Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Vorbereitung

[Hauptsächlich für junge Leute]

Aus der Oktober 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Wenn ich nur die erste Gruppe Lieder gut singe, um die andern ist es mir nicht bange", sagte eine Sängerin vor einem Konzert. Zu ihrem Erstaunen verlief beim Konzert am Abend der erste Teil sehr gut; aber schon beim nächsten Lied blieb sie in der Mitte stecken; es fielen ihr die Worte nicht ein und sie mußte das Lied noch einmal von Anfang an singen. Als eine andere Sängerin von diesem Vorfall hörte, bemerkte sie: „Wir führen immer den Teil, von dem wir bei unserer Vorbereitung voraussetzen, daß wir ihn beherrschen, beim Vortrag am wenigsten gut aus."

Eine angemessene Vorbereitung sollte alles in sich schließen; man sollte nichts übergehen und nichts vernachlässigen. Für ein Konzert ist dies gut möglich: das Programm steht fest, man hat die Noten und die Worte. Kann man sich aber für das Leben im allgemeinen, wo die Umstände für keinen Tag, keine Woche, kein Jahr vorauszusehen sind, so vorbereiten? Christian Science zeigt, daß dies tatsächlich möglich ist, weil wahre Vorbereitung auf dem Verständnis beruht, daß alles Gott, das Gute, ist. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" (S. 473): „Gott ist allüberall, und nichts neben Ihm ist gegenwärtig oder hat Macht." Durch ein tägliches Ergründen der Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christian Science wächst unser Verständnis der Allgegenwart Gottes. Ein solches Ergründen hat schon viele durch Vergeistigung ihres Denkens vorbereitet, daß sie ihre Pflichten in allem, was der Tag oder das Jahr bringen mochte, vollkommener erfüllen konnten.

Ein Mädchen, das Baukunst studierte, kam im geometrischen Zeichnen nicht mit. Sie ging zu einer Ausüberin der Christian Science, die ihr zu helfen versprach, falls sie willens war, sich jeden Morgen vor der Klasse gewissenhaft in die Lektionspredigt zu vertiefen. Sie tat es, und am Schluß des Semesters hatte sie in diesem Fach, in dem sie vorher nicht mitgekommen war, das beste Zeugnis.

Wer es für Zeitvergeudung hält, einen Teil der für das Lernen festgesetzten wertvollen Zeit metaphysischer Arbeit zu widmen, sollte über das folgende Erlebnis nachdenken. Ein junges Mädchen hatte die Schule eine Zeitlang versäumt, und hatte am Ende des Schuljahrs in der Geschichte des Altertums nicht alles nachgeholt. Sie hatte keine Zeit, alles, was verlangt war, zu lesen. Am Abend vor der Prüfung las sie die Lektionspredigt sehr sorgfältig. Nachher fühlte sie sich veranlaßt, gewisse Abschnitte in ihrem Geschichtsbuch sorgfältig zu lesen und sich einzuprägen. Am nächsten Tage fand sie, daß die Prüfungsfragen gerade auf die Abschnitte gegründet waren, mit denen sie sich befaßt hatte, und sie bekam ein sehr gutes Zeugnis. Schon viele Christliche Wissenschafter haben Ähnliches erlebt.

Daß Gott das All in allem ist, mag nur eine fernliegende, schwer verständliche Idee zu sein scheinen. Es ist jedoch ganz auffallend, wie die Erkenntnis der Allgegenwart Gottes unser Denken genau auf die Einzelheiten hinlenkt, die am meisten sorgfältiger Beachtung bedürfen, so daß man nie etwas vorauszusetzen braucht. Eine Tänzerin, die sich für eine im heißen, blendenden Sonnenschein eines Julitages im Freien stattfindende Vorstellung vorbereitete, fühlte sich veranlaßt, eingehend über Licht nachzudenken. Es wurde ihr bald klar, daß das Licht der Wahrheit in Wirklichkeit das einzige Licht ist, und weder die Hitze noch die Helle störte sie später im geringsten.

Wer in der Öffentlichkeit spricht oder auftritt, schützt sich gewöhnlich vor Einwendungen der Furcht vor dem Auftreten. Johannes wies darauf hin, wie man vollständig dagegen gefeit sein kann, als er schrieb: „Die völlige Liebe treibt die Furcht aus." Das Verständnis, daß sowohl für den Künstler als auch für die Zuhörer oder Zuschauer die göttliche Liebe die einzige Gegenwart ist, befreit den Künstler von Furcht und der damit verbundenen Spannung.

Wer sich auf irgend eine gewählte Laufbahn vorbereitet, sollte sich vergewissern, daß seine geistige Vorbereitung mit seiner akademischen oder technischen Ausbildung Schritt hält. Wenn ein Soldat seinen Ausweis verliert, werden ihm zur Strafe dafür manchmal gewisse Vorrechte entzogen. So besteht unsere Strafe, wenn wir aus den Augen verlieren, daß wir als Kinder Gottes wesenseins mit Gott sind, darin, daß uns die Freuden dieser Beziehung entgehen. Ein Soldat, der sein Gewehr fallen läßt, kann als Strafe auferlegt bekommen, daß er es beständig tragen muß, eine Bestimmung, die ihn offenbar lehren soll, sein Gewehr nicht zu vergessen. Der Christliche Wissenschafter kann die tiefere Lehre verstehen lernen, daß sein wahrer Schutz darin besteht, seine Beziehung zu Gott nicht zu vergessen.

Wenn wir uns des im Gebet des Herrn so schön dargelegten Kindesverhältnisses zu unserem Vater-Mutter-Gott bewußt bleiben, können wir unmöglich eingebildet werden oder gegen Erleuchtung und Gelegenheit blind sein. Mrs. Eddy hat die Bitte: „Unser täglich Brot gib uns heute" geistig ausgelegt als: „Gib uns Gnade für heute; speise die darbende Liebe" (Wissenschaft und Gesundheit, S. 17). Gnade ist schon als .„Liebe in Tätigkeit" bezeichnet worden. Jedes liebevolle und kluge Handeln bahnt den Weg für alles Nachfolgende.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1947

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.