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Die Freude und Wichtigkeit des christlichen Heilens

Aus der Oktober 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus heilte die Kranken durch geistige Mittel. Dies unterliegt keinem Zweifel. Er befahl seinen Nachfolgern, so zu heilen, wie er heilte. Auch das unterliegt keinem Zweifel. Ebensowenig unterliegt es irgendwelchem Zweifel, daß Jesu unmittelbare Jünger und später Paulus klare Beweise des christlichen Heilens erbrachten; und während der ersten zwei Jahrhunderte oder sogar noch länger nach den Zeiten Jesu war das geistige Heilen nicht unbekannt unter denen, die an den Lehren des großen Nazareners festhielten.

Was ist denn aus jenem so wichtigen christlichen Lehrsatz geworden? Mit Ausnahme vereinzelter Heilungen durch etwas, das als unerklärliches Wunderwirken angesehen wurde, verschwand die Heilung von Krankheit und Sünde durch geistige Mittel und als eine notwendige Ergänzung des christlichen Glaubens und der christlichen Lebensweise fast gänzlich von der Erde. Viele ehrliche Geistliche geben diese Tatsache traurig zu und suchen Entschuldigung in der unhaltbaren Behauptung zu finden, daß doch eigentlich das christliche Heilen in die Tage des Meisters gehört.

Welch wunderbares Ding ereignete sich daher für die christliche Welt, als im Jahre 1866 eine treue Nachfolgerin Christi Jesu nicht nur eine zweifellos geistige Heilung erlebte, sondern kurz darauf anfing, andere zu heilen! Ein wichtiger Punkt ist in dieser historischen Tatsache festgelegt: Niemals handelte Mary Baker Eddy, die doch der Welt die christliche Heilung wiederbrachte, als ob die Heilkraft ihr speziell als eine besondere Gabe vom Höchsten verliehen worden wäre.

Viele Leute spielen Klavier nach dem Gehör und mögen sich damit zufriedengeben, ohne weiter die große Wissenschaft zu erforschen, die der Musik zugrunde liegt. Würden solche sogenannten Musiker imstande sein, andere nach Noten spielen zu lehren, oder die grundlegenden Gesetze der Musik zu verstehen? Ganz gewiß nicht.

Mrs. Eddys erste Heilung muß ihr in einer Flut geistigen Lichtes gekommen sein, das sie weder sich selbst noch andern erklären konnte; doch, Gott sei Dank, gab sie sich damit nicht zufrieden. Sie erzählt uns, daß sie zu der Überzeugung kam, daß ihrer Erfahrung und überhaupt allem christlichen Heilen eine definitive Wissenschaft zugrunde läge, und daß sie diese Wissenschaft und ihre Gesetze entdecken müßte, um sie der ganzen Menschheit zu offenbaren. Wie groß muß ihre Freude gewesen sein, als ihr erster Schüler ihr berichten konnte, daß auch er eine Heilung bewirkt hätte, als er ihren Anweisungen folgte! Welch eine Gewißheit war das für sie, daß sie beweisbare Wissenschaft gefunden hatte, nicht etwa unerklärliches Wunderwirken. Emerson schreibt: „Das Wunder kommt zu dem, der an das Wunderbare glaubt, nicht zu dem Mathematiker."

Kann es für den heutigen Christen ein größeres Erlebnis geben, als das Lehrbuch von Mrs. Eddy „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" zu studieren und selbst das geistige Gesetz oder die Wahrheit zu entdecken und zu beweisen, die die Übel der Menschheit jetzt ebenso sicher heilt wie zu den Zeiten Jesu? Der Verfasser wird niemals die Freude vergessen, die sein Herz erfüllte, als er die ersten Seiten des Kapitels über das Gebet las, mit dem das Lehrbuch beginnt. Es wurde ihm vor allem klar, daß hier eine christliche Botschaft war, nach der er sich, vielleicht unbewußt, sein ganzes Leben gesehnt hatte.

Dann ergriff ihn ein großes Verlangen, einige der Wahrheiten, die dort dargelegt worden waren, auf ein besonderes Problem der Krankheit oder anderer Formen der Disharmonie anzuwenden und so ihre Wahrhaftigkeit und praktische Anwendbarkeit zu prüfen. Er brauchte nicht lange auf solch eine Gelegenheit zu warten, und mit dem geringen Verständnis der geistigen Wahrheit, das er beim Lesen von etwa 10 Seiten des inspirierten Buches gesammelt hatte, erlebte er die Freude seines ersten christlichen Heilens. Hierauf zögerte er nicht, gelegentlich einem leidenden Freunde, der der geistigen Heilung nicht widerstrebte, seine Hilfe anzubieten, mit dem Ergebnis, daß das Wort in vielen Fällen durch „mitfolgende Zeichen" bekräftigt wurde.

