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Der belebende Geist

Aus der Januar 1946-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus, der Meisterchrist und der beste Freund der Menschen, war geistiger gesinnt als irgend jemand, der je auf Erden weilte. In echter Demut erklärte der Meister, daß Gott, der Geist, die Liebe, alle die großen und guten Heilungs- und Erlösungswerke vollbrachte, die stets und überall sofort und in reichem Maße in Erscheinung traten, wenn Leidende seine liebevolle Hilfe suchten.

Lange vor Jesu Auftreten auf Erden gab es Menschen, die die Macht des Geistes, des Gemüts, Gottes, verstanden und anwandten, um über die angemaßte Macht des Bösen, die sich als Sünde, Krankheit, Krieg und Tod bekundete, Herr zu werden. Solch hervorragende Gestalten wie Daniel, Elia, Elisa und David bewiesen durch festen Verlaß auf den Geist und demütigen Gehorsam gegen Gott, daß durch ein Verständnis der Allerhabenheit des Geistes vollständige Befreiung — Heilung und Beschützung — erreicht werden konnte.

Die Briefe des Apostels Paulus enthalten viele Ermahnungen, Geistigkeit zu pflegen, die fleischliche Gesinnung durch geistiges Verständnis zu überwinden, kurz, das Gemüt zu erlangen, das in Christus war. Saulus hatte jedoch bis zu seiner Reise nach Damaskus die Nachfolger Jesu verfolgt. Als er in die Nähe dieser Stadt kam, „umleuchtete ihn”, wie uns berichtet wird, „plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel zu lecken. Und er sprach mit Zittern und Zagen: Herr, was willst du, daß ich tun soll?” An diesem Wendepunkt in seinem Leben wurde sich Saulus seiner Blindheit gegen die göttliche Wahrheit klar bewußt; aber infolge seiner Demut und Bereitwilligkeit, sich die nötige Aufklärung zu verschaffen, erhielt er den neuen Namen Paulus. Diese geistige Heilung bewirkte eine vollständige Umwandlung in seiner Art und seinem Vorhaben. Nachdem Paulus eine Zeitlang bei den Jüngern in Damaskus gewesen war, predigte er in den Schulen unerschrocken die Wahrheit, daß Jesus Christus Gottes Sohn war. Dieser große Apostel der Heiden hatte den praktischen Wert des Christusgeistes, der Jesus beseelt hatte, erkannt und bewiesen, und er erklärte in seinem Brief an die Römer: „So nun der Geist des, der Jesum von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird auch derselbe, der Christum von den Toten auferweckt hat, eure sterblichen Leiber lebendig machen um deswillen, daß sein Geist in euch wohnt.”

Viele Menschen haben unklare und ungewisse Ansichten über den Geist, ehe die Christliche Wissenschaft sie über diesen großen Grundbegriff aufklärt. Mary Baker Eddy, die Verfasserin des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, erklärt das Wort wissenschaftlich und geistig (S. 594): „Geist. Göttliche Substanz; Gemüt; göttliches Prinzip; alles, was gut ist; Gott; das allein, was vollkommen, immerwährend, allgegenwärtig, allmächtig, unendlich ist.” Geist und Gott sind sinngleiche Ausdrücke; wir können also das Wort „Geist” nicht in der Mehrzahl gebrauchen, und niemand sollte je eine Spur von Endlichkeit damit verbinden. Es kann keinen materiellen Geist geben. Jesus machte dies seinen Jüngern kurz nach der Auferstehung klar, als er erklärte, daß Fleisch und Bein nicht Geist seien. Kein menschliches Wesen, keine sterbliche Person ist jetzt Geist oder wird je Geist. Der Mensch, die geistige Idee Gottes, ist die Widerspiegelung des Geistes.

Durch die Enthüllungen der Christlichen Wissenschaft steht allen Menschen die unschätzbare Wahrheit zu Gebote, daß das Verständnis des Geistes, Gottes, und der Beziehung des Menschen zu diesem göttlichen Prinzip in reichem Maße fähig ist, die Menschen heute so bestimmt und so erfolgreich zu segnen, zu schützen, zu heilen und zu erhalten wie vor Jahrhunderten, als Jesus, Paulus und die Propheten den praktischen Wert des christlichen Heilens bewiesen.

Der Geist wirkt auf viele und vielerlei Arten; aber die Ergebnisse sind immer harmonisch und gut. In alle Ewigkeit teilt der göttliche Geist dem Menschen unablässig alles Gute mit. In unendlicher Güte teilt der Geist das Verständnis mit, das den Menschen von Gottes Macht und Gegenwart, von Seiner Willigkeit und Fähigkeit, ihn zu heilen und zu erretten, überzeugt, selbst wenn widrige Zustände das sterbliche Denken zu schrecken und zu entmutigen suchen.

Ist man mit geistigem Verständnis ausgerüstet, so kann man Furcht besiegen, Entmutigung in die Flucht schlagen und Zweifel ausrotten. Erkennt man sein Freisein von diesen täuschenden Fesseln, so kann man sein geistiges Verständnis anwenden, um aus dem falschen Sinn der Sünde, des Leides oder des Leidens irgendwelcher Art vollständig zu erwachen. Sogenannte gefährliche Krankheiten, ob in den Organen oder Verrichtungen des Körpers, und angeblich schwer zu heilende Fälle weichen der unwiderstehlich durchdringenden Kraft der von dem Geist mitgeteilten Wahrheit, und fallen schließlich der Vergessenheit anheim.

