„Ein Mensch”, schreibt Emerson, „ist ein Bündel Beziehungen, ein Wurzelknoten, dessen Blüte und Frucht die Welt ist”. Die Einheit des Lebens schließt ein beziehungsloses Sein aus. Niemand kann sich mit einem Zaun umgeben. Niemand kann sein Leben von dem einen Leben trennen. Es kann einer seine gottverordnete Beziehung zu anderen so wenig wie seine Beziehung zu seinem Gott ändern. Diese den Menschen innewohnende Beziehung zueinander kennzeichnet des Schöpfers Plan. Niemand kann sie ändern. Sie kennzeichnet das Sein.
Jeder wahre Denkvorgang schließt Beziehung zu unserem Mitmenschen in sich. Kann man einen Freundlichkeitsgedanken denken, ohne seine Beziehung zu einem Bruder zu fühlen? So bringt uns jede Idee der Gerechtigkeit, des Wohlwollens und nützlichen Dienens in Beziehung zu anderen. Würdige Ideen können nicht und wollen nicht abgesondert leben. Mit ihnen formt und knüpft das Gemüt die Bande der Beziehungen. In der menschlichen Erfahrung sprechen die Kleider, die wir tragen, die Nahrung, die wir essen, die Beförderungsmittel, die wir benützen, die Verkehrsweisen, deren wir uns bedienen, zu uns von der gegenseitigen Beziehung der Menschen und der Dinge.
Aber man braucht nicht weit zu blicken, um zu entdecken, daß viele menschliche Beziehungen unharmonisch sind. Reibung und Streit herrschen in vielen Familien, Wettstreit und Hinterlist behaupten sich allzuoft im Geschäft; zahlreich sind die Kämpfe um Stellung und Macht in gesellschaftlichen und politischen Beziehungen. Wie sehr den Menschen doch not tut, das grundlegende Prinzip des Seins zu finden, das intelligente, liebevolle, gegenseitig hilfreiche Beziehungen zwischen allen Menschen natürlich schafft und erhält!
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