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Die umgebenden Arme der Liebe

Aus der Januar 1946-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Welch köstlicher Trost und welche Zuversicht doch dem zuteil werden, der über die gütige Botschaft nachdenkt, die Mary Baker Eddy uns in ihrem Gedicht „Der Mutter Abendgebet” (Gedichte, S. 4) gegeben hat:

„Die Liebe beut Zuflucht; nur mein Auge wähnt,
Daß Schlingen lauern und die Grube gähnt;
Sein Wohnort hehr ist hier, ist überall;
Sein Arm umgibt die Meinen, mich, uns all’.”

Spricht aus diesen Worten nicht dieselbe beschützende Mutterliebe Gottes, die der Psalmist enthüllte, als er sagte: „Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln”?

Die Gewißheit der wohltuenden Immergegenwart der göttlichen Liebe erfüllt ohne Zweifel das Bewußtsein dessen, der den ganzen Tag über und auch, wenn er sich zur Nachtruhe anschickt, beständig geltend macht: „Sein Arm umgibt mich.” Mit welch wissenschaftlicher Gewißheit er der Einflüsterung einer drohenden Gefahr oder Seuche die Tür seines Denkens verschließen kann, wenn er fühlt, daß ihn die ihn stets umgebende Liebe des einen göttlichen Eltern-Gemüts immer in einer Stätte der Zuflucht, in einem göttlichen Heiligtum, festhält. Unsere geliebte Führerin hatte Gottes liebevolle Fürsorge bewiesen, ehe sie diese Worte schrieb. Und wenn der Christliche Wissenschafter sich bemüht, in ihre Fußtapfen zu treten, findet er, daß auch er freudig einstimmen kann in ihre Worte: „Heute kann meine Seele nur singen und sich aufschwingen. Ein wachsendes Gefühl der Liebe, der Allgegenwart und der Allmacht Gottes hüllt mich ein” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 174).

Man muß die erbarmende Liebe Gottes nicht nur für sich selber, sondern auch für seine Angehörigen — für alle, die man gern hat — fühlen. Ist es nicht eine bekannte Tatsache, daß das sterbliche Gemüt immer bestrebt ist, einen zu dem Glauben zu verleiten, daß einem Angehörigen etwas Schlimmes zustoßen könne? Vielleicht scheint Krankheit zu drohen oder sich schon zu bekunden, oder es kann Unheil, Mangel oder Entbehrung drohen. Sollte man dann solchen Einflüsterungen nicht entschlossen widerstehen und unerschütterlich festhalten an der Versicherung: „Sein Arm umgibt die Meinen, mich, uns alle”?

Nur wenn man sieht, daß unsere Angehörigen von der göttlichen Liebe umgeben sind, kann man das Gefühl haben, daß sie geborgen sind. Und wenn man zu erkennen beginnt, daß sie dem Vater-Mutter, der Liebe, teuer sind, und sie dann zuversichtlich unter den „Schirm des Höchsten” stellt — wo wir alle in Wirklichkeit „leben, weben und sind”— kann man sicher sein, daß sie göttlich beschützt sind.

Heute suchen die Christen in der Welt Ihn, der unendlich größer ist als sie selber. Sie beten ernstlich für alle Menschen. Könnte man einen größeren Schutz und Segen für die Menschheit erbitten, als daß sie zu der Erkenntnis kommen möchte: „Sein Arm umgibt die Meinen, mich, uns alle”?

Das unerschütterliche Festhalten an diesem Gedanken führt den Gerechten, wo er auch sein mag, oder wie schrecklich die Lage sein mag, sicher durch jede Erfahrung hindurch. Ja, es tut noch mehr: es sprengt die Fesseln des Mesmerismus, die heute viele zu binden scheinen, und befreit die Versklavten.

„Arm” ist erklärt worden als „Kraft; Macht; Stärke; Stütze.” Die liebevolle Botschaft, daß uns Sein Arm umgibt, bedeutet also mehr, unendlich mehr als bloß einen ermutigenden Gedanken über Gottes Güte. Sie bedeutet, daß Gott den Menschen immer im Heiligtum der göttlichen Liebe erhält; sie bedeutet, daß in dieser heiligen und unverletzbaren Zufluchtsstätte, wo der Mensch ewig weilt, göttlicher, geistiger Schutz ist. Sie bedeutet auch, daß die erhaltende Kraft des Allmächtigen für die Menschen unaufhörlich als ein Gesetz der Befreiung aus schwierigen Umständen jeder Art wirkt.

Eine kleine Familie hatte einen Beweis hievon, als sie sich auf einer Gebirgsstraße befanden, auf der man nur in einer Richtung fahren durfte, und ihr Kraftwagen eine sehr steile Steigung nicht bewältigen zu können schien. Immer wieder machten sie den Versuch, und mußten dann den Wagen auf der gefährlichen Straße zurücklenken. Schließlich fragte eines der Kinder, das schon mehrere Jahre die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besuchte, ihre Mutter, warum der Wagen nicht über die Anhöhe komme. Die Mutter sagte ihr, daß es scheine, als ob der Wagen nicht genug Kraft hätte für eine solch steile Steigung. Kurz darauf wurde nochmals der Versuch gemacht, und diesmal gelang es dem Kraftwagen mühelos, die Steigung zu überwinden. Das Kind, das auf einem Stein am Straßenrande gesessen war und den Kopf in die Hände gestützt hatte, kam zu Fuß die Straße herauf, und als sie in den Wagen stieg und sich neben ihre Mutter setzte, sagte sie: „Mutter, weißt du, warum der Wagen diesmal herausfuhr?” Die Mutter antwortete, sie habe keine Ahnung. „Nun”, sagte die Kleine, „unsere Sonntagsschullehrerin hat uns gesagt, daß das Gebet des Herrn jede Not beheben kann; daher habe ich das Gebet gesagt. Und als ich an die Stelle kam, wo es heißt: ‚Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit‘, wußte ich, daß wir alle Kraft, die wir brauchen, haben, wenn doch alle Kraft, die es gibt, Gott gehört und Er hier gegenwärtig ist.”

„‚Gott ist Liebe‘”, sagt uns Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 6), und sie fügt versichernd hinzu: „Um mehr können wir nicht bitten, höher können wir nicht schauen, weiter können wir nicht gehen.” Wenn wir daher im stillen wissen, daß wir, unsere Angehörigen und alle Menschen von den Armen der göttlichen Liebe umschlossen sind, beten wir in dem verständnisvollen Glauben, daß unser himmlischer Vater die Macht hat, für alle Seine geliebten Kinder zu sorgen. Und dieses Gebet der Bejahung hat weitreichende Ergebnisse. Die Menschen werden schließlich von Furcht frei werden und fühlen, daß die alles beschützende, alles umschließende, alles durchdringende Liebe Gottes sie und ihre Angehörigen umgibt. Und schließlich werden wir die Bekundung eines von Gott beschützten, regierten und geleiteten Weltalls sehen.


Die Gesittung des Abendlandes beruht auf der Bibel. Unsere Begriffe, unsere Weisheit, unsere Weltweisheit, unsere Literatur, unsere Kunst, unsere Vorbilder kommen mehr von der Bibel als von allen anderen Büchern zusammen her.—

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