Oft hört man Anfänger im Studium des Lehrbuchs sagen, daß sie natürlich noch nicht imstande seien, das Heilungswerk aufzunehmen; daß sie noch keinen Unterricht in der Wissenschaft gehabt hätten noch offiziell in der Liste der Ausüber des Christian Science Journal eingetragen seien. Wenn nun auch Unterricht und die Eintragung in die Liste der von Der Mutterkirche offiziell anerkannten Ausüber der Christian ScienceDer Name, den Mary Baker Eddy ihrer Entdeckung gab (sprich kri'ß-tn ßai'-enß). Die wörtliche Übersetzung der zwei Worte ist „Christliche Wissenschaft". das Ziel der aufrichtigen Arbeiter im Weinberge des Herrn sein mag, so sollte doch kein Anhänger dieser Wissenschaft das Gefühl haben, daß ein Ermangeln jener besonderen Vorrechte ihn von dem heiligen Amt des Heilens ausschließt.

Wir lesen in „Wissenschaft und Gesundheit" (S. 37): „Es ist möglich, ja es ist die Pflicht und das Vorrecht eines jeden Kindes, Mannes und Weibes, dem Beispiel des Meisters durch die Demonstration der Wahrheit und des Lebens, der Gesundheit und der Heiligkeit, in einem gewissen Grade zu folgen. Die Christen erheben den Anspruch seine Nachfolger zu sein, aber folgen sie ihm in der Weise, die er gebot? Höret folgende gebieterischen Befehle:, Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist'! ‚Gehet hin in alle Welt, und prediget das Evangelium aller Kreatur'! ,Machet die Kranken gesund'!"

Man sollte Mrs. Eddys Worte am Anfang des vorigen Abschnittes beachten. Sie spricht von „dem Vorrecht und der Pflicht eines jeden Kindes, Mannes und Weibes", an dem großen Werk des christlichen Heilens teilzunehmen. Viele weise Mütter impfen dem Denken ihrer Kinder von klein auf den Wunsch ein, ihr eigenes Heilungswerk zu tun, und nur dann Hilfe von ihren Eltern und anderen zu erbitten, wenn der Kampf mit dem Irrtum ihnen zu groß zu werden scheint.

Hier ist auch ein Gedanke für Lehrer der Sonntagsschule: Inspirieren sie ihre Schüler, Heiler der Kranken zu werden? Ermutigen sie ihre Schüler zu erkennen, daß jeder Anhänger der Christian Science einen Patienten hat, nämlich sich selbst? Mit Freude sollte ein jeder die Besserung seines Patienten beobachten. Er sollte imstande sein, durch sein Verständnis von Gott und des Menschen Beziehung zu Ihm nicht nur Schmerzen, Husten, Erkältungen und andere körperliche Disharmonie zu heilen, sondern auch Furcht, Unfähigkeit, einer Schulaufgabe gerecht zu werden, unharmonische Beziehungen zu Mitschülern und andere Probleme zu überwinden. Bei solch einer Erziehung ist gewißlich ein wohl ausgestatteter Heiler der Kranken zu erwarten, wenn das Kind aufwächst—und nicht etwa ein Mensch, der sagt, er wüßte nicht genug von der Wissenschaft, um heilen zu können, und der einem Leidenden rät, er solle am besten einen offiziellen Ausüber aufsuchen.

Beklagt sich ein Leser dieser Zeilen darüber, daß er in einer Gegend lebt, wo es keine offiziellen Ausüber der Christian Science gibt? Sagt er: „Hier kann die Christian Science natürlich nicht wachsen, weil es hier niemanden gibt, der imstande ist, das Heilungswerk aufzunehmen"? Welch falsche Behauptung ist das! Wo gibt es einen ernsten, ehrlichen Forscher der Bibel und unsres Lehrbuchs, einen treuen Abonnenten unsrer wissenschaftlichen Schriften, der nicht bewußt oder unbewußt in seinem Denken und Leben diese großen, heilenden Wahrheiten, die die Wissenschaft uns lehrt, widerspiegelt?

Möge er sich daher jetzt und hier fest vornehmen, niemals wieder die Türe seines Herzens dem Vorrecht zu verschließen, mit der großen Gemeinschaft wirkender und schaffender Christlicher Wissenschafter vorwärts zu wandern, deren freudige Aufgabe es ist, das christliche Heilungswerk wieder einzuführen und fortzusetzen. Und unsre Führerin setzt ihren Nachfolgern dieses Ziel vor Augen (Pulpit and Press, S. 22): „Wenn das Leben der Christlichen Wissenschafter ihre Treue der Wahrheit gegenüber bezeugt, so sage ich voraus, daß im 20. Jahrhundert jede christliche Kirche in unserm Lande und einige in fernen Landen sich dem Verständnis der Christian Science genügend nähern werden, um die Kranken im Namen Christi zu heilen." Sollte das nicht einen bewegenden Aufruf zum Handeln bedeuten?

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