sein Freund sagte: „Geh nur weiter. Das ist kein Ort, sich aufzuhalten!” Wenn du durch die tiefen Wasser Physischer Qual zu gehen scheinst und scheinst für den Augenblick nicht das Verständnis erlangen zu können, das den Starken bindet, dann gehe weiter — klammere dich weiter an die Wahrheit und höre wieder die tröstende, stärkende Botschaft: „Laß dir an meiner Gnade genügen”. Gott, die göttliche Liebe, erhält ewig Sein Kind und wird so gewiß „des Schmerzes Macht binden”, wie die Sommersonne den hartnäckigen Frost schmelzt.

Laßt uns aber sicher sein, daß wir das Binden nicht nur des Schmerzgefühls, sondern auch „des Starken” willkommen heißen, das Binden der Selbstsucht, des Eigenwillens und des Erwartens wirklichen und dauernden Glücks von materieller Empfindung. Wenn wir uns irrtümlich im Gebiet des Starken — des fleischlichen Sinnes — aufhalten und seine zweifelhafte und unsichere Frucht suchen oder kosten, dürfen wir nicht überrascht sein, wenn die Schmerzenschlange auftritt. Seit der Zeit Adams und Evas haben wir immer Schlangen um den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen herum gefunden.

Binde den Starken! Laßt uns im Namen eines guten, gerechten und liebenden Gottes diesen Anmaßer von Macht und Handlung, sterbliches Gemüt genannt, bloßstellen und uns von seinen teuflischen, undenkbaren Einflüsterungen zu den harmonischen Tatsachen des Seins wenden und dort bleiben! Laßt uns Gott danken, daß es im Reich der Seele, worin Friede, Ordnung und Stille jetzt herrschen, keine Schmerzen gibt! Laßt uns Ihm danken, daß in der Gegenwart des alles besiegenden Guten der Satan gebunden, falsches Gesetz aufgehoben und das Prinzip auf den Thron erhöht ist! Und Mrs. Eddy, die inspirierte Verfasserin von Wissenschaft und Gesundheit, sagt über jene Weise, die „des Schmerzes Macht binden” wird (Wissenschaft und Gesundheit, S. 568): „Für den Sieg über eine einzige Sünde sagen wir Dank und erheben den Herrn der Heerscharen. Was werden wir von der mächtigen Besiegung aller Sünde sagen? Ein lauterer Gesang, lieblicher als er je zuvor zum hohen Himmel emporgedrungen ist, steigt nun klarer und näher zu dem großen Herzen Christi empor; denn der Ankläger ist nicht da, und die Liebe läßt ihre ureigene und ewige Weise erklingen”.

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