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Die Trugvorstellung Zweifel durchschauen

Aus der Juli 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Zweifel samt allen seinen unerfreulichen Wirkungen ist eine Erscheinung im menschlichen Leben, die ausgerottet werden kann. Nur zu oft lassen Christliche Wissenschafter zu, daß dieser Eindringling sich ins Bewußtsein einschleicht und das ganze Denken durch eine abstumpfende Ungewißheit trübt, und langsame Heilungen, Unschlüssigkeit und verzögerter Erfolg sind das Ergebnis. Laßt uns daher die Trugvorstellung Zweifel durchschauen, ihre Nichtsheit aufdecken, und dadurch ihren Einfluß auf unser Leben aufheben!

Warum sollten wir dem Zweifel Beachtung schenken? Weil er zuweilen unter dem Deckmantel einer guten Eigenschaft Einlaß ins Bewußtsein findet und, einmal eingelassen, unangefochten darin bleibt. Wir gewähren also unbewußt einem Feind Obdach, der das klare Denken, zu dem der Christliche Wissenschafter, wie er weiß, göttlich berechtigt ist, sehr beeinträchtigt. Der Zweifel stellt sich auch dem Vollbringen des Guten als ein Hindernis entgegen; aber seine Anmaßung ist wesenlos und vergeht in dem hellen Licht eines vergeistigten Bewußtseins. „Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem Herrn, vor dem Herrscher des ganzen Erdbodens." In dem großen Buch, dem Psalter, können wir immer wieder ähnliche Darlegungen der Macht Gottes finden.

Betrachten wir den Zweifel im klaren Licht des Glaubens an Gott, des Verlasses auf die Erklärungen der Bibel und eines verständnisvollen Zugebens der durch die Christian Science geoffenbarten Tatsachen über Gott und den Menschen, so erkennen wir diesen irrigen Einfluß auf das Denken als das, was er wirklich ist, nämlich als angreifende Gedankenbeeinflussung, die Glauben an mehr als das eine Gemüt, den einen Gott, hervorzurufen sucht. Sie ist tierischer Magnetismus, der uns hypnotisch einflüstert, wir sollen glauben, daß das Gemüt, Gott, uns mindestens vorübergehend verlassen habe und uns nicht leite, uns nicht Schritt für Schritt auf dem Wege behüte—daß das Gemüt nicht gegenwärtig sei. Wir können Gott danken, daß wir durch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" von Mary Baker Eddy verstehen gelernt haben, wie wir die Machtlosigkeit des tierischen Magnetismus beweisen können! Wir finden in diesem Buch auf Seite 102 die Worte: „Der tierische Magnetismus hat keine wissenschaftliche Grundlage, denn Gott regiert alles Wirkliche, Harmonische und Ewige, und Seine Kraft ist weder tierisch noch menschlich. Da die Basis des tierischen Magnetismus eine Annahme ist, und diese Annahme tierisch ist, so ist in der Wissenschaft der tierische Magnetismus, Mesmerismus oder Hypnotismus eine bloße Verneinung, die weder Intelligenz, Kraft noch Wirklichkeit besitzt, und für die Sinne ist sie ein unwirklicher Begriff des sogenannten sterblichen Gemüts." Da Zweifel das Erzeugnis einer bloßen Verneinung ist, hat er keine Macht, keine Intelligenz oder Wirklichkeit; folglich sind wir nicht gezwungen, ihm einen Einfluß auf unser Denken einzuräumen. Gott, das Gute, ist das Prinzip, das überall, wo wir sind, jede Stunde Tag für Tag immer gegenwärtig ist und uns ewig mit den geistigen Ideen versorgt, die wir brauchen.

Eine einfache Zergliederung des englischen Wortes für Zweifel, „doubt", enthüllt die Grundlage der Täuschung. Es hat denselben Stamm wie das Wort „dubious" (zweifelhaft), das von „duo" abgeleitet ist und zwei bedeutet, wozu noch eine lateinische Wurzel kommt, die „zu sein" bedeutet. Offenbar bezeichnete das Wort ursprünglich einen unentschlossenen Gedankenzustand, der zwischen zwei möglichen Handlungsweisen schwankt. Websters Wörterbuch erklärt „doubt" (Zweifel) unter anderem als „Unsicherheit des Urteils oder der Gesinnung." Jeder Christliche Wissenschafter weiß—und ist sich bewußt, daß er weiß—daß das Gemüt und die Wahrheit eins sind und keinerlei Ungewißheit in sich schließen. In Christian Science ist das Wort Zweifel also eine Vernunftwidrigkeit, weil es etwas ausdrückt, was es nicht geben kann.

