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Die wichtige Rolle des einzelnen im Weltfrieden

Aus der Mai 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer sich mit der Christlichen Wissenschaft befaßt, erkennt bald, daß ihre Lehren ebenso zur Heilung der Völker wie einzelner Kranker dienen. Er sieht, daß sie die schwierige Frage der Weltregierung und des Weltfriedens neu auslegt und sehr vereinfacht, und daß sie auch die Lösung bietet. Und er empfindet es als eine tiefe Forderung und als Ansporn, wenn er die ihm und jedem einzelnen in dieser Wissenschaft klar gebotene Gelegenheit erkennt, zu der Lösung der Weltlage beizutragen.

Die Christliche Wissenschaft zeigt vor allen Dingen klar, daß für das Zustandekommen einer angemessenen Regierung für die Welt ebenso wie beim Heilen von Krankheit die Hauptaufgabe nicht darin besteht, eine Wirklichkeit zu ändern, sondern zu erkennen, was die Wirklichkeit ist. Diese ungemein nützliche Tatsache wird unverkennbar, wenn wir die Allheit Gottes entsprechend der Lehre der Bibel als wissenschaftliche Wahrheit anerkennen. In der Allheit des göttlichen Gemüts, des Lebens und der Liebe kann es sicher keine unzulängliche Regierung geben. Eine solche anscheinende Unzulänglichkeit kann daher, so wirklich und weitverbreitet sie auch scheinen mag, nichts weiter als eine mesmerische Einflüsterung — eine völlig trügerische und unwirkliche Annahme sein, daß Gott weniger als das All sei.

Daß der materielle Augenschein die anscheinende Unzulänglichkeit bestätigt, ändert gar nichts an dem Fall, da es sich in der Wissenschaft erweist, daß die Materie selber nicht Substanz, sondern nur die äußere Erscheinungsform einer irrigen Annahme ist, die tatsächlich schnell der Erkenntnis der geistigen Wahrheit weicht in Übereinstimmung mit der Erklärung des Psalmisten: „Das Erdreich muß vergehen, wenn er sich hören läßt.“ Die materiellen Zustände, die das Fehlen einer befriedigenden Regierung zu bestätigen scheinen, sind also nur Erscheinungsformen der Annahme, daß Gott abwesend sein könne. Wird diese Annahme durch die geistige Wahrheit berichtigt, so ändert sich der Augenschein.

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