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Einheit

Aus der Dezember 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eins in der Freiheit der Wahrheit,
Eins in der Freude unbetretener Wege,
Eins in des Herzens immerwährender Jugend,
Eins in dem weiteren Gedanken Gottes.

Diese Worte des beliebten Kirchenliedes von Samuel Longfellow haben eine tiefe Bedeutung für ernste Christliche Wissenschafter, die ihr Überlegen auf Einheit gründen lernen: ein Gott, das unendliche Gemüt, und eine zusammengesetzte Idee Gottes — der Mensch einschließlich des Weltalls. Mary Baker Eddy erklärt kurz (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 356): „Der Unendliche ist eins, und dieses eine ist der Geist; der Geist ist Gott, und dieser Gott ist das unendliche Gute.”

Wer der in der Christlichen Wissenschaft enthüllten Wahrheit zustimmt, erkennt, daß diese Tatsache der Einheit die einzige Wirklichkeit ist; er behauptet die wissenschaftliche Einheit täglich und bemüht sich, sie zu beweisen. Beim menschlichen Hinarbeiten auf diesen Beweis ist es indessen nicht überraschend, daß manche Wissenschafter gewisse geistige Tatsachen schnell erfassen, während andere schneller andere Punkte der Offenbarung begreifen. Gerade die Unendlichkeit des Gegenstandes, mit dem wir uns befassen, scheint zuweilen die Ursache zu sein, daß wir verschiedene Seiten der einen Wahrheit sehen.

Sollten wir uns je in einer Lage befinden, wo die Ansichten anscheinend auseinandergehen oder Meinungsverschiedenheiten vorliegen, so können wir innehalten und einige der Punkte betrachten, worin wir alle jetzt schon übereinstimmen. Der am Anfang dieses Aufsatzes angeführte Vers bietet in dieser Hinsicht viel Anlaß zu dankbarem Nachdenken.

„Eins in der Freiheit der Wahrheit.” Sogar jemand, der gerade erst anfängt, sich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen, erfreut sich größerer Freiheit, als er je zuvor erlebte. Christus Jesus sagte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.” Wenn wir in der Bibel und in Mrs. Eddys Werken, hauptsächlich in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” forschen, erleben wir in zunehmendem Maße, daß wir frei werden von allen möglichen großen und kleinen Schwierigkeiten, von Ängstlichkeit, Furcht, Unfällen, sündigen Einflüsterungen, Ermüdung, Krankheit, Leid und Mangel. Wir sind alle eins in dieser Freiheit. Freuen wir uns darüber!

„Eins in der Freude unbetretener Wege.” Als Christliche Wissenschafter haben wir allen Grund, nicht mit trübseligen Ahnungen, sondern in froher Erwartung vorwärts zu blicken. Wer die Allerhabenheit und Fortdauer des Guten noch nicht erkennt, kann Grauen und Verzweiflung empfinden, namentlich zu einer Zeit, wo die ganze Welt von umwälzenden Angriffen, von Haß und Verheerung erschüttert zu sein scheint. Aber diejenigen, die fest überzeugt sind, daß Gott wirklich regiert und gestern, heute und in alle Ewigkeit derselbe ist, können zuversichtlich sein in der Gewißheit, daß die Entfaltung des unendlichen Plans der Liebe allen Freude und Frieden bringt. Dankbar für diese gemeinsame Gewißheit streben wir dann zusammen weiter!

„Eins in des Herzens ewiger Jugend.” Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. ix): „Es kann wahrhaft gesagt werden: Es gibt ein Alter des Herzens, und eine Jugend, die nie alt wird.” Die durch das Verständnis der Wahrheit erlangte Freiheit und das von dem Beweisen der Wahrheit unzertrennliche freudige Vorwärtsblicken haben einen Frohsinn zur Folge, der in tätigen Christlichen Wissenschaftern unverkennbar ist. Wer sich vergegenwärtigt, daß er in der Ewigkeit arbeitet, legt auf einige hinter ihm liegende Jahre oder Jahrzehnte irdischer Erfahrung wenig Gewicht. Solche Menschen beweisen das geistige Leben, worin es nichts gibt, was verfällt, was versagt oder sich abnützt. Sie können nicht sehen, wieso der Kreislauf der Erde um die Sonne sie ermüden, ihren Blick trüben oder ihre Vergegenwärtigung des Allwirkens schwächen sollte. Diese Frische des Gesichtspunkts ist eine herrliche Grundlage der Einheit aller, die den Weg gehen, den Christus Jesus durch sein Überwinden des Todes und sein Sicherheben über die materielle Annahme vorgezeichnet hat, und den auch Mrs. Eddy gezeigt hat, die mit siebenundachtzig Jahren ein so großes Unternehmen wie die Gründung des Christian Science Monitors begann.

„Eins in dem weiteren Gedanken Gottes.” Im wesentlichen handelt es sich bei allem Ergründen und Anwenden der Christlichen Wissenschaft um das Erlangen eines volleren Verständnisses von Gott und um ein wahreres Widerspiegeln Seiner Eigenschaften. Wir beginnen mit den sieben sinnverwandten Ausdrücken für Gott, die auf Seite 465 und nochmals auf Seite 587 in Wissenschaft und Gesundheit gegeben sind; wir denken über die unbegrenzte Bedeutung dieser Wörter nach und versuchen mit wachsendem Erfolg, die durch dieses hingebende Nachdenken gewonnenen Ideen in unser Leben aufzunehmen. Durch unsere Vergegenwärtigung, daß Gott der Geist ist, werden wir weniger materiell gesinnt — himmlischer gesinnt. Wenn wir erfassen, daß Gott das Gemüt ist, finden wir, daß wir intelligenter, weiser werden, uns besser ein Urteil bilden können. Wenn wir einen Schimmer davon erfassen, daß Gott die Wahrheit ist, drücken wir mehr Rechtschaffenheit, Wahrhaftigkeit und Vertrauenswürdigkeit aus. Die Entdeckung, daß Seele ein sinnverwandter Ausdruck für Gott ist, befähigt uns zu reicherem und tieferem Denken. Das Verständnis, daß Gott das Prinzip ist, veranlaßt uns, mehr Gerechtigkeit, Edelmut, einen höheren Standpunkt in unserem Geschäft, in der Kirche und in unserem geselligen Verkehr an den Tag zu legen. Die Wahrnehmung, daß Gott das Leben ist, bringt mehr Gesundheit, Tätigkeit, Vorsicht und wahres Wachstum in unsere tägliche Erfahrung. Alle diese Entfaltungen können nur dazu dienen, uns zu einigen. Dann wird das erwachende Bewußtsein, daß Gott die Liebe ist, uns veranlassen, mehr Freundlichkeit, Rücksichtnahme, Geduld, Sorgfalt, Nächstenliebe zu üben und selbstloser zu dienen, und schließlich jede Einflüsterung ausrotten, die versuchen würde, uns voneinander zu trennen.

Laßt uns also dankbar sein, daß Einheit die göttliche Wirklichkeit ist, und laßt uns aufrichtiger nach ihrer vollständigen Kundwerdung trachten jenem wunderbaren Gebet unseres Meisters gemäß: „Daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; daß auch sie in uns eins seien, auf daß die Welt glaube, du habest mich gesandt”!

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