Ein Christlicher Wissenschafter befand sich einmal in einer mißlichen Lage. Sein Kraftwagen war auf einer lehmigen Straße in einem tiefen Loch stecken geblieben. Nachdem alle Bemühungen, ihn herauszubringen, versagt hatten, ging er auf seinen Führersitz zurück und fing an, in sein Denken dadurch Klarheit zu bringen, daß er geistige Wahrheiten über Gott und den Menschen und das Weltall behauptete, und die Geltendmachungen der Materie hauptsächlich mit Bezug auf seine Lage verneinte. Nachdem er sein Denken durch das Gebet des Herrn und dessen geistige Auslegung, die Mrs. Eddy auf Seite 16 und 17 in Wissenschaft und Gesundheit gegeben hat, erfrischt und geklärt hatte, suchte er sich die wissenschaftlichen Tatsachen klarzumachen, die dem, was ihm in jenem Augenblick besonders not tat, abhelfen würden. Es fiel ihm ein Satz ein, den er in einem Vortrag über die Christian Science gehört hatte: „Die Naturgesetze sind nicht unsere Meister, sondern unsere Diener." Er erinnerte sich auch, daß unsere Führerin dieselbe göttliche Tatsache in die Worte gefaßt hat (Wissenschaft und Gesundheit, S. 399): „Wenn Gemüt das einzig Handelnde ist, wie kann der Mechanismus da selbsttätig sein?" Als diese unmittelbar hilfreichen Ideen in sein suchendes und empfängliches Denken einströmten, kam ihm die Wahrheit der Worte eines Liedes im Liederbuch der Christian Science lebhaft zum Bewußtsein:

Er kennt die Engel, die du brauchst,
Und sendet sie dir zur Seite.

Aber eine Wolke des Zweifels hing über seinem Denken und drohte den Einfluß der erwähnten Erklärungen der Wahrheit zu untergraben. Diese Wolke bestand aus nebelhaften Einflüsterungen wie: Angenommen, es wirke aber nicht? Kannst du wirklich sicher sein, daß diese Dinge wahr sind? Du hast freilich körperliche Heilungen gehabt, aber dies ist etwas anderes! Wäre es nicht besser, wenn du einen Kranwagen kommen ließest, der dich herausziehen kann? Vielleicht hast du nicht genug Glauben! Es wurde ihm klar, daß diese Irrtumswolke vertrieben werden mußte. Daher gab er auf jede im Denken auftauchende Einflüsterung acht und durchschaute sie, bis er ihr genaues Gegenteil sah. Das Zugeben, daß Zweifel der Lüge entspringt, es gebe ein von dem einen Gemüt, von Gott, getrenntes Dasein, zerstörte den scheinbaren Rückhalt der Annahme und brachte ein wunderbares Freiheitsgefühl. Das einzig mögliche Ergebnis trat ein: Glaube, Zuversicht und geistige Überzeugung erfüllten sein Denken. Als der Wissenschafter diesen Gedankenzustand erreicht hatte—und nicht eher—brachte er den Motor wieder zum Gehen und fuhr schnell und leicht aus der Pfütze heraus. Als er weiterfuhr, war sein Herz von Dankbarkeit erfüllt für diesen Beweis der Macht Gottes, die ihm durch die Lehren der Christian Science zugänglich war.

Wir brauchen uns nicht auf Grund irgend eines Gesetzes dem verneinenden Einfluß des Zweifels zu unterwerfen, weil Gesetz—alles Gesetz—von Gott ist und daher eine Kraft ist, die den Zweifel nicht unterstützt, sondern zerstört. Laßt uns daher Zweifel in jeder Verkleidung wachsam aufdecken und zurückweisen!

Zweifel kann nur auf eine Art nutzbringend angewandt werden: um den Irrtum unbedingt anzuzweifeln. Wir können unserer Führerin, Mary Baker Eddy, gehorsam sein und ihre Worte auf Seite 130 in Wissenschaft und Gesundheit beherzigen: „Wenn der Gedanke vor dem starken Anspruch zurückschreckt, den die Wissenschaft auf die Allerhabenheit Gottes oder der Wahrheit erhebt, und wenn er die Allerhabenheit des Guten anzweifelt, sollten wir denn nicht vielmehr über die mächtigen Ansprüche des Bösen staunen und sie anzweifeln und es nicht länger für natürlich halten, die Sünde zu lieben, und für unnatürlich, von ihr abzulassen—uns nicht länger einbilden, daß das Böse immergegenwärtig und das Gute abwesend ist?" Hier werden wir aufgefordert, gegen den Irrtum mit einer von ihm selber geschmiedeten Waffe vorzugehen. Aber wir sind fraglos ermächtigt, jeden auftauchenden Zweifel als eine bloße Trugvorstellung zu durchschauen und zu beweisen, daß er in der Gegenwart eines Verständnisses, das Gott widerspiegelt, „wie Wachs" zerschmilzt.

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