Wenn wir ein Buch in die Hand nehmen und es lesen, beginnen die darin enthaltenen Gedanken für uns zu arbeiten. Zum Beispiel bindet Abenteuer in einem Buche oft das Gemüt los von seiner Verankerung in einem mentalen Seitenwasser. Inspiration und Schönheit erheben das Herz zu der natürlichen Höhe der Hoffnung und des Vertrauens. Die Wissenschaft ist eine immer vollfließende Tatsachenquelle, aus der große Segnungen für die Menschheit geschöpft werden. Solche Gedanken sind in Büchern zu finden.
Ein Mann entlehnte einst ein Buch, das er so interessant fand, daß er mehrere Wochen hindurch in fast allen seinen wachen Stunden darin las. Als er begann, litt er hoffnungslos an Atemnot und auch an angeblich ererbter Schwindsucht. Als er das Buch durchgelesen hatte, ging es ihm so viel besser, daß er und seine Frau alle Arzneien im Hause wegwarfen, und nach einigen Monaten war er vollständig geheilt.
Was für ein Buch konnte dies tun? Es muß so umwälzend gewesen sein, daß es feine Aufmerksamkeit auf ganz neue Gebiete lenkte. Es muß wissenschaftlich gewesen sein; denn es hat ihm mehr als nur einen Schimmer ermutigender Wahrheiten gegeben, die er vorher nicht erkannt hatte, und es hat ihn auch tief von ihrer Wahrheit überzeugt.
Dieses Buch war „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Die Verfasserin Mary Baker Eddy, die im Jahre 1875 ihr Verlagsrecht erwarb, sagte, daß das Schreiben dieses auf ihr ernstes Forschen in der Bibel gegründeten Lehrbuchs „dritthalb Jahre unaufhörlicher siebentägiger Arbeit in der Woche” erforderte (Historical Sketches von Clifford P. Smith, S. 63). Diese Arbeit tat sie selbstlos, da sie so gut wußte, daß sich das damalige Denken der Welt gerade in seinem Schlaf regte und versuchte, zu den großen Fragen der Wissenschaft, der Theologie und der praktischen Heilkunde zu erwachen. Infolgedessen war eine Auflage nach der anderen ausverkauft. Die Wohltaten als Ergebnis des Lesens mehrten die Leser. Es ist, wie Chaucer hätte sagen können, „in klarer Sprache geschrieben, die keines glänzenden Anstrichs bedarf”.
Der von Atemnot Geheilte fand darin keine schwierige Theorie, keine Abstraktion, sondern Sätze, die in einfacher Erhabenheit die Beziehung des Menschen zu seinem Gott ausdrücken, wie der folgende (Wissenschaft und Gesundheit, S. 470, 471): „Die Beziehungen zwischen Gott und dem Menschen, dem göttlichen Prinzip und der Idee, sind in der Wissenschaft unzerstörbar; und die Wissenschaft kennt weder Abfall von der Harmonie noch Rückkehr zu ihr, sondern hält daran fest, daß die göttliche Ordnung oder das geistige Gesetz, worin Gott und alles, was Er schafft, vollkommen und ewig ist, in seiner ewigen Geschichte unverändert geblieben ist”.
Er fand auch Offenheit darin, daß die Verfasserin die Widersprüche des heutigen Denkens in herausfordernden Fragen wie in der folgenden bloßstellt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 218): „Warum betest du um die Genesung der Kranken, wenn du nicht an Gottes Willigkeit und Fähigkeit, sie zu heilen, glaubst?” und (S. 23): „Diese Erklärung erhält einen strengen Verweis durch das Bibelwort: ‚Der Glaube ohne Werke ist tot‘”.
Und unermeßlichen Trost, zärtlicher als der Trost in Mutters Armen, fand er in der Versicherung des ersten Satzes des Vorworts zu dem Buch (S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen”.
Zahllose andere außer diesem Mann sind von physischer Krankheit und anderen Schwierigkeiten durch das Forschen in demselben Buche geheilt worden. Die sorgfältig beglaubigten Zeugnisse vieler dieser Geheilten erscheinen im letzten Kapitel des Buchs, darunter (auf S. 699) das des hier erwähnten Mannes.
Ehefrauen und Mütter erzählen heute beständig, wie sie sich an dieses Buch gehalten haben, wenn sie um ihre lieben Angehörigen in Sorge waren, und die Versicherung und die Hilfe gefunden haben, die sie brauchten. Soldaten und Matrosen erzählen, wie sie es gelesen haben und nicht von ihren Pflichten, sondern von der Gefahr in ihnen befreit worden sind. Gottes schützende Gegenwart ist ausführlich in diesem Buche behandelt. Es lehrt dieselbe vitale Wahrheit, die, wie Christus Jesus wußte, künftige Zeiten erkennen und anwenden würden, als er erklärte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen”.
In der Hast des Geschäftslebens, niedergedrückt von Sorgen, nehmen Männer und Frauen ihre Zuflucht zu diesem Buche und werden befähigt, es mit dem beständig wechselnden Bild vieler bei der Herstellung der Kriegsrüstung eines Volks verwirrter Gemüter aufzunehmen. Sie beginnen zu sehen, daß die Leistungsfähigkeit des Gemüts oder Gottes ungehindert ist; und gerade dort, wo sie sind, sind Ideen augenblicklich wirksam und fließen dem Menschen, seine gottgegebene Sicherheit beweisend, natürlich zu.
Junge Denker, die sich sehnen, von den in der Vergangenheit angesammelten Fehlern frei zu sein, forschen in den Wissenschaften nach dem genauen Gesetz, das materielle Phänomena regiert. Unbefriedigt von einem Wissen, das nicht über die Materie hinausreicht, haben viele solche Schüler ihren Blick zu einer Ebene hoch über der Naturwissenschaft erhoben, wo Theorien verschwinden und die absolute Christliche Wissenschaft die Schöpfung als die ununterbrochene Entfaltung geistiger Ideen, die Wirkung des Gemüts oder Gottes, enthüllt.
Die Angriffe des Materialismus abwehrend, empfängt Wissenschaft und Gesundheit seine Bestätigung von der Bibel, und wie die Bibel verbessert seine praktische Enthüllung der Gottheit die menschliche Geschichte. Denn die menschliche Geschichte ist letzten Endes die Summe der Alltagserfahrungen des einzelnen, deiner und meiner und derjenigen des Mannes, der geheilt wurde, und Tausender anderer. Wenn wir wie er jene klarere, gesündere und richtigere Anschauung von uns erlangen können, wird die Waagschale der Gesundheit, der Freudigkeit und nützlicher Arbeit in der Tat das Überlebte überwiegen, und wir werden Geschichte gemacht haben.
Dies sind die Wirkungen des Forschens in diesem einzigartigen Buche, und eine solche Gelegenheit bietet es jedermann.