Der von dem Verständnis und der Anwendung der Macht des Geistes herrührende sofortige und dauernde Nutzen zeigte sich in der Erfahrung eines Christlichen Wissenschafters. Als er einmal aufwachte, fand er, daß ihn eine schwere Krankheit getroffen hatte, die es ihm unmöglich machte, aufzusitzen oder vom Bett aufzustehen. Sofort wandte er sich vom Sinnenzeugnis ab und hielt sich an die Tatsachen des Seins und erklärte nachdrücklich, daß der Geist, das Gemüt, das göttliche Prinzip, die einzig wirkliche Macht, Gegenwart und Ursache ist; daß ferner keine andere Wirkung als die aus dieser großen und einzigen Ursache hervorgehende völlig gute Wirkung vorhanden sein konnte. Ohne weiteren Schlaf verbrachte er den Rest der Nacht damit, die Tatsachen der Christlichen Wissenschaft betreffs der Vollkommenheit des Menschen als einer geistigen Idee des vollkommenen Gottes zu behaupten. Er sah das Trügerische der Irrtums-lüge über die Wirklichkeit und handhabte sie sofort auf wissenschaftliche Art. Das Ergebnis war ein vollständiger Sieg der Wahrheit. Nach anderthalb Tagen war der Wissenschafter wieder im Geschäft, versah seine Pflichten wie gewöhnlich und war frei, gesund, harmonisch und kräftig.

In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1901 erklärt Mrs. Eddy (S. 9): „Der Heilige Geist nimmt von den Dingen Gottes und zeigt sie dem Geschöpf, und da diese Dinge geistig sind, beunruhigen sie das Fleischliche und zerstören es; sie sind umwälzend, sie bessern und treiben — heute wie vor alters —Übel aus und heilen die Kranken.”

Ein beachtenswertes Merkmal des Geistes ist, daß er unfehlbar Segen mitteilt. Viele Christliche Wissenschafter bezeugen gern, daß das Erlangen geistigen Verständnisses ihren Ausblick auf das Leben vollständig geändert hat, daß es sie von einer verdrießlichen, niedrigen Anlage befreit und sie befähigt hat, Frohsinn und ungekünstelte Freude auszudrücken. Das Verständnis, das der Geist mitteilt, hebt das menschliche Bewußtsein zu jenem gelassenen Frieden empor, wo keine düsteren Schatten des Selbstbedauerns, der Selbstverdammung oder der Reue die reine Freude der Gerechtigkeit trüben oder verbergen können. Der Geist ist die Liebe; daher ist es natürlich und unvermeidlich, daß der Geist alle Seligkeit in sich schließt und fortwährend mitteilt. Wenn wir anerkennen, daß der Mensch der Ausdruck der Liebe ist, und innewerden, daß der Hauptzweck des Daseins ist, Gott und den Menschen zu lieben, wird unser Kelch der Seligkeit überfließen.

Christus Jesus bewies unablässig die Fähigkeit des belebenden Geistes, die wahren Ideen mitzuteilen, die sodann die Versorgung gaben, um jedes Bedürfnis zu befriedigen. Wir lesen im 4. Kapitel des Evangeliums des Matthäus: „Da ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde.” Die erste Versuchung war die Einflüsterung, Steine in Brot zu verwandeln; die zweite war, Jesus sollte sich von der Zinne des Tempels hinablassen, und die dritte war das Versprechen, daß ihm alle Reiche der Welt gehören sollten, wenn er niederfiele und den Teufel anstatt Gott anbetete. In standhafter Treue gegen Gott und durch sein unerschütterliches Verständnis Gottes, des Geistes, erkannte unser großer Meister dessen Fähigkeit, die nötigen geistigen Ideen mitzuteilen, und er machte Gebrauch von diesen Ideen, die seine Sicherheit, seinen Unterhalt, seine Führung und seinen Schutz verbürgten. In diesem Falle und bei zahlreichen anderen Erfahrungen machte sich Jesus die Ideen Weisheit, Mut, Stärke und Treue gegen das göttliche Prinzip zunutze. So gewappnet, siegte er sofort über den Angreifer, und er ging auf keine der tückischen Einflüsterungen des Bösen auch nur im geringsten ein.

Christus Jesus verstand, daß Gott der Geist ist, und er erklärte, daß diejenigen, die den Vater anbeten, „ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten müssen.” Seine wissenschaftliche Gotteserkenntnis und sein reines Christentum waren die Grundlage seines Heilungswerks. Die Christliche Wissenschaft wiederholt heute das Heilungswerk des Gründers des Christentums, weil sie seine wissenschaftliche Gotteserkenntnis wieder einsetzt. Es steht jedermann frei, durch das Erforschen der Bibel und der Schriften von Mrs. Eddy ein beweisbares Verständnis der Theologie Jesu und seines Verfahrens des christlichen wissenschaftlichen Heilens, mit andern Worten, der Lehre der Christlichen Wissenschaft, zu erlangen. Das fleischliche Gemüt kommt beim geistigen Heilen von Sünde, Krankheit oder Tod nicht in Betracht. „Der Geist ist’s, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze.” Diese bestimmte Erklärung des Meisters ist klar und unzweideutig. Mit ihr stimmt vollkommen überein Mary Baker Eddys Erklärung in ihrem großen Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 357): „Der Geist ist unendlich; daher ist der Geist alles. ‚Es gibt keine Materie‘ ist nicht nur der Grundsatz der wahren Christlichen Wissenschaft, sondern auch die einzige Grundlage, auf der diese Wissenschaft bewiesen werden kann.”

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