Nie zuvor mußten so viele junge Leute schnelle Entscheidungen treffen. Und gibt es etwas, das andächtigeres Überlegen erfordert als das Treffen einer Entscheidung? Täglich stehen wir vor der Wahl zwischen zwei Wegen. Wählen wir den einen, so gehen wir in dieser Richtung; wählen wir den andern, so gehen wir in einer andern Richtung. „Deine Entscheidungen werden dich meistern, welche Richtung sie auch nehmen mögen”, schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 392 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”.
Ob junge Leute in die Schule gehen oder zu Hause mithelfen, beharrlich klopfen Einflüsterungen, dies zu tun oder dorthin zu gehen, an die Tür ihres Bewußtseins. Wenn beachtet, lenken sie das Denken von der vorliegenden Arbeit ab. Anziehend in ein vielfarbiges Gewand gekleidet, wollen uns diese Einflüsterungen unter dem Namen Selbstausdruck oder Selbstentwicklung irreleiten, zu glauben, daß wir nicht fortschrittlich seien, daß wir rückwärtsgehen, wenn wir sie nicht beachten. Wer aber die Lehren unserer Führerin aufrichtig befolgt, wird es unmöglich finden, durch das Verständnis, daß Gott das einzige Gemüt und der wirkliche Mensch Seine Widerspiegelung ist, nicht vorwärtszugehen. Stetigen Fortschritt kann der Schüler, der durch treue Anwendung dessen, das er gelernt hat, einen unschönen Zug wie Ungeduld durch Geduld ersetzt oder Unduldsamkeit der Liebe weichen sieht, verwirklichen, während eine größere Freude an seiner Schularbeit und an seiner Arbeit zu Hause ihn vergewissert, daß er wahren Fortschritt macht.
Nie war es so wichtig wie heute, gegen jede falsche Einflüsterung, die das Denken zu verwirren pflegt, auf der Hut zu sein.
Als Elia die Verwirrung im Denken der Kinder Israel wahrnahm, fragte er unerschrocken: „Wie lange hinket ihr auf beide Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach; ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach”. Das Volk konnte ihm nichts antworten; als ihnen aber Elia einen überzeugenden Beweis der Allheit und Allmacht Gottes gab, wußten sie, daß es nur eine Wahl geben konnte. Und einstimmig antworteten sie: „Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!”
Diejenigen, die in der Christlichen Wissenschaft gelernt haben, Mrs. Eddys Ermahnung: „Steh Wache an der Tür des Gedankens” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 392) zu befolgen, richten an jede Einflüsterung, die Einlaß in ihr Denken begehrt, die angebrachte Frage: „Wo kommst du her?” Wenn keine klare Antwort erfolgt, sieht man, daß sie nicht von Gott kommt. Da sie nicht Gottes Bote ist, hat sie keine Grundlage, keine bleibende Stätte. Nichts stellt eine falsche Einflüsterung schneller bloß, als sie anzuzweifeln. Sie verläßt sich auf unangezweifeltes Annehmen. Falsche Einflüsterungen oder Trugvorstellungen, augenblicklich zurückgewiesen, sind machtlos. Sie können nie die unendliche Liebe überfallen. Und Gottes Kind hat kein von Gott getrenntes eigenes Bewußtsein.
Niemand traf je andächtigere oder genauere Entscheidungen als Mrs. Eddy. Nichts konnte sie vom wahren Pfad ablenken. Sie kannte die Wichtigkeit der Standhaftigkeit im Rechten. Sie schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 393): „Sei fest in deinem Verständnis, daß das göttliche Gemüt regiert, und daß in der Wissenschaft der Mensch Gottes Regierung widerspiegelt”. Wenn wir diese Wahrheiten erklären und sie uns zu eigen machen, werden sie uns in unserer Stunde der Not segnen.
Eine Christliche Wissenschafterin, die fand, daß es ihr nicht möglich war, betreffs einer Veränderung ihrer Arbeit und Umgebung schnell eine Entscheidung zu treffen, betete ernstlich um Führung. Sie suchte in der Bibel und in den Schriften unserer Führerin; aber je mehr sie sich entschließen wollte, desto schwerer wurde es ihr. Doch eine Entscheidung mußte getroffen werden. Während sie ihren Pflichten nachging, kamen zwei Zeilen eines Liedes, das in der vorangegangenen Mittwochabend-Zeugnisversammlung gesungen worden war, immer wieder in ihr Bewußtsein (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 233):
Vor Deiner Güte flieht, was mich bedrückt;
Drum sing’ ich froh Dir, Herr, ein neues Lied.
Als sie alle Furcht vor dem Treffen einer Entscheidung aufgab, folgte ein Gefühl großen Friedens. Innerhalb zweier Tage stellte ein unerwartetes Ereignis sie vor eine sofortige Entscheidung. Sie konnte nur einen Weg gehen. Jesus verhieß: „Ich will euch nicht Waisen lassen”. Und unsere liebe Führerin hat enthüllt, daß der Tröster die göttliche Wissenschaft ist. Wenn wir dem Christus, der Wahrheit, nachfolgen, wie Mrs. Eddy es uns gelehrt hat, werden wir immer ein Lied im Herzen haben, das nicht nur uns, sondern auch denen, mit denen wir verkehren, Ermutigung und Frieden bringen wird.
„Auf mit Christus geh zum Sieg,
Nur mit Gott gewinnst du ihn!”